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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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Pistolen abzufeuern. Wenn man Schüsse hörte, würde dieses Geräusch James und seine Mannschaft herlocken, und sie und Nate konnten Vincent kein Feuerzeichen mehr geben, sondern würden wahrscheinlich getötet werden.
    Claire nahm ihr Schwert in die rechte Hand und griff den Mann an, der ihr am nächsten war, derjenige, der auf dem Bett geschlafen hatte, das sie gebaut hatte. Da das Lager nicht sehr groß war, musste sie dazu nicht sehr weit laufen. Der Mann lachte, ließ seine Pistole fallen und griff nach seinem eigenen Schwert. Noch während er aufsprang, war Claire schon bei ihm und ließ ihr Schwert auf ihn herabfahren.
    Die Schwerter kreuzten sich, als er ihren Angriff parierte. Die Erschütterung schoss ihr durch die Hand hinauf in den Arm. Sofort setzte er zum Gegenschlag an und zielte dabei direkt auf ihr Herz. Claire sprang nach hinten, um nicht aufgespießt zu werden.
    »Glaubst du etwa, du kannst es mit mir aufnehmen, Junge?«, spottete der Mann.
    Er stürzte nach vorne, sein Angriff kam schnell und entschlossen. Die Spitze seiner Waffe schien von der Reflektion des Feuers ganz wellig zu sein. Mit beiden Händen am Griff, wehrte Claire den Angriff mit ihrer Klinge ab, ließ ihr Schwert in einem Bogen hinabsausen, zog es wieder hoch und schnitt dem Mann dabei beinahe das Ohr ab.
    Der Mann fletschte wütend die Zähne, beugte die Knie und ging noch heftiger auf Claire los. Darauf vorbereitet, sprang sie ihm aus dem Weg, und dann versuchte sie ihm mit ihrem Schwert auf den Rücken zu schlagen, doch sie erwischte ihn nur mit der Spitze ihrer Klinge. Er wurde wütend, wirbelte herum und flog wie ein Geschoss auf sie zu. Ihre Schwerter trafen sich über Claires Kopf in einer Position, bei der Claire im Nachteil war. Er drückte die Waffen herab, ein höhnisches Grinsen, lag auf seinen Lippen. Ihr Rücken bog sich nach hinten. Claire rammte ihren Fuß in den Boden und versuchte sich mit ihrem deutlich leichteren Gewicht zu ihrem Angreifer nach vorn zu neigen. Ihr Arm zitterte von dem Bemühen, diese Position zu halten. Schweiß, teils aus Anstrengung, teils auch aus Angst, lief ihr in Rinnsalen über den Nacken.
    Obwohl Claire immer noch auf ihren Füßen stand, wusste sie, sie würde die Schlacht, ihr Gleichgewicht zu halten, letztlich verlieren. Sie musste irgendetwas unternehmen. Sollte sie den Halt verlieren, dann konnte er ihr ohne Umstände sein Schwert quer über die Kehle ziehen. Das Geräusch von Metall, das mit Metall aufeinanderprallte, erfüllte das Lager und verriet Claire, dass Nate mit seinem eigenen Gegner beschäftigt war.
    Der ranzige Atem des Mannes schwappte über Claires Gesicht.
    »Es hilft dir wohl keiner, Junge.«
    Er lachte, neigte sich mit seinem ganzen Gewicht nach vorn und gab den Klingen einen heftigen Stoß. Claires Arm flog zurück. Das Schwert entglitt ihrer schwitzigen Hand, und sie taumelte nach hinten. Der Mann packte Claire einfach, hob sie vorne an ihrem Hemd hoch und warf sie wie einen Sandsack zu Boden. Sie fiel hart auf die Erde, die Hauptlast des Sturzes wurde von ihrer Hüfte abgefangen. Bevor sie sich rühren konnte, war er schon wieder da. Seine Faust schlug gegen ihr Kinn. Claires Kopf zuckte zurück, ihre Zähne schlugen heftig zusammen. Der Schmerz machte sie blind. Sie fiel auf die Seite und rollte sich zusammen. Ihre Hände schlangen sich um ihre Knie. Eine Hand glitt in ihren Stiefel hinein.
    »Steh auf, Junge«, sagte er, als er sie am Haar packte und auf die Füße zerrte.
    Weiße Sternchen beeinträchtigten ihr Sehvermögen, aber Claire musste sein Gesicht für das, was sie vorhatte, nicht sehen. Der Mann zog gerade seinen Arm zurück und wollte sie wieder schlagen, da erstarb ihm sein barbarisches Lächeln auf den Lippen, als Claire ihm das Messer in die Brust stieß. Er ließ sie los, und im selben Augenblick krabbelte Claire fort. Der Mann sah auf den Fleck hinunter, der sich immer weiter auf seinem Hemd ausbreitete, und auf das Messer, das bis zum Griff in seiner Brust steckte, und dann taumelte er nach hinten. Er fiel tot auf dasselbe Bett, auf dem er nur Minuten zuvor noch geschlafen hatte.
    Claire wischte sich mit dem Handrücken über ihren Mund. Das Zittern überraschte sie nicht. Sie hatte zwar auch schon früher getötet, weil es unvermeidlich gewesen war, doch es hatte sie jedes Mal erschüttert. Sie sah auf, sah, dass Nate in seinem eigenen Kampf eingebunden war. Claire ergriff ihre Pistole. Sie war zu erschöpft, um ihm bei einem Schwertkampf

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