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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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unerträglich. Er konnte nicht mehr länger aufrecht stehen. Er fürchtete, er würde für immer gebückt bleiben, wie ein alter Mann.
    Um ihn herum waren überall frisch aufgetürmte Haufen von Dreck. Das ständige Kratzen der Schaufeln fuhr fort, obwohl das Tempo nun viel langsamer war als zu Beginn. Die Schippen voller Erde, die aus den Löchern flogen, in denen seine Männer arbeiteten, wurden im Laufe der Nacht immer kleiner. Neben jeder offenen Grube flackerte eine Laterne, aber das Einzige, was sie bislang gefunden hatten, waren hölzerne Kisten voller Knochen. Er wusste es, denn er hatte zugeschaut. Nach einer Weile hatten sie aufgehört, die Särge zu öffnen und sie ganz einfach nur hochgehoben. Dass sie so leicht waren, hatte ihnen ausgereicht, um festzustellen, dass sie nichts von Wert enthielten.
    Entmutigt schüttelte James den Kopf und schluckte. Er zog eine Grimasse, als er den Dreckgeschmack in seinem Mund bemerkte. James ließ seine Schaufel im Boden stecken und schlurfte dorthin, wohin er das frische Wasser hatte bringen lassen. Er trank nicht viel, nur genug, um den sandigen Geschmack aus dem Mund zu bekommen. Als zwei seiner Männer auf ihn zugerannt kamen, drehte er sich um. Sie waren zum Schiff geschickt worden, um mehr Kerzen zu holen. Falls sie die ganze Nacht graben mussten, würde ihnen schon bald das Licht ausgehen. Es überraschte James, dass sie den Schatz immer noch nicht gefunden hatten. Es war schließlich ein beträchtlicher Schatz. Sie hätten mittlerweile wenigstens etwas davon finden müssen.
    »Sir!«
    Ein Junge, der erst seit knapp einem Jahr auf James’ Schiff war und diesem gefallen wollte, hielt eine Handvoll Kerzen in der ausgestreckten Hand. Er hatte James beinahe erreicht, als er stolperte und hinfiel. Die Kerzen flogen herum und die dünneren, größeren zerbrachen in Stücke.
    James legte seine Waffe nie ab und jetzt zog er sie, zielte mit der Spitze so, dass sie beinahe die Nasenspitze des Jungen berührte. Müde und frustriert war er mehr als bereit abzudrücken. Der Junge wusste das ebenfalls, denn seine Augen wurden riesengroß, so als ob sie den Rest seines Gesichtes verschlucken wollten. James spannte den Hahn.
    Der Junge schloss die Augen und drehte den Kopf. James kicherte und presste die Waffe hart auf die Wange des Jungen.
    Dann sah er es, nur einen Atemzug von der Nase des Jungen entfernt. Ein Stein mit einer Aufschrift, die wie eine Markierung aussah.
    »Geh mir aus dem Weg«, knurrte er, als er den Abzugshahn sicherte und seine Waffe wegsteckte. Das musste man dem Burschen nicht zweimal sagen. Er sprang auf die Füße, begann die Kerzen aufzusammeln und währenddessen die ganze Zeit Entschuldigungen zu murmeln.
    »Herrgott noch mal, halt deinen verdammten Mund!«, brüllte James. »Und irgendjemand soll mir mehr Licht bringen!«
    Binnen weniger Augenblicke erhellten drei Laternen das, was James sehen wollte. Seine Finger zeichneten die Buchstaben auf dem Felsbrocken nach. SF . Die Santa Francesca . Erleichterung durchlief ihn wie ein kühler Regen. Er hatte es geschafft! Er hatte es endlich geschafft.
    »Zwei von euch holen die Männer aus dem Lager. Wir werden hierfür jeden Mann brauchen.«
    »Allein im Frieden.« Nun , dachte James und sah auf den Felsbrocken, jetzt nicht mehr .
    Sie hatten bereits mit dem Graben begonnen, als dieselben beiden Männer, die ins Lager gerannt waren, alleine und bleich zurückkamen.
    »Nun? Wo sind sie?«
    »Tot, Sir.«
    James presste die Lippen zusammen. Er musste gar nicht fragen, wie. Er wusste es. Nate.
    »Sie alle?«
    »Aye.«
    »Verdammt!« James wirbelte herum.
    »Horace, stell ein paar Wachen auf. Vier unserer Männer sind tot, und ich will nicht, dass noch mehr sterben, während wir das hier ausgraben.«
    »Ja, Sir.«
    Zu dem Zeitpunkt, als der Himmel sich beim Beginn der Morgendämmerung erhellte, hatten sie den Schatz ausgegraben. Außer um kurz zu Atem zu kommen, hatten James und seine Männer ohne Pause geschuftet. Keiner der Männer spürte noch seine müden Muskeln. Mit jeder Truhe, die gefunden wurde, waren sie lebhafter geworden und hatten mehr Energie gewonnen. Freudenrufe erfüllten die Nacht, als Stück für Stück aus dem Boden gehievt wurde. Sie benutzten Seile und die kräftigen Stämme von Kalebassenbäumen als Hebel, um die schwereren Kisten und Fässer aus dem Loch zu hieven. Diese wurden dann neben all die Dinge gestellt, die sie bereits gefunden hatten.
    Dort waren dreckverschmierte Metalltruhen

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