Kosakensklavin
ist widerlich, und ich verachte ihn zutiefst.
Es wurde keine Rast eingelegt. Die Männer schienen gewohnt, sich während des Ritts auf dem Rücken ihrer Pferde auszuruhen. Pelageja saß vor Rasim auf dem Pferd, hatte den Kopf an seine Brust gelehnt und schien zu schlafen. Sonjas Beine schmerzten, mehr noch ihr Po und der Rücken. Sie hätte viel dafür gegeben, wenn man wenigstens für einen Moment vom Pferd gestiegen wäre.
Stattdessen führte der Weg nun bergan, was fatal war, denn sie rutschte nach hinten und konnte sich kaum noch auf dem Pferd halten. Verzweifelt versuchte sie sich an den Sattel zu klammern, doch dort fand sie nur wenig Halt.
„Was ist los?“, knurrte Andrej verärgert. „Halt dich fest, oder du fällst auf deinen vornehmen Hintern. Und denke nicht, dass ich anhalte, um dich aufzusammeln!“
Oh, wie gemein er war! Zaghaft fasste sie seinen breiten Ledergürtel und klammerte sich daran fest. Sie hörte ihn lachen und biss die Zähne zusammen. Was sollte sie tun? Ihre Würde retten und vom Pferd fallen? Es schien ihr wenig sinnvoll und außerdem sehr lächerlich.
Gleich darauf rutschten ihre Hände von dem glatten harten Leder ab, und sie wäre fast gestürzt. Gesteinsbrocken lagen im Weg, der Ritt wurde immer unruhiger, und sie war nun gezwungen, ihre Arme um seine Taille zu schlingen.
„Das fühlt sich gut an“, sagte er zufrieden. „Ich wusste doch, dass du ein kluges Kerlchen bist.“
Sie schmiegte sich an seinen Rücken und schloss für einen Moment die Augen. Ja, seine Haut war weich und wundervoll glatt, sie spürte deutlich, wie seine breiten Muskeln sich dehnten und anschwollen, sie roch seinen Körper, seine Haut, seinen Schweiß, und es war so verwirrend, dass es ihr fast den Atem nahm. Ihre Hände spürten seinen harten festen Bauch, fühlten die wellenförmigen Erhebungen, wenn er die Muskeln anspannte, die weichen Härchen, die dort auf seiner Haut wuchsen und zum Gürtel hin immer dichter wurden. Es war erschreckend, dies alles zu berühren und doch gleichzeitig so faszinierend, dass sie den anstrengenden Ritt kaum noch spürte. Ihre Finger wühlten sich tiefer unter den ledernen Gürtel, so, als müsste sie dort festen Halt suchen, und sie fühlte, wie sich seine Bauchmuskeln zusammenzogen, um ihren Händen mehr Raum zu geben. Sie ertastete dichte Löckchen, weich wie das Haar eines dreijährigen Kindes. Dann stießen ihre neugierigen Finger an etwas Glattes, Festes, das sich in ihre forschende Hand schob und sich immer drängender zwischen ihre Finger schmiegte.
„Das gefällt dir, wie?“
Seine Frage riss sie aus ihrer Versunkenheit und machte ihr klar, dass sie dabei war, etwas ganz und gar Ungebührliches zu tun. Sein Ton war heiter gewesen, er schien großen Spaß daran zu haben, sie zu solch peinlichem Verhalten angestiftet zu haben. Warum hatte sie sich nicht mehr in der Gewalt? Warum hatte sie sich dazu hinreißen lassen, sich seinem Willen zu fügen?
Sie ballte die Hände zu Fäusten, um ihnen weitere Entdeckungsfahrten zu verbieten, hielt jedoch notgedrungen immer noch ihre Arme um seine Hüften geschlossen. Er lachte, dieser Mistkerl. Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, doch sie spürte die leisen Erschütterungen, die seinen Körper durchbebten. Er lachte sie aus und wollte kaum damit aufhören.
Bald war die Kuppe des Hügels erreicht. Man ritt an einem schmalen Flusslauf entlang, dichtes Gestrüpp behinderte die Reiter, und Sonja musste sich immer wieder an Andrejs Rücken pressen, um von den vorbeipeitschenden Zweigen nicht verletzt zu werden. Er selbst wehrte die Äste nur selten ab, und trotz seiner Verletzung schien ihn das Gezweig, das seinen Körper traf, nur wenig zu stören.
Der Fluss strömte rasch und unruhig talwärts, dicke Gesteinsbrocken unterbrachen seinen Lauf, schufen Stromschnellen und Strudel, und bald übertönte das Rauschen des wilden Gewässers sogar das Geräusch der Pferdehufe. Es war Abend geworden, rötliche Lichtbahnen schimmerten durch die Zweige und trieben ein bizarres Farbspiel auf den rasch dahineilenden Wellen des Flusses. An einer kleinen, sandigen Bucht, in der das Wasser ruhiger floss, zügelte Andrej sein Pferd und hob den Arm. Es war das Zeichen, dass man hier das Nachtlager aufschlagen würde.
Sonja war so erschöpft, dass sie große Mühe hatte vom Pferd zu kommen und zulassen musste, dass Andrej sie dabei auffing. Für einen Augenblick hielt er sie mit einem Arm umschlungen, unsicher, ob sie in der Lage war
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