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Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John W. Campbell jr.
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Mitwirkung aufzufordern. Mißlingt es, so brauche ich wohl nicht auszumalen, was geschieht, wenn Millionen von Millionen Tonnen Materie aufeinanderkrachen. Zwischen Hammer und Amboß im richtigen Augenblick durchzuschlüpfen, das ist unser Ziel.“
    Man sah Wade an, daß seine Gedanken mit dem unerfreulichen Bild zweier aufeinanderprallender Sonnen beschäftigt waren, aber er drängte diese Vorstellung zurück und bemühte sich, sachlich zu bleiben.
    „Ich nehme an, Sie haben bereits eine Methode entwickelt, den gewünschten Effekt hervorzurufen, Arcot. Soll sie Ihr Geheimnis bleiben, oder dürfen wir erfahren, auf welche Art Sie uns schneller ins Jenseits befördern wollen?“
    „Ich vermisse den Optimismus, den Sie bei früheren Gelegenheiten aufzubringen pflegten, Wade“, erwiderte Arcot mit leisem Spott. „Aber ich will Sie nicht länger auf die Folter spannen. Die Überlegung, von der ich ausgehe, ist lächerlich einfach. Warum stürzen die beiden Sterne nicht aufeinander zu? Weil sie umeinander kreisen. Angenommen, diese Kreisbewegung würde unterbrochen – plötzlich und vollständig unterbrochen –, so würde logischerweise der gewünschte Effekt eintreten. Ich habe festgestellt, daß wir über die dazu benötigte Energie nicht verfügen. Wohl aber wohnt den Sternen selbst diese Energie inne. Warum machen wir sie uns nicht nutzbar? Warum begnügen wir uns nicht damit, lediglich den Impuls zu liefern? Wir haben die Molekularstrahler. Teilen wir ihnen die Rolle von Katalysatoren zu! Veranlassen wir die Moleküle, eine der Richtung ihrer Rotation entgegengesetzte Richtung einzuschlagen! Leiten wir das Manöver ein, und vertrauen wir auf die Energie der Sterne, es in unserem Sinne zu vollenden. Alles, was wir zu tun haben, ist, zu berechnen, wann und wie lange wir unsere Kraft benützen müssen und dann den richtigen Augenblick nicht zu verpassen!“
    In den folgenden Stunden herrschte angespannte Tätigkeit in allen Räumen. Nach Arcots Eröffnung war die Stimmung umgeschlagen, neue Hoffnung belebte die Männer. Ununterbrochen summten die elektronischen Rechenmaschinen, und das schließlich vorliegende Ergebnis sah vielversprechend aus. Die beiden Sterne, von denen ihr Schicksal abhing, bildeten fast einen Doppelstern; ihre Massen differierten nur gering, die Entfernung, in der sie umeinander rotierten, betrug ungefähr zwei Millionen Meilen. Das nächste Problem bestand in der Berechnung der voraussichtlichen Fallzeit. Sie würde bei der enormen Beschleunigung nur knapp sieben Stunden betragen. Natürlich würde der „Pionier“ in Richtung der aufeinander zustürzenden Massen mitgerissen werden, und es galt, kurz vor der unvermeidlichen Kollision die exakte Position zwischen beiden Sternen eingenommen zu haben. Diese Position würde, wie Arcot errechnete, in 24 Stunden und 46 Minuten erreicht sein.
    „Hoffen wir, daß uns kein Fehler unterlaufen ist, der dafür sorgt, daß wir zwischen den beiden Riesen zermalmt werden“, murmelte Wade, als sie die Rechenmaschinen abschalteten. Er kratzte sich seufzend den Schädel und warf einen nachdenklichen Blick zu Arcot hinüber. „Und was, wenn ich fragen darf, geschieht, wenn es uns nicht gelingt, jenen Stern in seiner Bahn aufzuhalten?“
    Arcot lächelte. „Die Antwort ergibt sich von allein. Schlägt der erste Versuch fehl, so unternehmen wir einen neuen. Und das so lange, bis wir Erfolg haben. Beginnen wir also mit den Vorbereitungen!“
    Zuerst mußten die Anschlüsse zur Kraftverstärkung an die Strahlprojektoren verlegt werden, die sich an der Außenwand des Schiffes befanden. Morey und Wade legten ihre Raumanzüge an und schwebten gewichtslos in den Raum hinaus. Die Projektoren waren versenkt in der Luxhülle angebracht, und es war eine mühsame Arbeit, die neuen Anschlüsse zu verlegen, die ihnen den benötigten Strom zuführen sollten. Morey und Wade schufteten verbissen und kehrten nach siebzig Minuten in den Rumpf zurück. Mehr als zwanzig Stunden trennten sie nun noch von dem entscheidenden Augenblick. Während der nächsten zehn Stunden wurden die großen Speicherspulen bis an die Grenze ihrer Kapazität geladen. Die Zuleitungen blieben offen, die eingebauten Relais übernahmen die Kontrolle. So blieben die Spulen geladen und waren zum sofortigen Einsatz bereit.
    Nach einem letzten Rundgang durch alle Stationen des Schiffes nickte Arcot zufrieden. „Alle technischen Vorbereitungen sind getroffen, jetzt können wir an uns selbst denken. Auch

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