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KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef

KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef

Titel: KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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»Klar, schieß los. Sag schon, worum es sich handelt«, fuhr er mich an und warf mir dreihundert Dollar über den Tisch. Das war meine Prämie.
    »Es wird an einem bestimmten Tag ein Transport von einem Ort zu einem anderen durchgeführt. Die Überwachung haben wir G-men.«
    »Was wird transportiert?«
    »Barrengold im Wert von einer Million.«
    Er stieß einen Pfiff aus. »Keine schlechte Sache. Die Einzelheiten?«
    Ich schüttelte langsam den Kopf. »Diese Informationen«, erklärte ich ruhig, »gebe ich nur Pickford persönlich und keinem seiner Unterführer. Dazu ist die Sache zu groß.«
    Seine grünen Augen, die so schlecht zu seinem blonden Haar paßten, funkelten mich an. »Los, Mensch, gib dein Wissen von dir. Wenn du es mir sagst, ist das genauso gut, als ob du es Pickford persönlich gesagt hättest.«
    Ich ließ ihn nicht aus den Augen und schüttelte noch einmal den Kopf. »Nur Pickford selbst.«
    Einen Augenblick schien es mir, als schwanke Grannock, dann aber sagte er: »Fünftausend Dollar sofort, wenn die Information etwas taugt, und zwanzig Prozent vom Ertrag der Sache.«
    Er legte seine dickgeschwollene Brieftasche auf den Tisch, hielt die Hand darauf und sah mich lauernd an.
    »Nur Pickford persönlich«, erklärte ich ruhig.
    Da verzerrte sich Grannocks Gesicht zu einer Haß sprühenden Maske. Im Nu hatte er eine Pistole in der Hand und schrie mich an: »Du Hund von einem G-man, du willst mich nur hochnehmen. Bei zehn Dollar reklamierst du, aber bei fünftausend willst du immer noch Pickford sprechen!«
    Als Grannock die Kanone aus dem Schreibtisch riß, wußte ich, daß n ein Spiel aus war und daß ich wahrscheinlich nur noch drei Sekunden zu leben hatte, aber ich sah sofort, daß die Pistole des Verbrechers einen Schalldämpfer trug, und das war meine Chance, denn wenn ich den ersten Schuß überlebte, würden die anderen Gangster, die wahrscheinlich von der Siegesfeier noch einen schweren Schädel hatten, vielleicht nichts hören.
    Noch während Grannock schrie, brachte ich die Beine in die richtige Stellung. Im nächsten Augenblick warf ich mich, wie ich es gelernt hatte, mitsamt meinem Sessel hintenüber. Grannocks Kugel fuhr über mich weg in die Wand, der Schalldämpfer machte aus dem Knall ein schwaches ›Plopp‹, und ehe der Mann zum zweitenmal schießen konnte, hatte ich ihm meinen Sessel ins Gesicht geworfen. Er wurde hintenüber gerissen, verlor die Pistole, und dann war ich über ihm. Als ich über ihm lag, hatte ich einen Augenblick lang das Gefühl, es läge nicht ein Mensch, sondern ein Stoffballen unter mir. Das verwirrte mich für den Bruchteil einer Sekunde, und Grannock konnte sich befreien.
    So fett er schien, er war sehr gewandt und stark. Er stürzte sich auf seine Pistole. Ich war schneller und schleuderte das Ding mit dem Fuß weg. Er schlug mir einen Brocken ins Gesicht, daß mir schwarz vor Augen wurde, aber dann erwischte ich ihn am Ohr. Er ging zu Boden, schnellte wie eine Gummipuppe hoch und schlug auf mich ein. Es war eine wilde Keilerei. Grannock boxte gut und verdaute jeden Schlag. Immer wieder versuchte er, mich tief zu treffen. Jedesmal, wenn ich seinen Körper traf, hatte ich das Gefühl, in Watte zu schlagen.
    Als er sich einen krachenden Kinnhaken einfing, gegen die Wand taumelte und ihm die Unterlippe aufplatzte, veränderte sich der Ausdruck seines Gesichtes von Wut, Haß und Kampfentschlossenheit zu Angst. Wie ein belästigtes Mädchen schrie er: »Hilfe!«
    Ich schlug ihm mitten auf sein schreiendes Maul. Er stürzte über einen Stuhl, rappelte sich hoch, hob den Stuhl und warf ihn nach mir. Noch während der Stuhl durch die Luft flog, versuchte er die Tür zu erreichen. Ich wich aus, war mit einem Satz hinter ihm, erwischte sein Hemd. Mit einer wilden Bewegung riß er sich los. Hemd und Smoking zerrissen. Watte quoll daraus hervor, und auf seiner jetzt nackten Schulter sah ich… das kreuzförmige Muttermal.
    Grannock selbst war Pickford!
    Ich riß den Revolver aus der Schulterhalfter, und noch ehe er die Türklinke herunterdrücken konnte, hatte ich ihm den Griff auf den Schädel geschlagen. Lautlos sackte er zusammen. Ich fing ihn auf und ließ ihn zu Boden gleiten.
    Aufatmend lehnte ich mich an den Schreibtisch. Ich jubelte innerlich. Ich hatte Jim Pickford. Das ganze Kunststück war nur noch, wie ich ihn aus dem Haus brachte. Vorsichtig öffnete ich die Tür und lugte auf den Flur. Kein Mensch war zu sehen.
    Ich überlegte, ob ich Phil holen

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