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KR097 - Ich contra Wild-West

KR097 - Ich contra Wild-West

Titel: KR097 - Ich contra Wild-West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich contra Wild-West
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ich glaube auch nicht, dass Sie die Ursache all dieser unangenehmen Dinge sind. Es wird irgendein Missverständnis gewesen sein.«
    »Schöne Missverständnisse«, murmelte Phil.
    Hammet ballte die Faust. »Das kommt eben davon, wenn man sich zu sehr um das Schicksal fremder Menschen kümmert.«
    »Wie soll ich das verstehen?«, fragte ich.
    Hammet blickte mich an.
    »Mister Malcolm, ich bin ein alter Narr mit dem Idealismus eines Halbwüchsigen. Seit Langem schon begebe ich mich von Zeit zu Zeit nach Las Vegas auf Menschenfang. Mein Bruder hat in Las Vegas einmal das Geld meines Vaters verspielt und diesen zum Selbstmord getrieben. Ich war damals noch verhältnismäßig jung. Ich musste mit ansehen, wie mein Bruder durch Las Vegas auf die schiefe Bahn geriet und schließlich im Elend verkam. Als ich dann zu Geld gekommen war, fasste ich den abenteuerlichen Plan, jedes Jahr eine bestimmte Anzahl von jungen Menschen in Las Vegas vor dem Abrutschen zu bewahren. Ich habe schon eine Reihe dieser jungen Leute dort aufgegriffen, mit auf meine Ranch genommen und ihnen gezeigt, was richtiges Leben überhaupt bedeutet. Die meisten konnten sich hier ein hübsches Sümmchen sparen, gingen nach einiger Zeit als neue Menschen fort, um neu anzufangen. Ein paar waren allerdings Enttäuschungen, sie nahmen die erste beste Gelegenheit wahr, um unter Mitnahme verschiedener Wertgegenstände auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden. Die meisten aber schreiben mir noch heute. Ob das Ereignis von heute Nacht, diese Schießerei, nun mit einem dieser Burschen zusammenhängt, die ich aus Las Vegas mitgenommen habe, weiß ich nicht. Ob möglicherweise Tom Halloway…«
    »Der Sommersprossige, dem mein Freund Josuah sein Geld abgewonnen hat?«
    »Den meine ich. Ich werde nicht recht klug aus ihm.«
    »Wo steckt er eigentlich?«
    Hammet blickte mich an, als würde ihm plötzlich bewusst, dass er sich schon wieder hatte ausfragen lassen, ohne es zu wollen.
    »Das ist aber alles meine Angelegenheit. Ihnen kann ich nur den Rat geben, sich jetzt schlafen zu legen.«
    »Noch nicht«, sagte ich.
    »Was soll das heißen?«, fuhr Hammet auf.
    »Ich möchte noch einen kleinen Ausflug mit unserem Jeep machen, oder wollen Sie uns das verbieten?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Hammet ungeduldig. »Sie müssen mir aber gestatten, Ihnen zwei meiner Männer mitzugeben. Ich lasse Gäste, auf die man noch vor Kurzem geschossen hat, nicht gern allein in der Nacht durch die Gegend kutschieren.«
    »Abgelehnt«, sagte ich.
    »Wie Sie wollen!« Hammet stampfte unmutig von dannen.
    »Komm, Phil«, forderte ich meinen Freund auf. »Wir werden uns mal die Gegend ansehen.«
    ***
    »Was hast du vor?«, fragte Phil, als wir in unserem Jeep aus dem Ranchgebiet hinausfuhren.
    »Ich möchte zu Onkel Joe.«
    »Warum?«
    »Weil ich annehme, dass Onkel Joe ein Telefon hat. Von der Ranch aus kann ich aber nicht gut telefonieren.«
    Wir fuhren schweigend den holprigen Weg durch das Weideland Hammets, in Richtung Onkel Joe. Es war ganz enorm romantisch. Leider hatten wir im Augenblick nicht die rechte Stimmung, um diese Tatsache zu würdigen.
    Für uns bedeutete der volle, rötliche Mond, der an dem dunkelblauen Nachthimmel hing lediglich eine Lichtquelle, die uns erlaubte, die Umrisse zweier Reiter wahrzunehmen, die uns folgten. Phil hatte sie zuerst bemerkt und mir den Vorschlag gemacht, doch etwas mehr Gas zu geben.
    Das war nun durchaus nicht bekömmlich für die armen Gäule unserer Verfolger.
    Wir sahen, wie unsere beiden Cowboys ihre Pferde in einen rasenden Galopp hetzten, um Schritt zu halten.
    Dann sahen wir ihre Silhouetten hinter einer Bodenwelle verschwinden.
    Leider mussten wir feststellen, dass der Cowboy auf seinem ureigenen Boden von der modernen Technik nicht so leicht zu überrumpeln ist. Als wir eine Weile gefahren waren, standen sie vor uns am Wegrand und warteten auf uns.
    Sie tippten nachlässig an ihre breitrandigen Hüte und ließen uns höflich vorbeifahren. Dann nahmen sie beharrlich die Verfolgung erneut auf. Sie hatten einfach in gemächlichem Ritt über das Weideland uns den Weg abgeschnitten.
    Schließlich tauchte Onkel Joes Haus im Kegel unserer Scheinwerfer auf. Wir stoppten und stiegen aus.
    Wir kamen an einem kleinen Korral vorbei, in welchem ein Pferd stand. Es lief neugierig auf uns zu, als wir vorbeigingen. Ich tätschelte ihm den Rücken.
    Onkel Joe schlief bereits den Schlaf der Gerechten, als wir bei ihm Einlass begehrten Er betrachtete

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