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KR097 - Ich contra Wild-West

KR097 - Ich contra Wild-West

Titel: KR097 - Ich contra Wild-West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich contra Wild-West
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uns, als wären wir zwei Verrückte. »Ihr seid mir zwar jederzeit herzlich willkommen, aber…«
    »Schon recht, Joe. Entschuldigen Sie, aber es ist wichtig. Sie haben doch Telefon?«
    »Das hab ich«, verkündete Joe stolz.
    Ich nickte und warf noch einmal einen Blick zurück. Unsere beiden Cowboys saßen immer noch in etwa fünfzig Meter Entfernung auf ihren Pferden und warteten. Ich betrat das Wohn- und Schlafzimmer Joes und trat an den Apparat.
    »Phil, nimm Joe bei der Hand und geh ein wenig mit ihm spazieren.«
    Ich sah des Alten wütendes Gesicht und gab klein bei. »Verzeihen Sie, Joe, das war jetzt ein wenig unverschämt von mir. Schließlich ist dies ja Ihr Haus. Phil, bleib hier. Trotzdem möchte ich Sie bitten, einige Minuten draußen zu warten. Ich habe ein dienstliches Gespräch zu führen und Sie wissen ja: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.«
    Joe sagte bereitwillig: »Das ist doch schon gleich eine andere Tonart, junger Freund. Also gut. Ich werde draußen solange warten.«
    Ich stürzte mich auf den Apparat und wählte die Hauptpost von Roswell.
    Onkel Joe hatte sämtliche wichtigen Anschlüsse säuberlich auf einem Blatt Papier an die Wand geheftet.
    Ich gab dann folgendes Telegramm an Charles H. Blight in Washington auf: »Sendet postwendend…«
    Ich wandte mich an Phil.
    »Sie mal nach, ob der neugierige Oldtimer nicht lauscht!«
    Phil ging zur Tür und schaute hinaus, während ich mein Telegramm an Blight dem Fräulein vom Amt vorbuchstabierte. »Wer bezahlt?«, fragte das Mädchen schließlich.
    Ich blickte auf Joes Apparat und nannte seine’ Nummer. Ich konnte es ihm ja gelegentlich wiedergeben. In diesem Augenblick brach die Verbindung ab.
    »Hallo Fräulein…«
    Der Apparat blieb stumm. Ich legte achselzuckend den Hörer auf. Konnte mir ja jetzt gleichgültig sein.
    Ich sah mich ein wenig in Joes Zimmer um. Ich trat an sein Bett und klopfte mit der Hand auf die Matratze. Der Oldtimer liebte eine harte Ruhestätte. Das ist gesund und erhält jung.
    Ich schlug neugierig das Kopfkissen zurück. Tatsächlich, der gute alte Joe schlief noch mit der Pistole unter dem Kopfkissen, wie es vielleicht sein Vater in der wilden alten Zeit getan haben mochte.
    Ich lächelte. Ich tat sehr harmlos, als ich jemanden das Zimmer betreten hörte. Es war jedoch nur Phil.
    Ich ging auf die Tür zu. Da sah ich Joe auf die beiden Cowboys zugehen. Ich schlenderte um das Haus herum und spielte dabei ein wenig mit meiner Taschenlampe die noch im Handschuhfach des Jeeps gelegen hatte.
    Tolle Wirtschaft! Wie hier die elektrischen Kabel, mit denen sich Joe an die Stromleitung von Silver City angeschlossen hatte, in geradezu lebensgefährlicher Weise jedermann zugänglich waren.
    Joe schien von Zeit zu Zeit daran herumzubasteln, denn ich stolperte fast über eine Drahtzange mit Isoliergriff. Ich ging zum Haus zurück. Natürlich, das elektrische Licht funktionierte auch nicht mehr.
    Nur gut, dass Joe, trotzdem er sich mit Elektrizität versorgt wusste, eine Petroleumlampe bevorzugte. Sonst hätte ich plötzlich im Dunkeln gesessen.
    Joe kam fluchend zurück.
    »Nun, was haben die Burschen gesagt?«, fragte ich.
    »Nicht viel. Sie sind nicht dazu gekommen. Ich habe sie gefragt, was sie hier auf meinem Grund und Boden zu suchen hätten.«
    »Und?«
    »Dumme Ausreden, freche Antworten. Schade, dass wir nicht mehr in den guten alten Zeiten leben, wo man solchen Burschen Löcher in den Pelz schießen konnte. Ich hab sie immerhin so angefahren, das sie sich davontrollten.«
    Tatsächlich verschwanden unsere beiden berittenen Verfolger langsam in Richtung Gun-Men-Ranch.
    »Hören Sie Joe, ich habe nicht telefonieren können, weil da irgendetwas an Ihrer Leitung durchgebrannt ist. Wie kann das möglich sein?«
    Joe machte große Augen: »Sie haben nicht telefonieren können?«
    »Kein Wort.«
    »Das tut mir aber leid.«
    »Sie sind daran schuld, Joe«, sagte ich mit bitterböser Miene. »Sie zapfen die Leitung direkt an, um den Staat New Mexiko um das Geld für den Strom zu betrügen.«
    Joe kratzte sich verlegen den Schädel.
    »Sie haben die Leitung so dilettantisch angezapft, dass ein Kabel durchgebrannt ist.«
    »Tut mir leid«, meinte Joe betrübt.
    Ich klopfte ihm lachend auf die Schulter: »Macht nichts, Joe. So wichtig war das Gespräch nun auch wieder nicht. Gute Nacht.«
    »Hey, stopp. Erst müsst ihr noch einen trinken.«
    Wir taten ihm den Gefallen und fuhren dann wieder zurück.
    ***
    »Was machen

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