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KR097 - Ich contra Wild-West

KR097 - Ich contra Wild-West

Titel: KR097 - Ich contra Wild-West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich contra Wild-West
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sorgfältig verstaut hatte und traten auf den Gang hinaus.
    Unsere Rolle gemäß eilte ich leise wimmernd auf die nächstbeste Tür und riss sie auf.
    Ich drehte das Licht an und erwartete, den entgeisterten Ripley aus dem Bett auffahren zu sehen, denn dies hier war sein Zimmer, wie ich am Abend bemerkt hatte.
    Ripleys Zimmer war leer. Das Bett war unberührt.
    Ich hatte keine Zeit, über diese merkwürdige Tatsache länger nachzudenken, da Hammet, durch das Schreien Phils auf gestört, nun die Treppe hinaufpolterte.
    Auch die übrigen zwei Gäste, der Bostoner und der Schauspieler öffneten nun die Türen ihrer Zimmer.
    Hammet starrte uns böse an. »Zum Teufel, was ist denn nun schon wieder los?«
    »Man hat auf uns geschossen«, bedeutete Phil ihm zitternd.
    Hammet lachte spöttisch auf. »Ich habe keinen Schuss gehört. Legen Sie sich jetzt hin und schlafen Sie endlich!«
    Er sprach zu uns, als befänden wir uns in einem Heim für schwer erziehbare Kinder.
    »Kommen Sie doch und überzeugen Sie sich selbst, Mister Hammet«, zeterte ich.
    Hammet trat lachend in unser Zimmer. Dann aber wurde sein Blick ein wenig glasig, und er vergaß, seinen Mund zu schließen, als er die Einschussstellen an der Tür und die zerschossenen Jalousien sah.
    Sein Mund blieb eine Weile offen, dann stürzte er, ohne ein Wort zu sagen, die Treppe hinunter und vergaß sogar beim Verlassen des Hauses, die Türen zu schließen.
    Wir hörten ihn wie verrückt auf dem Hof herumbrüllen. Dann kamen die verschlafenen Antworten seiner Cowboys.
    Einige Minuten später hörten wir die Huftritte galoppierender Pferde.
    Hammet kam keuchend zurück.
    »Ich habe eine Posse hinter dem Burschen hergeschickt.«
    Eine Posse, ein Aufgebot. Sogar in dieser Situation konnte Hammet es nicht lassen, sich seines verrückten Wild-West-Jargon zu bedienen.
    »Die übrigen Cowboys werden diese Nacht abwechselnd Wache halten«, fügte er hinzu. »Ich hätte diesen Burschen gleich festhalten sollen.«
    Wir gingen, nachdem wir uns wieder vollständig angekleidet hatten, mit Hammet nach unten.
    »Welchen Burschen meinen Sie, Mister Hammet?«, fragte ich.
    »Ein Mann namens Scott kam aus Roswell noch am späten Abend. Er wollte mich sprechen und bat mich, dafür zu sorgen, dass er nicht gesehen werde. Er war in meinem Büro, als Sie wegen Ihrer Lederweste noch einmal anklopften.«
    »Was wollte dieser Mann von Ihnen?«, fragte ich.
    »Er quetschte mich so geschickt über meine Gäste aus, dass ich es erst merkte, dass der Kerl mich ausfragen wollte, als er sich verabschiedete.«
    »Verabschiedete?«
    »Ich wunderte mich auch darüber, denn bis Roswell ist es doch immerhin ein recht hübsches Stück.«
    »Er war beritten?«
    »Ja!«
    »Sahen Sie ihn wegreiten?«
    »Ich habe nicht darauf geachtet. Hatte noch einiges zu tun und maß der Sache keine besondere Bedeutung bei. Ich tippte auf einen Privatdetektiv, der von einer eifersüchtigen Frau hinter ihrem Ehemann hergehetzt worden ist. Solche Dinge kommen hier öfter vor und interessieren mich nicht weiter.«
    Er starrte mich plötzlich an.
    »Warum hat man gerade auf Sie geschossen?«
    Ich zuckte die Achseln.
    Er maß mich noch eine ganze Zeit lang mit abwägenden Blicken und sagte schließlich: »Auf meiner Ranch ist noch nie etwas Derartiges vorgefallen. Ich weiß nicht, wer Sie sind, und halte es für besser, wenn Sie so bald wie möglich Ihre Zelte hier abbrechen.«
    »Wir sprechen noch darüber«, sagte ich. »Haben Sie übrigens gewusst, dass Ripley heute Abend noch einen Ausflug machen wollte?«
    »Ripley?« Hammet schüttelte den Kopf, überlegte eine Weile und fügte dann hinzu: »Im Gegenteil, er sagte mir, er sei sehr müde und wolle gleich schlafen gehen.«
    »Dasselbe sagte er auch zu uns, als er sein Schlafzimmer aufsuchte. Er war aber nicht drin, als ich eben in meiner Todesangst seine Zimmertür aufriss und Licht machte.«
    Phil machte sich nun auch bemerkbar: »Hier gehen ja in der Tat höchst seltsame Dinge vor sich, Mister Hammet. Was uns angeht, so können Sie ruhig sein. Wir haben bisher immer ein höchst ruhiges Leben geführt. Wenn man hier auf uns schießt, so ist das eine Situation, mit der wir absolut nicht vertraut sind. Ich bin sicher, dass uns diese Schüsse nicht galten. Wer weiß, was Sie in diesem Haus an Gangstern beherbergen.«
    Hammet lief rot an.
    »Ich muss doch sehr bitten, das ist doch…«
    Er hielt inne und wurde ruhiger.
    »Sie haben natürlich von Ihrem Standpunkt aus recht. Und

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