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KR127 - Ich bluffte den Hafenboß

KR127 - Ich bluffte den Hafenboß

Titel: KR127 - Ich bluffte den Hafenboß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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macht Steve?«, fragte er.
    »Oh, es geht ihm gut. Leider hatten wir noch keine Gelegenheit, Fend an den Kragen zu gehen. Wissen Sie, Boss, der Bursche ist sehr vorsichtig.«
    »Keiner ist auf die Dauer vorsichtig genug«, antwortete er rätselhaft, und das klang schon wie eine Drohung.
    Ich tastete nach der Türklinke. »Soll ich Steve benachrichtigen, dass Sie wieder frei sind, Boss?«
    »Das hat Zeit.«
    Ich hatte die Klinke in der Hand und drückte sie langsam nieder. Keiner von den Gangstern hielt eine Waffe. Wenn ich nach draußen gelangen konnte, bevor sie über mich herfielen, war ich aus der Patsche. Ich spannte die Muskeln und fragte freundlich:
    »Was gibt’s zu tun, Boss!«
    »Stehen bleiben«, antwortete er. Ein kurzläufiger Scooter-Revolver erschien wie hingezaubert in seiner Hand. Alle Achtung, Donald Kent zog seine Waffe so schnell, dass kaum ich es schneller gekonnt hätte, wenn ich überhaupt eine besessen hätte. Und jetzt, da er die Kanone in der Hand hielt, barst seine gleichmütige Maske als sei sie aus Ton, und darunter erschien sein wahres Gesicht, ein Gesicht, in dem der Hass nur so loderte.
    »Die Pfoten hoch, du G-man-Schwein!«, schrie er.
    Aus! Sie hatten mich, mein Bluff war zu Ende. Blieb nur noch die Frage, wie sie es herausbekommen hatten. Und eventuell die Methode, mit der sie mich in eine bessere Welt befördern würden. Oder richtiger, zu befördern versuchen würden, denn ich fühlte mich durchaus noch nicht verloren.
    »Macht ihn fertig!«, befahl Donald Kent. Drei Mann hoch rückten sie heran: Trux Lugger, Vincon und sogar Gomez, der doch mein Freund geworden war.
    »Weißt du, Pedro«, sagte ich und zeigte die Zähne, »dass ich es war, der dich damals in der dunklen Straße verdrosch.«
    Er stieß einen mexikanischen Fluch aus. Ich passte genau den Augenblick ab, in dem Vincon zwischen Kents Revolver und mir stand, und dann griff ich an.
    Ich unterlief ihn und warf ihn Donald auf den Pelz. Er riss den Hafen-Boss mit zu Boden. In der nächsten Sekunde war das Büro ein einziger Klumpen sich prügelnder Männer.
    Lugger sprang mich wie ein Tiger an und schlug mit solcher Wucht nach mir, dass ich seine Faust zischen hörte, als ich unter seinem Arm durchtauchte. Sein eigener Hieb riss ihn derartig nach vorn, dass er gegen die Wand prallte. Pedro Gomez tauchte vor mir auf und hielt einen kurzgriffigen Totschläger in der Hand. Als er mich so nah vor sich sah, verzerrte so etwas wie Angst sein olivbraunes Gesicht. Verzweifelt riss er den Arm hoch. Ich fing den Schlag ab, drehte mich in der Hüfte, bückte mich. Er schlug einen Salto nach vorne über meinen Rücken und landete mit einem Krach auf einem Stuhl, der unter ihm zusammenbrach.
    Das Knäuel Vincon – Kent hatte sich unterdessen entwirrt. Donald hielt immer noch den Scooter. Er hob ihn. Ich sprang ihm im Hechtsprung an und riss ihn erneut um. Der Schuss löste sich und krachte irgendwo in die Decke. Kent und ich überkugelten uns, aber ich hatte keine Zeit, ihm die Waffe zu entwinden.
    Lugger und Vincon standen noch hinter mir.
    Wie eine Katze schnellte ich hoch. Vincent Vincon riss einen Stuhl hoch. Ich konnte nur noch einen krummen Rücken machen und den Kopf einziehen.
    Der ganze Stuhl zerkrachte auf meinem Kreuz. Es tat scheußlich weh, aber ich hatte keine Zeit zu jammern. Ich rammte den Kassierer einfach. Er bekam meinen Kopf in den Magen, schnappte nach Luft und sauste wie eine Rakete rückwärts.
    Und da war wieder Lugger. Ich konnte seinen rechten Haken nicht mehr vermeiden. Das Ding krachte mir gegen den Schädel, dass ich glaubte, die Hirnschale würde mir zerspringen.
    Ich verzichtete darauf, mit Trux ehrlich zu boxen. Ich ging einfach tief herunter, fasste nach seinen Beinen und zog sie nach vom. Er plumpste auf die Verlängerung seines Rückens und machte ein ganz törichtes Gesicht. Weil er gerade so maßgerecht saß, traf ich ihn mit einem bildschönen Fußballtritt unters Kinn. Er röhrte auf, kippte nach hinten über und presste beide Hände gegen sein Gesicht.
    Verdammt, ich brauchte eine Waffe. Mir fiel der Schraubenschlüssel ein, den ich immer noch in der Tasche trug. Ich riss ihn heraus. Es war gerade noch rechtzeitig genug. Schon wieder hatte Kent sein verfluchtes Schießeisen hoch. Ich konnte nur noch werfen, und ich hatte Glück. Ich traf ihn am Oberarm. Er schoss, aber er verfehlte mich.
    Gomez schlich an. Er hatte den Totschläger mit einem Messer vertauscht, eine Waffe, die besser zu ihm

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