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KR151 - Ich rettete 2 Millionen

KR151 - Ich rettete 2 Millionen

Titel: KR151 - Ich rettete 2 Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Serie entgegen, die mich zersiebt hätte, wenn ich ganz aufgetaucht wäre.
    So gingen die Dinger über meinen Schädel hinweg, aber so knapp, dass ich nicht sicher war, ob nicht eins von ihnen mir zumindest einen neuen Scheitel gezogen hatte.
    Ich ließ mich einfach hinunterfallen, sprang auf und enterte noch einmal hoch, aber fünf Schritte weiter links und etwas vorsichtiger.
    Er war weg, als ich über den Rand schaute.
    Von hinten drang Phils Stimme: »Der schwarze Wagen, zehn Schritte weiter!«
    Die Scheinwerfer brauchte ich nun nicht mehr. Die Bogenlampen gaben genug Licht. Aber auch Vorsicht konnte nicht mehr nützen. Mit allem, was meine Beine hergeben wollten, rannte ich auf den Wagen zu: Er hatte ihn noch nicht gestartet.
    Ich riss meinen Revolver heraus, war schon neben dem Wagen, neben dem Führersitz. Er hatte eine Hand am Zündschlüssel, in der anderen die MP, aber mit dem Kolben gegen das Fenster.
    Die Scheibe war hochgekurbelt. Ich zerschlug sie mit dem Lauf meiner Waffe. Es klirrte, und in das Klirren hinein sagte ich, ziemlich außer Atem: »Schluss, nimm die Arme hoch!«
    Er sah mich von der Seite her an. Es war das erste Mal, dass ich sein Gesicht richtig sah, eigentlich ein hübsches Gesicht, sehr jung, sehr schmal und gut geschnitten.
    Er reagierte damit, dass er mit dem MP-Kolben nach mir stieß, und er reagierte so schnell, dass ich nur eine halbe Abwehrbewegung Zustande brachte. Ich erhielt den Stoß zwischen Hals und Brust, fiel um wie ein Mehlsack, schlitterte über das Pflaster und verlor zu allem Überfluss den Revolver.
    Im Liegen hörte ich den Motor anspringen. Ich schnappte nach Luft, aber verdammt, jetzt kam ich erst richtig in Fahrt. Ich war auf den Füßen, bevor er den Fuß von der Kupplung heben konnte, und ich war an der Tür, als die Räder die erste Umdrehung machten.
    Ich griff ins Fenster und zerschnitt mir die Hände an den Glasresten. Er konnte noch genügend Gas geben, dass der Wagen einen Satz tat, bevor ich die Füße auf dem ohnedies schmalen Trittbrett hatte, aber ich zog mich hoch. Ich war in dem Stadium, in dem es mir auf nichts mehr ankam.
    Sobald ich stand, stieß ich die Faust durch das Fenster, und wenn ich auch nicht mehr ganz topfit war, so lag genug dahinter. Und dann tauchte ich einfach mit einem Ruck ganz in den Wagen ein.
    Ich stieß mit meinem Schädel gegen den seinen und riss ihn um, aber ich hatte keinen Halt, und meine Beine baumelten draußen in der Luft herum. Ich lag zwar mit dem Oberkörper auf ihm, aber nicht dicht genug, um ihm die Bewegungsfreiheit zu nehmen.
    Er hämmerte mit aller Wucht seine Faust auf meinen Hinterkopf. Dabei hielt er hartnäckig den Fuß auf dem Gaspedal, aber das Getriebe war noch im ersten Gang, und so kam trotz laut heulenden Motors der Wagen nicht über zwanzig Meilen hinaus, aber es konnte nur eine Frage von Sekunden sein, bis wir vor einer Laterne endeten.
    Der Junge unter mir blieb kalt, eiskalt, obwohl die Situation wahrhaftig nicht schön war. Da mein Schädel seinen Hammerschlag aushielt, machte er es anders.
    Er ließ die Faust sinken bis auf den Boden des Wagens und riss sie von unten hoch in mein Gesicht. Vielleicht war es nicht der härteste Brocken, den man mir je an den Kopf geschmissen hatte, aber zu den zehn schwersten Sachen, die ich einstecken musste, gehörte der Schlag bestimmt.
    Es war Zeit, dass ich mit ihm fertig wurde, aber hol’s der Teufel, mit meinen aus dem Wagenfenster baumelnden Beinen fand ich keinen Halt, um ihn richtig in die Fäuste zu nehmen. Ich drosch ein wenig auf ihm herum, aber es lag nicht das Richtige dahinter.
    Der Spaß mochte fünfzehn Sekunden gedauert haben, unter Umständen eine höllisch lange Zeit. Ich hatte es gerade fertig gebracht, eine Hand gegen seine Brust zu stemmen, und wollte mit der anderen zuschlagen, als endlich passierte, was schon lange passieren musste, da dieser wahnsinnige Idiot seinen Fuß so hartnäckig auf dem Gaspedal ließ.
    Wir krachten gegen einen Baum. Vielleicht war es auch ein Laternenpfahl oder eine Hauswand. Jedenfalls krachten wir gegen irgendetwas, und der Wagen machte von da an, was er wollte.
    Zwanzig Meilen sind keine große Geschwindigkeit, aber es langt, um ein Auto von den Beinen zu holen.
    Später haben wir festgestellt, was die Karre nach dem Zusammenstoß alles fabriziert hat. (Übrigens war es ein Wasserhydrant, gegen den wir stießen.) Sie schlitterte nach der anderen Straßenseite.
    Dabei flogen die Türen auf, und bei dieser

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