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Kräuterkunde

Kräuterkunde

Titel: Kräuterkunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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Tiergeistern reden.
    Hunde können 1.000.000mal besser riechen als wir Menschen. Das ist aber nichts im Vergleich zu den Insekten. Die Kerbtierchen sind noch viel tiefer in die kosmische Seelenhaftigkeit eingebettet. Ihre Antennen und Fühler sind unvorstellbar feine Geruchsorgane, die unmittelbar in die Duftatmosphäre ragen, so daß sie sich völlig im Einklang mit der Seele Gaias befinden und sozusagen zu Werkzeugen der kosmischen Kräfte werden.
    Im Vergleich zu den Tieren sind die Menschen höchst beschränkt, was das Riechen angeht. Das muß auch sein, denn nur so können sie zu Individuen mit einem eigenständigen »Ich« werden. Der Mensch als Mikrokosmos hat sich weitgehend von der makrokosmischen Geistigkeit emanzipiert. Sein Riechepithel ist verkümmert. Das Riechhirn ist klein geblieben. Dafür ist das »Denkhirn«, der Neokortex, förmlich explodiert. Die Verringerung des Riechhirns spiegelt die Zurückdrängung der Instinkte zu gunsten eines erlernten, kulturell geprägten Verhaltens.
    Das Riechvermögen stellt für den Menschen eine letzte Brücke zu den Instinkten dar. Es ist eine Nabelschnur zur Seelenhaftigkeit von Erde und Kosmos. Aufgrund von Überzüchtung und Degenerierung haben unsere Nahrungsmittel immer weniger Aroma, und unsere Lebensräume werden olfaktorisch immer steriler. Das bedeutet nichts geringeres, als daß wir uns zunehmend von unserem geistig-kosmischen Urgrund entfremden! Luftverpestung und die Ausdünstungen von Plastik, Elektronik und Maschinen wirken krankmachend und chaotisierend. (
Schmidt 1981:109
) Kein Wunder, daß in dieser gefährlichen Zeit Aromastoffe als Heilmittel neu entdeckt werden. In Form von Düften und aromatischen Räuchermitteln bieten uns die Pflanzendevas ihre Hilfe an. Das war früher noch nicht notwendig, denn vor der Industriellen Revolution roch die Welt anders. Eine Symphonie von natürlichen Düften umgab den Menschen. Es gab mehr Wildblumen. Obst und Gemüse dufteten kräftiger. Feuerstellen und die Nähe der Tiere gaben dem Leben mehr Würze. Wenn man den Geruch von biologisch gezogenem Obst, Gemüse und Getreide mit den kommerziellen Kunstdüngerprodukten vergleicht, erinnert man sich daran. Natürliche Nahrungsmittel riechen gesünder, würziger, satter, angenehmer; durch sie können die geistigen Wesenheiten besser mit uns kommunizieren, und die kosmischen Kräfte werden leichter zugänglich. Noch immer ist der erfrischende Geruch eines Nahrungsmittels ein wichtiges Merkmal seiner inneren Qualität.
Pflanzenfamilien mit ätherischen Ölen

    Die Feststellung, daß ätherische Öle vor allem Ausdruck des Blühprozesses sind, könnte den Einwand hervorrufen, daß sich ätherische Öle bei vielen Pflanzenfamilien eben nicht im Frucht/Blütenbereich, sondern in den Blättern und Stengeln, gelegentlich sogar in den Wurzeln befinden. Das ist vor allem bei den Lippenblütlern, den Myrtengewächsen, den Doldenblütlern und einigen Korbblütlern der Fall.
    Bei diesen Familien ist es, als seien die astralisch-seelischen Kräfte, die die Pflanze sonst hauptsächlich in der Blütenregion berühren, ein oder zwei Stockwerke, ins Blattwerk und sogar bis in die Wurzel hinuntergerutscht. Bei den meisten Lippenblütlern – das sind Minzkräuter wie Melisse, Thymian, Rosmarin, Majoran, Salbei oder Pfefferminze – sitzen die Blüten nicht nur am oberen Ende des Stengels. Die ganze blättrige Sproßachse hinab findet man die nektarreichen Blüten. Bei dieser Familie mischt sich das Sulfurische mit dem Merkurialen. Der ganze oberirdische Teil der Pflanze ist, vom kosmischen Feuer berührt, blütenhaft entzündet.
    Mit anderen Worten, das Seelische drückt tief in die vegetativätherische Sphäre der Pflanze hinein. Das zeigt sich auch in der strengen, vierkantig geometrischen Form der Stengel und vor allem in den zygomorphen Blüten.
Zygomorph
heißt »joch- bzw. tiergestaltig« und bedeutet, daß sie nicht strahlig rund (aktinomorph) sind, wie etwa die Blüten der Butterblume oder des Gänseblümchens. Die Lippenblüten haben ein Oben und ein Unten, ein klares Hinten und Vorn, und wenn man sie mit Wachs ausgießen würde, hätte der Abguß exakt die Form eines Bienen- oder Hummelköpfchens.
    Man könnte auch sagen, daß die Lippenblütler ganz weit in die warme, durchseelte Sphäre der Bienen hineinragen. Sie kommen dem Bienenvolk, das sich ganz dem Licht und der Wärme hingibt, entgegen. Es ist bekannt, daß der Begattungsflug der Immenkönigin in den sonnig

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