Krafttraining
werden. Das Ergebnis eines akkumulierenden Mesozyklus wird anhand von Tests eingeschätzt (beispielsweise Messungen der Kraft oder aeroben Leistungsfähigkeit), anhand der Leistung des Sportlers in Hilfsübungen und anhand der Qualität sporttechnischer Fertigkeiten. In einem derartigen Mesozyklus können verschiedenartige Übungen, einschließlich unspezifischer, zur Konditionierung genutzt werden.
Die transmutierenden Mesozyklen werden angewandt, um ein erhöhtes, unspezifisches Leistungsvermögen in einen speziellen Vorbereitungszustand zu überführen. Während dieser Zeit werden hauptsächlich spezielle Übungen zur Konditionierung und zur sporttechnischen Vervollkommnung angewandt. Die Leistungen bei inoffiziellen Wettkämpfen oder bei Aufbauwettkämpfen werden hauptsächlich zur Beurteilung des Trainingsprozesses genutzt. Der realisierende Mesozyklus oder Mesozyklus vor den Wettkämpfen (die unmittelbare Wettkampfvorbereitung) dient dazu, bei einem gegebenen Niveau der Leistungsfähigkeit die bestmögliche sportliche Leistung zu erzielen. Die Leistung bei einem wichtigen Wettkampf ist der alleinige Maßstab für einen derartigen erfolgreichen oder erfolglosen Mesozyklus.
Auf dem nächsten Strukturniveau fasst der Makrozyklus die Wettkampfsaison zusammen und beinhaltet die Vorbereitungs -, Wettkampf - und Übergangesperioden . Jede Periode besteht aus mehreren Mesozyklen. Die typische Dauer eines Makrozyklus beträgt ein Jahr (in den Wintersportarten) und ein halbes Jahr (in den leichtathletischen Disziplinen mit Hallen- und Freiluftwettkämpfen). Ringen und Schwimmen weisen drei Makrozyklen pro Jahr auf.
Der Einbau von Trainingsprogrammen in Makrozyklen und Trainingsperioden wird Periodisierung genannt. Insbesondere ist eine längerfristige Betrachtungsweise sehr hilfreich.
Ein Olympiazyklus umfasst vier Jahre, von den einen Olympischen Spielen zu den nächsten. Der langfristige, mehrjährige Trainingsprozess umfasst die Laufbahn eines Sportlers von Anfang bis zum Ende.
Die Planung von Trainingseinheiten, Trainingstagen, Mikrozyklen und Mesozyklen umfasst die kurzfristige Planung . Das Planen von Makrozyklen wird mittelfristige Planung genannt. Zur langfristigen Planung gehören die Trainingszeiträume von vielen Jahren.
5.2 Kurzfristige Trainingsplanung
Auf die kurzfristige Planung haben Ermüdungsauswirkungen einen vordergründigen Einfluss. Zum Beispiel sollten die Trainingseinheiten so aufgebaut werden, dass die Übungen (Kraft-, Schnelligkeits- oder Technikübungen), die vordergründig auf die Feinmotorik (zentrale Faktoren) und weniger auf periphere Faktoren gerichtet sind, in einem frischen, nichtermüdeten Zustand unmittelbar nach dem Aufwärmen durchgeführt werden. Wenn allerdings in Ausdauersportarten das Ziel darin besteht, die Schnelligkeit gegen Streckenende zu verbessern und nicht die Schnelligkeit im ausgeruhten Zustand, sollten Schnelligkeitsübungen nach Ausdauerbelastungen durchgeführt werden.
Beispiel für das Timing des kurzfristigen Trainings
Ein Grundprinzip der kurzfristigen Trainingsplanung besagt, dass Ermüdungseffekte von verschiedenartiger Muskelarbeit spezifisch sind. Darunter ist zu verstehen, dass ein Sportler, der zu ermüdet ist, um eine Übung in der erforderlichen Weise auszuführen, durchaus in der Lage ist, eine andere Übung befriedigend auszuführen. Im Wechsel der Übungen oder in der Veränderung der Reihenfolge bestehen Möglichkeiten, weitere Arbeiten zu verrichten und die Trainingsbelastung weiter zu erhöhen.
Wenn beispielsweise ein Sportler eine Beinkrafttrainingsübung (Kniebeuge) und eine Armkrafttrainingsübung (Bankdrücken) ausführt, so wird die Gesamtanzahl der Wiederholungen größer sein, wenn Bankdruckversuche und Kniebeugen alternierend ausgeführt werden (Bankdrücken, Kniebeugen, Bankdrücken, Kniebeugen und so weiter) im Vergleich zum blockweisen Üben (Kniebeugen, Kniebeugen, Bankdrücken, Bankdrücken). Dasselbe Prinzip trifft auf Übungen unterschiedlicher Zielrichtung zu, zum Beispiel Krafttrainings- und Sprintübungen. Der Ermüdungseffekt von Maximalkrafttrainingsübungen beeinflusst hauptsächlich die Möglichkeiten der Ausführung oder Wiederholung von Übungen dieses Typs. Daher ist die Fähigkeit, Übungen eines anderen Typs auszuführen, schneller wiederhergestellt als die Fähigkeit, dieselben Übungen wieder auszuführen ( s. Abb. 5.1 ).
Abb. 5.1: Zeitlicher Verlauf der Wiederherstellung bei einem Sportler nach einer
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