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Krafttraining

Krafttraining

Titel: Krafttraining Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir M. Zatsiorsky , William J. Kraemer
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Drehachse. In dieser Situation ist der Hebelarm der Schwerkraft am größten. Durch Veränderungen der Körperhaltung kann in einem bestimmten Maße erreicht werden, dass sich die Kraftkurve mit der Widerstandskurve in erwünschter Weise überlagert.
    Das Peak-Kontraktions-Prinzip ist erreicht, wenn das „Schlechte zum Schlechten kommt“, wenn der äußere Widerstand (das Schwerkraftmoment) an der schwächsten Stelle seinen Maximalwert erreicht. Die entsprechende Körperhaltung wird Minimax-Position genannt. Der Begriff Minimax meint wörtlich „das Minimum bei einem Maximum“. Bei jedem Gelenkwinkel wird eine für diese Position maximale Kraft F m entwickelt. Die geringste F m von diesen Werten stellt den Minimax-Wert dar.
    Um das zu veranschaulichen, wird eine Übung wie das Beinheben aus zwei Ausgangsstellungen betrachtet: auf dem Rücken liegend und an einem Reck hängend ( s. Abb. 6.9 ).
    Die zweite Übung stellt deutlich höhere Anforderungen als die erste. Der Widerstand (Schwerkraftmoment) ist in beiden Fällen etwa gleich und erreicht sein Maximum in horizontaler Beinhaltung. Wenn beide Beine in der liegenden Stellung angehoben werden, fällt der maximale Widerstand mit der stärksten Stelle in der Kraft-Gelenkwinkel-Kurve zusammen (die Hüftgelenkbeuger sind nicht verkürzt). Erfolgt das Beinanheben im Hang, sind die Hüftbeuger verkürzt, wenn die Beine die Horizontale überschreiten. Daher fällt die Position mit dem maximalen Widerstand mit der schwächsten Stelle in der Kraft-Gelenkwinkel-Kurve zusammen („Das Schlechte kommt zum Schlechten“ oder „Ein Unglück kommt selten allein“).

    Abb. 6.9: Anheben der Beine aus zwei verschiedenen Ausgangsstellungen. Die Belastung ist beim Anheben aus dem horizontalen Hang größer als beim Anheben in Rückenlage.

    Abb. 6.10: Eine Vorrichtung zur Verwirklichung des Spitzen-Kontraktions- Prinzips. Mit der Vorrichtung werden Ambeugebewegungen ausgeführt. Der größte Widerstand muss gegen Bewegungsende aufgebracht werden. Bei maximaler Beugung in den Ellbogengelenken ist das Kraftpotenzial des Sportlers am geringsten ( vgl. Abb. 2.22 ) und der Widerstand am größten („Ein Unglück kommt selten allein“).
    2. Nutzung spezieller Trainingsgeräte. Abbildung 6.10 zeigt ein Beispiel für ein spezielles Gerät. Würde eine Hantel für das Armbeugen genutzt, würde der größte Widerstand in horizontaler Unterarmstellung auftreten. Im Gegensatz zum Peak-Kontraktions-Prinzip ist die Kraft der Unterarmbeuger für das Ellbogengelenk in dieser Stellung maximal und nicht minimal. Mit der in Abbildung 6.10 gezeigten Vorrichtung entsteht der maximale Widerstand an der schwächsten Stelle der Kraftkurve.
    3. Langsamer Bewegungsbeginn. Der Bewegungsbeginn kann bei Krafttrainingsübungen wie dem in Abb. 4.6 ( Hier ) gezeigten Rumpfaufrichten langsam ausgeführt werden. Der maximale Widerstand entsteht bei dieser Übung in horizontaler Rumpfhaltung. Wenn die Bewegung zu schnell beginnt, so wird die Bewegung im mittleren Teil mit Unterstützung der kinetischen Energie ausgeführt, die aus dem Anfangsteil stammt. Dabei sind die Rumpfstrecker nicht voll aktiviert. Erfahrene Sportler und Trainer bevorzugen bei dieser Übung einen langsamen Anfang. Untersuchungen des maximalen äußeren Widerstands (Kraftmoments) an unterschiedlichen Stellen entlang der Kraftkurve haben gezeigt, dass bei Beachtung des Peak-Kontraktions-Prinzips die Kraftentwicklung größer ausfiel. Damit besitzt diese Trainingsvariante einen gewissen Vorteil. Ein weiterer Vorzug besteht im geringen Betrag der verrichteten mechanischen Arbeit (des gehobenen Gesamtgewichts). Ein Nachteil besteht allerdings darin, dass die Übertragbarkeit von Trainingswirkungen auf andere Körperstellungen nur relativ gering ist ( vgl. Abb. 1.3 , S. 21). Der Trainer sollte das Pro und Kontra für dieses Trainingsprinzip abschätzen, ehe er es anwendet.
    Angepasster Widerstand
    Die Grundidee des Einsatzes angepasster Widerstände besteht darin, maximale Muskelzugspannungen über den gesamten Bewegungsbereich zu entwickeln und nicht nur stellenweise (zum Beispiel am schwächsten Punkt). Die Idee satammt von Zander (1879), der im 19. Jahrhundert viele Krafttrainingsmaschinen entwickelte, die auf diesem Prinzip basierten. Das Prinzip des angepassten Widerstands war das Schlüsselelement der Medizinisch-mechanischen Gymnastik, die vor dem Ersten Welrkrieg modern war. Enige der von Zander entwickelten Geräte können Smithsonian

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