Krafttraining
Institut in Washington DC besichtigt werden. Das kann auf zwei Wegen erreicht werden. Die eine Art von Geräten entwickelt einen hohen Widerstand ohne mechanische Rückkopplung . In diesem Fall bleibt die Bewegungsgeschwindigkeit konstant, unabhängig von der Größe der eingeleiteten Kraft. Dieses Prinzip wird an isokinetischen Geräten verwirklicht. Die Bewegungsgeschwindigkeit kann an solchen Geräten eingestellt und konstant gehalten werden während der Bewegung, unabhängig von der Kraftgröße, die gegen die Maschine aufgebracht wird. Die arbeitenden Muskeln sind über den gesamten Bewegungsbereich maximal belastet. (Isometrische Übungen in verschiedenen Gelenkwinkeln, bei denen keine Bewegungsgeschwindigkeit vorhanden ist, können als ein Grenzfall dieser Vorgehensweise angesehen werden.) Da die Geschwindigkeit der Muskelverkürzung vorgegeben ist, kann das isokinetische Training potenziell auf unterschiedliche Muskelfasertypen (schnelle oder langsame) ausgerichtet werden.
Isokinetisches Training, das sehr populär in der Krankengymnastik ist, wird von Spitzensportlern nur selten genutzt. Die Ursachen dafür liegen in den hohen Gerätekosten. Die Winkelgeschwindigkeit ist normalerweise relativ gering – unter 360°/s (sie kann bei sportlichen Bewegungen 5.000°/s erreichen). Die meisten Trainingssysteme sind ausschließlich für eingelenkige Bewegungen entwickelt worden, sodass sie nur sporadisch im Krafttraining zum Einsatz kommen.
Ein anderer Gerättyp entwickelt einen veränderlichen Widerstand , der sich der Kraftkurve des Menschen oder der Bewegungsgeschwindigkeit anpasst. Bei manchen Systemen entsteht der Widerstand im Zusammenwirken mit der Kraftkurve (Typ Nautilus). Durch die speziell geformten Kurvenscheiben verändert sich an diesen Maschinen der Lastarm oder es liegt eine veränderliche Kraft an, sodass die Last ebenfalls entsprechenden Veränderungen unterliegt ( s. Abb. 6.11 ).
Abb. 6.11: Eine Kurvenscheibe mit veränderlichem Hebelarm. Bei dieser Anordnung sind sowohl der Kraftarm der einwirkenden Kraft (F) als auch der Lastarm der Gewichtskraft (W) veränderlich. (a) Der Kraftarm (y) ist kürzer als der Lastarm (x), y < x. Dieses Verhältnis wird in Bereichen der Kraftkurve genutzt, in denen große Kräfte aufgebracht werden können. (b) y > x, dieses Verhältnis wird im Bereich der Schwachpunkte der Kraftkurve genutzt. Nach: Stonen, M. H. & O’Bryant, H. S. (1987). Weight training: A scientific approach ( Hier ). Minneapolis: Bellwether Press.
Der Widerstand (das Kraftmoment) variiert entsprechend der Leistungsfähigkeit des Sportlers. Diese Veränderungen sind so ausgelegt, dass ein größerer Widerstand in den Gelenkstellungen aufgebracht werden muss, in denen der Sportler stärker ist, in schwächeren Stellungen verringert sich dagegen der Widerstand. Allerdings beruht der variable Widerstand auf Mittelwerten und muss nicht vollständig mit den individuellen Kraftkurven übereinstimmen. Weiterhin sind bei vielen Maschinen die Kurvenscheiben fehlerhaft entwickelt und der versprochene Widerstand, entspricht im Gegensatz zu den Behauptungen, nicht den Mittelwert-Kraftkurven.
Eine einfache Methode, den Widerstand beim Heben einer Hantel zu variieren, besteht in der Verwendung von Hebeketten: Ein Ende einer schweren Kette ist an der Hantel befestigt, während das zweite Ende während der gesamten Hebeaktion auf dem Boden bleibt. Beim Heben der Hantel werden auch einige Glieder der Kette vom Boden abgehoben, wodurch konsequenterweise das Gewicht zunimmt. Bei solchen Bewegungen wie Kniebeugen mit der Hantel, Bankdrücken und Military Presses erleichtern Hebeketten das Anpassen des Widerstands an die Kraftkurve ( siehe Abb. 2.26 auf S. 67). Bei einigen, mehrere Körperteile betreffenden Hebeübungen sind die Formen der Kraftkurven allerdings ziemlich komplex ( siehe Abb. 2.21 auf S. 61), und die Verwendung von Ketten bei derartigen Übungen wäre nicht hilfreich.
Ein anderer Typ von Trainingsgeräten passt den Widerstand der Bewegungsgeschwindigkeit an. Je höher die Geschwindigkeit, desto größer ist der vom System entwickelte Widerstand. Diese Geräte arbeiten auf hydraulischer Grundlage. Die Bewegungsgeschwindigkeit an hydraulischen Systemen kann, im Gegensatz zu isokinetischen Geräten, in Abhängigkeit von der Kraft des Trainierenden variieren.
Wissenschaftler haben oft die Frage nach der Validität der behaupteten hohen Wirksamkeit von Übungen mit angepasstem Widerstand gestellt.
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