Krafttraining
wurde. Die Kraft wurde sowohl bei isometrischen Kniestrecktests wie auch bei Kniebeugen mit der Scheibenhantel gemessen. Aus: Zatsiorsky, W. M & Raitsin, L. M (1974). Transfer of culmulative training effects in strength exercises. Theory and Practice of Physical Culture, 6, 7-14.
In der wissenschaftlichen Literatur wird der erzielte Kraftzuwachs (Belastung vor Trainingsbeginn/Belastung nach Trainingsbeginn – erzielte Standartabweichung) als effektive Größe bezeichnet.
Für die Beurteilung des Transfers wird das Verhältnis zwischen den Leistungsverbesserungen in den nichttrainierten Übungen (Übung B, C, D) und der trainierten Übung (Übung A) herangezogen. Der Koeffizient für die Übertragung der Trainingswirkung ist dann so definiert:
Beide Leistungsverbesserungen werden in Standardabweichungen gemessen. Je größer das Verhältnis, desto größer die Übertragung des Trainingseffekts. Bei geringer Übertragung kann von einer spezifischen Trainingswirkung ausgegangen werden. In dem in Abb. 1.3 angeführten Beispiel ist die Trainingswirkung spezifischer für die Gruppe, die bei einem Kniegelenkwinkel von 130° trainierte.
Die Spezifik der Adaptation nimmt mit steigender sportlicher Leistungsstärke zu. Je höher das Niveau der körperlichen Leistungsfähigkeit eines Sportlers, desto spezifischer erfolgt die Adaptation. Die Übertragbarkeit von Trainingswirkungen ist geringer bei Spitzensportlern: Für Anfänger sind nahezu alle Übungen wirkungsvoll. Es ist möglich, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweglichkeit bei Menschen mit extrem niedriger körperlicher Leistungsfähigkeit durch einfache gymnastische Übungen zu entwickeln. Die Leistungsfähigkeit bei Radsportanfängern kann durch Kniebeugen mit einer Scheibenhantel entwickelt werden, Spitzensportler sollten spezifischere Übungen und Trainingsmethoden nutzen, um ihre Wettkampfleistungsfähigkeit zu verbessern.
Individualisierung
Alle Menschen sind verschieden. Ein und dieselbe Trainingsmethode ruft bei verschiedenen Sportlern einen größeren oder geringeren Trainingseffekt hervor. Unzählige Versuche, Trainingsprogramme von Spitzensportlern zu kopieren, verliefen erfolglos. Die Grundidee, auf der erfolgreiche Trainingsprogramme aufbauen, sollte verstanden und schöpferisch genutzt werden. Ein Nachvollziehen des kompletten Trainingsablaufs ist nicht angebracht. Das trifft auch auf Mittelwerte von Trainingsbelastungen und von Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen zu. Trainer und Sportler sollten vorsichtig bei der Verwendung derartiger gemittelter Daten sein. Mit mittelmäßigen Methoden können nur mittelmäßige Sportler, die weit entfernt vom Spitzenniveau sind, vorbereitet werden.
Champions sind exzeptionelle Sportler, sie sind kein Mittelmaß. Daher optimieren nur auf ihre Bedürfnisse und Individualität zugeschnittene Trainingsprogramme ihre Leistungen und bringen die gewünschte Trainingsadaptionen.
Tab. 1.1: Zur Berechnung der Übertragung des Trainingseffekts
Im Experiment wurden die folgenden Daten ermittelt ( s. a. Abb. 1.3 ):
Infolge des größeren Trainingstransfers hat die Trainingsmethode der ersten Gruppe die Kniebeugeleistung besser entwickelt.
1.2 Verallgemeinerte Trainingstheorien
Verallgemeinerte Trainingstheorien sind stark vereinfachte Modelle, die Trainer und Experten zur Lösung praktischer Probleme nutzen. Diese Modelle beinhalten nur die wichtigsten Merkmale des sportlichen Trainings und lassen zahlreiche andere Merkmale unberücksichtigt. Diese verallgemeinerten Theorien (Modelle) dienen als das grundlegendste Konzept für den Trainingsaufbau. Trainer und Sportler nutzen diese insbesondere für die Konditionierung und für die Planung von Trainingsprogrammen.
Ein-Faktor-Theorie (Superkompensationstheorie)
Bei der Ein-Faktor-Theorie wird die unmittelbare Trainingswirkung auf eine Belastung als weitgehender Abbau bestimmter biochemischer Substanzen betrachtet. Es wird angenommen, dass sich die Disposition eines Sportlers für einen bevorstehenden Wettkampf oder für das Training (als Vorbereitungszustand bezeichnet), in klarer Übereinstimmung mit der Menge an chemischen Stoffen befindet, die unmittelbar verfügbar sind. Es liegen Beweise in der sport- und bewegungswissenschaftlichen Literatur vor, dass als Ergebnis anstrengender Trainingsbelastungen bestimmte Substanzen völlig abgebaut werden. Das bekannteste Beispiel ist die Glykogenerschöpfung nach hartem anaeroben Training .
Abb. 1.4: Zeitlicher
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