Krafttraining
Wettkämpfen feststellen lassen. Trainer A würde wahrscheinlich empfehlen, dass sein Sportler die Anzahl der Trainingseinheiten verringert (aber nicht die Belastung in diesen Einheiten), um auf dem Maximum der Superkompensation den Wettkampf absolvieren zu können. Beispielsweise trainiert er in Übereinstimmung mit der Ein-Faktor-Theorie den Sportler nur 2 × oder 3 × in der letzten Woche vor dem Hauptwettkampf. Dabei stellt jede Einheit eine relativ große Belastung dar.
1.3 Trainingswirkungen
Unter Trainingswirkungen werden die körperlichen Veränderungen verstanden, die infolge des Trainings eingetreten sind. Sie können wie folgt klassifiziert werden:
Akute Wirkungen betreffen die Veränderungen, die während der Übungsausführung eintreten.
Unmittelbare Wirkungen treten als Ergebnis einer einzelnen Trainingseinheit ein und manifestieren sich unmittelbar nach der Belastung.
Kumulative Wirkungen ergeben sich bei aufeinanderfolgenden Trainingseinheiten oder auch von Trainingsabschnitten.
Verzögerte Wirkungen lassen sich nach bestimmten Zeitabschnitten nach einem absolvierten Trainingsablauf feststellen.
Teilwirkungen betreffen Veränderungen durch einzelne Trainingsbestandteile (z. B. Bankdrücken).
Restwirkungen werden als die zurückgebliebenen Veränderungen nach Trainingsabschluss außerhalb der Zeiträume, in denen eine Adaptation stattfinden kann, definiert.
Trainer B andererseits geht davon aus, dass sein Sportler einen entsprechenden Vorbereitungszustand erreicht hat, um gegen Ermüdungserscheinungen gewappnet zu sein, und führt mehrere Trainingseinheiten mit Aufwärmcharakter durch. Dabei ist beabsichtigt, eher die Trainingsbelastung in jeder Einheit zu verringern als die Anzahl der Einheiten.
Entsprechend der Zwei-Faktoren-Trainingstheorie sollten die Zeiträume zwischen aufeinanderfolgenden Trainingseinheiten so ausgewählt werden, dass alle unerwünschten Nachwirkungen der vorangegangenen Belastung eliminiert werden können, die Verbesserungen der Leistungsfähigkeit jedoch weiter bestehen bleiben. Dieses Modell ist sehr populär bei Trainern geworden und wird vorrangig genutzt, um das Training insbesondere für die letzten Tage vor einem Wettkampf zu planen.
1.4 Zusammenfassung
Die Hauptzielstellung für das Training besteht im Herbeiführen von spezifischen Adaptationen, um die sportliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Im Krafttraining bedeutet Adaptation die Anpassung eines Organismus an eine Übung (körperliche Belastung). Wenn ein Trainingsprogramm korrekt geplant und durchgeführt wurde, erhöht sich die Kraft des Sportlers als Folge der Adaptation.
Trainingsadaptationen treten ein, wenn die Trainingsbelastung über dem Normalniveau liegt oder wenn der Sportler noch nicht an eine Übung gewöhnt ist. Trainingsbelastungen lassen sich grob einteilen in stimulierende, stabilisierende und leistungsmindernde Belastungen. Folgende Bedingungen müssen für das Auslösen einer Adaptation gegeben sein:
Es muss eine Übung mit Überlastung angewandt werden.
Die Übungen und der Trainingsplan müssen spezifisch sein (mit Bezug zur Wettkampfübung).
Übungen und Trainingsbelastung (Intensität, Volumen) sollten beide nach bestimmten Zeitabschnitten variiert werden. Wenn eine Übung mit unveränderter Belastung über einen längeren Zeitraum eingesetzt wird, verringert sich der Leistungszuwachs. Dieser Vorgang wird Akkommodation genannt.
Trainingsprogramme müssen individuell an jeden Sportler angepasst werden. Es sollte daran erinnert werden, dass alle Menschen verschieden sind.
Um Trainingsprogramme aufzustellen, benutzen Trainer einfache Modelle, die nur die allerwichtigsten Einflussgrößen berücksichtigen. Diese Modelle werden als verallgemeinerte Trainingstheorien bezeichnet.
Die Superkompensationstheorie oder Ein-Faktor-Theorie baut auf dem Gedanken auf, dass biochemische Substanzen als Ergebnis der Trainingsbelastungen abgebaut werden. Nach einer Wiederherstellungsperiode steigt das Niveau dieser Substanz über das Ausgangsniveau an (Superkompensation). Wenn die nächste Belastung während der Superkompensationsphase erfolgt, erhöht sich der Vorbereitungszustand des Sportlers.
Bei der Leistungsfähigkeits-Ermüdungs-Theorie (Zwei-Faktor-Theorie) wird der unmittelbare Trainingseffekt nach einer Belastung durch die Kombination von (a) der Verbesserung der Leistungsfähigkeit unmittelbar nach der Belastung und (b) der Ermüdung bestimmt. Die Summierung der positiven und negativen
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