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Krafttraining

Krafttraining

Titel: Krafttraining Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir M. Zatsiorsky , William J. Kraemer
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eingesetzt werden (z. B. Football, Fußball).
Sie wiegen nur wenige Gramm und
ein Bremsfallschirm kann während des Laufens abgeworfen werden. Dadurch entsteht ein geschwindigkeitsfördernder Impuls (als Hilfsdrill bezeichnet).

    Abb. 6.16: Einsatz eines Bremsschirms im Sprinttraining
    Der einzige Nachteil des Bremsschirmeinsatzes besteht in der Widerstandserzeugung sowohl in der Stütz- als auch in der stützlosen Phase beim Laufen. Sie beeinträchtigen die Bewegungsgeschwindigkeit im Flug, da die Körperhaltung bei der Landung im Vergleich zum Hürdenlauf leicht beeinflusst wird.
    Um die beste Wirkung zu erzielen, sollte die Schirmgröße im Mikro- und Makrozyklus sowie in der Trainingseinheit selbst variiert werden. Das Widerstandstraining und dasgewöhnliche Training wird in den Mikrozyklen der Vorbereitungsperiode eingesetzt, während die Hilfsdrills hauptsächlich in größerer Nähe zur Wettkampfsaison angewandt werden. In einer Trainingseinheit wie in aufeinanderfolgenden Trainingsblöcken wird der vom Schirm ausgeübte Widerstand stufenweise verringert. Während der Trainingseinheit werden nach der Erwärmung die ersten Läufe mit dem größten Widerstand ausgeführt, die letzten Läufe mit dem leichtesten Widerstand. Vor und unmittelbar nach Bremsschirmläufen erfolgen Läufe unter Normalbedingungen. Bremsschirme werden gewöhnlich 2-3 × in der Woche eingesetzt. Trainingseinheiten mit Schirmeinsatz werden zwischen gewöhnliche Einheiten eingebaut. Während der Wettkampfperiode dienen Bremsschirme zur Erzeugung des Gefühls einer gesteigerten Geschwindigkeit und Explosivität. Im Gegensatz dazu werden sie zu Beginn des Trainingsjahres 3-5 × eingesetzt, gefolgt von den üblichen Übungen ohne Bremsschirm.
    In Wassersportarten, wie Schwimmen und Rudern, kann auch der Wasserwiderstand erhöht werden. Mit dieser Zielsetzung wird die Stromlinienform des Körpers oder die Stirnwiderstandsfläche verändert. Das führt für den Schwimmer oder für das Boot zu einer Zunahme des Widerstands ebenso wie durch eine Vergrößerung des Ruderblatts oder des Paddels. Im Schwimmen werden mit dieser Zielsetzung Handpaddles verwendet.
    In beiden Fällen vergrößert sich die vom Sportler aufgebrachte Kraft. Die Mechanismen für die Vergrößerung der Kraftabgabe sind jedoch aus biomechanischer Sicht unterschiedlich, sodass die Trainingswirkungen sich auch unterscheiden. Bei den Fortbewegungen im Wasser wird die vom Sportler aufzubringende äußere Kraft sowohl vom Wasserwiderstand als auch von seinen Kraftfähigkeiten bestimmt, insbesondere von der individuellen Kraft-Geschwindigkeits-Beziehung (parametrische F m -V m -Beziehung, s. Abb. 6.17). Wie bei allen parametrischen Beziehungen verringert sich die Kraft, wenn die Geschwindigkeit ansteigt. Ein Sportler kann bei hohenKontraktionsgeschwindigkeiten keine größeren Kräfte entwickeln. Umgekehrt erhöht sich der Wasserwiderstand mit dem Geschwindigkeitsanstieg. Es ist festzuhalten, dass es sich hierbei einmal um die Geschwindigkeit in Bezug zum Sportlerkörper handelt (sie entspricht im Wesentlichen der muskulären Verkürzungsgeschwindigkeit). Andererseits geht es um die Geschwindigkeit des Ruders oder Paddels in Bezug zum Wasser.
    Die aufgebrachte Kraft wird in Abb. 6.17c durch den dicken Pfeil gekennzeichnet. Links davon, bei geringen Geschwindigkeiten, übersteigt die Kraft des Sportlers die Wasserwiderstandskraft. Man kann sich dabei einen Sportler vorstellen, der seinen Arm oder das Ruder langsam durch das Wasser bewegt. Dabei ist es belanglos, wie stark der Sportler ist, denn die aufgebrachte Kraft wird vom Wasserwiderstand bestimmt, der in diesem Fall gering ist bei ebenfalls geringer Geschwindigkeit. Wenn allerdings die Bewegungsgeschwindigkeit und der entsprechende Wasserwiderstand groß genug sind, kann die hohe Kraftanforderung die Möglichkeiten des Sportlers überschreiten. In diesem Fall wird die Kraftfähigkeit des Sportlers zum limitierenden Faktor.

    Abb. 6.17: Die von einem Sportler aufgebrachte Kraft wird bestimmt durch das Zusammenwirken von (a) der Kraft-Geschwindigkeits- Beziehung (die Maximalkraft wird von einem Sportler bei einer gegebenen Geschwindigkeit entwickelt, wenn ein hoher Widerstand zu bewältigen ist) und (b) vom Wasserwiderstand. Der Schnittpunkt dieser Kurven entspricht der vom Sportler gegen den Wasserwiderstand aufgebrachten Kraft 3 (c). Links von der Schnittstelle überschreitet die Kraft eines Sportlers (das „Potenzial“) die

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