Krafttraining
Muskels fortsetzen. Es gibt zwei Varianten des Vibrationstrainings: Kraftübungen mit überlagerter vibratorischer Stimulation und motorische Aufgaben, die bei gleichzeitiger vibratorischer Stimulation des ganzen Körpers ausgeführt werden. Im zweiten Fall wird eine Übung auf einer Vibrationsplattform ausgeführt; eine Vibrationswelle wird von den Füßen über den gesamten Körpergeschickt, während die Muskeln entweder kontrahiert oder gedehnt werden. Im Allgemeinen besteht die dem Vibrationstraining zugrunde liegende Idee darin, dass eine willkürliche Muskelaktivierung oder -dehnung mit den Vibrationsstimuli kombiniert wird.
Neuere Forschungsergebnisse belegen, dass Vibrationstraining zu signifikanten Veränderungen mehrerer motorischer Fertigkeiten führt, wobei der Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus (wie z. B. bei Gegenbewegungssprüngen, Serienhochsprüngen usw.) am ehesten auf die Behandlung reagiert. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Effekte des Vibrationstrainings den Effekten solcher Trainingsmaßnahmen wie Tiefsprüngen ähneln: Beide Trainingsmaßnahmen unterdrücken den hemmenden Reflex der Golgi-Sehnen-Organe auf die Muskelaktivierung. Weil die Parameter der Vibration (Frequenz, Amplitude, Dauer) sich bei den durchgeführten Untersuchungen deutlich voneinander unterschieden, ist es gegenwärtig unmöglich, ein optimales Verfahren zu empfehlen. Das Vibrationstraining ist aber dennoch ein wichtiges Forschungsthema.
6.6 Zur Atmung beim Krafttraining
Wenn die maximale Kraft beim Einatmen, Ausatmen oder bei geschlossener Stimmritze erfolgt (letztere Variante wird Valsalva-Atemtechnik genannt), dann nehmen von der Einatmung über die Ausatmung bis zur Valsalva-Atemtechnik die aufgebrachten Kräfte zu. Der diesem Vorgang zugrunde liegende Mechanismus beruht auf einem pneumomuskulären Reflex, bei dem der Lungendruck als Reiz eine Verstärkung der Muskelerregung auslöst. Der eigentliche Mechanismus der erhöhten muskulären Erregung ist noch weiterhin zu untersuchen.
Einerseits kann die Valsalva-Atmung als effektive Atemtechnik bei äußersten Kraftanstrengungen angesehen werden, andererseits übt sie einen Einfluss auf das kardiovaskuläre System aus, der von vielen Ärzten als schädlich angesehen wird, insbesondere bei Personen mit Herzproblemen. Da die Atemluft nicht austreten kann, steigt der Druck im Brustraum stark an (bis zu 40-100 mmHg und höher, wobei 2-15 mmHg unter dem Luftdruck als Normalwert angesehen werden). Durch den hohen Druck im Brustkorb und die dadurch hervorgerufene Kompression der venae cavae, die das Blut zum Herz zurückführt, verringert sich die venöse Blutrückführung zum Herzen und die Herzleistung sinkt. Als eine Folge dieses verminderten Blutrückstroms und des hohen Brustkorbinnendrucks verkleinert sich das Herz, insbesondere wird die Herzkammergröße verringert (dieser Vorgang wird Valsalva-Effekt genannt). Das verringerte Herzschlagvolumen wird durch eine erhöhte Herzfrequenz kompensiert, die mitunter über 170 Schläge pro Minute erreicht. Dadurch erhöht sich der Blutdruck drastisch (Werte bis zu 329/250 mmHg wurden bei Kniebeugen gemessen). Diese Erhöhung erklärt sich hauptsächlich durch die hohe innermuskuläre Druckerhöhung, die zu einer Vergrößerung des äußeren Gesamtwiderstands und des Blutdrucks führt.
Die verringerte kardiale Leistung kann weiterhin zu einer geringeren Durchblutung des Gehirns bis hin zum Verlust des Bewusstseins führen, wie es früher mehrfach bei Gewichtheberwettkämpfen beim Drücken passiert ist. Seit 1972 ist diese Übung nicht mehr im olympischen Programm enthalten. Unmittelbar nach der Hebung fällt der Brustkorbdruck rapide ab, und eine große Blutmenge strömt zum Herzen. Daraufhin steigen Schlagvolumen und Herzleistung an, der Blutdruck verringert sich, und nach einer gewissen Zeit sind die Normalwerte wieder hergestellt.
Auch an derartige Veränderungen passen sich die Sportler an. Ein richtig geplantes und durchgeführtes Krafttraining ruft jedoch keine Hypertonie hervor. Im Gegenteil, Maximalkrafttraining führt, wenn es richtig geplant und durchgeführt wird, zu positiven Anpassungen des kardiovaskulären Systems. Ungeachtet dessen sollten Sportler und Trainer die folgenden Hinweise für das Krafttraining beachten:
Führe die Valsalva-Atemtechnik nur bei kurzzeitigen Maximalkrafteinsätzen durch (kraftvolle Ausatmung mit geschlossener Stimmritze). Anfänger unterbrechen oft die Atmung bei wiederholten
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