Krafttraining
Hebungen geringer Intensität. Der Trainer sollte das unterbinden. Grundsätzlich ist ein hoher Brustkorbinnendruck unerwünscht. Andererseits ist aber auch eine nutzbringende Wirkung vorhanden, denn dadurch werden die Kompressionskräfte auf die Zwischenwirbelscheiben verringert. Das mindert die Verletzungsgefahr. Ohne Zweifel können auch dadurch höhere Leistungen im Gewichtheben erbracht werden ( s. Kap. 7 ).
Anfänger sollten nur wenige Versuche im Bereich ihrer maximalen Leistungsfähigkeit absolvieren.
Vor einer Hebung sollte nicht maximal eingeatmet werden, denn dadurch wird der Brustkorbinnendruck unzweckmäßig erhöht.
Wann immer möglich, sollte kraftvoll ausgeatmet werden und weniger die Valsalva-Atemtechnik ausgeführt werden.
Anfänger sollten während der Übungsausführung ein- und ausatmen, insbesondere, wenn die Last auf dem Brustkasten gehalten wird.
Letztlich bestehen zwei Möglichkeiten, die Ein- und Ausatmung der ausgeführten Bewegung anzupassen – die anatomische und die biomechanische Anpassung.
Der letzte Punkt bedarf einiger weiterer Ausführungen. Bei Bewegungen mit geringem Anstrengungsgrad (vergleichbar mit körperbildenden Übungen wie dem Rumpfbeugen) sollte die Einatmung bei der Rumpfstreckung und die Ausatmung bei der Rumpfbeugung erfolgen. Darunter versteht man die anatomische Anpassung von Atmung und Bewegung. Wenn im Gegensatz dazu hohe Kräfte entwickelt werden, sollte die Ausatmung in der Phase mit der größten Anstrengung erfolgen, ungeachtet der anatomischen Körperhaltung. So atmen Ruderer während der Zugphase aus oder führen die Valsalva-Atemtechnik durch, obwohl die Beine und der Rumpf dabei gestreckt werden (im Vergleich mit einer Rumpf- und Beinbeugung ohne Zusatzwiderstände bei körperbildenden Übungen). Diese Atmung wird als biomechanische Anpassung bezeichnet. Bei Krafttrainingsübungen sollten Atemphasen und Bewegungsausführungen vorzugsweise nach dem biomechanischen Gesichtspunkt aufeinander abgestimmt werden.
6.7 Zusammenfassung
Für Krafttrainingsübungen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Klassifikation. Sie können beispielsweise in statische (isometrische) oder dynamische (konzentrische, exzentrische, reversible, isokinetische) eingeteilt werden und sie können sich auf einzelne Muskelgruppen beziehen. Der Vergleich der Kraftleistungen von Muskelgruppen wird Krafttopografie genannt. Krafttrainingsübungen können auch nach ihrem spezifischen Bezug zur jeweiligen Wetkampfübung klassifiziert werden.
Bei Anfängern, insbesondere bei Jugendlichen, stellt die Krafttopografie das wichtigste Auswahlkriterium für Krafttrainingsübungen dar. Beispielsweise sollten die wichtigsten Muskelgruppen für die Wettkampfleistung zur Kräftigung ausgewählt werden. Es sind die Muskelgruppen zu trainieren, die bei Abschwächung zu Verletzungen neigen, proximal gelegene Muskelgruppen sind zu trainieren und diejenigen Muskeln sind zu kräftigen, die benötigt werden, um die Bewegung duchzuführen. Für Spitzensportler oder trainingsältere Sportler sind die Krafttrainingsübungen auszuwählen, die spezifischen Charakter tragen, indem sie einzelne Elemente der Bewegungsstruktur der jeweiligen Wettkampfübung beinhalten. Diese komplexe Anforderung setzt die gründliche Bewegungsanalyse einschließlich der Widerstandscharakteristik, des zeitlichen Ablaufs und der Charakteristik der Kraftentwicklung, der Bewegungsrichtung und der Kraftveränderung während des Bewegungsablaufs voraus.
Die äußere muskuläre Kraft verändert sich während der Gelenkbewegung infolge von Veränderungen des Hebelarms und der entwickelten Muskelkraft. Um diese Kraft-Geschwindigkeits-Beziehung zu beeinflussen, kann das Peak-Kontraktions-Prinzip genutzt werden, demzufolge das Training der Muskelkraft vor allem auf den Bereich der schwächsten Stelle der Kraftkurve konzentriert wird. Dazu sind die richtigen Körperhaltungen zu wählen, spezielle Trainingsgeräte einzusetzen und die Bewegungen sind langsam zu beginnen. Es kann aber auch eine maximale Anspannung über den gesamten Bewegungsbereich entwickelt werden (angepasster Widerstand, genutzt in der Krankengymnastik an isokinetischen Geräten und an verschiedenen Trainingsgeräten). Eine dritte Trainingsmethode bezieht sich auf den Bereich der Wettkampfübung, wobei die Anforderungen an die Kraftentwicklung maximal sind (diese akzentuierte Methode war vor allem verbreitet unter den russischen und anderen osteuropäischen
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