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Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Titel: Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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Katastrophe. Und bei allem befürchtet man, dass es sich zum Schlechten wenden wird.
    Wenn der Berg zu groß scheint
    Andere haben Bilder verinnerlicht, die die Schwierigkeit dessen, was sie tun müssen, vergrößert. Da ist zum Beispiel das Bild des Berges, der vor ihnen steht: ein Berg von Arbeit, der kaum zu bewältigen ist, ein Berg von Problemen, die anstehen. Wenn sie in eine Sitzung gehen, gehen sie mit diesem Bild des Berges in die Sitzung. Alles lastet auf ihnen wie ein Berg, den sie nicht abtragen können. Die Märchen kennen dieses Bild des Berges, der uns vor schier nicht zu bewältigende Aufgaben stellt. Oft sind es dannTiere, die zu Hilfe kommen, um den Berg abzutragen. Auch in der Bibel kommt das Bild des Berges vor. Jesus greift dieses Bild auf, um uns von der Last solcher Bilder zu befreien. »Amen, das sage ich euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich empor, und stürz dich ins Meer!, und wenn er in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass es geschieht, was er sagt, dann wird es geschehen.« (Mk 11,23) Der Glaube, das Vertrauen, dass ich nicht allein auf mich gestellt bin, sondern in Beziehung zu einer größeren Wirklichkeit stehe, lässt den Berg kleiner werden. Er wird seine übermächtige Dimension mir gegenüber verlieren, die Bedrohung, die er ausgelöst hat, wird in sich zusammenfallen. Das ist eine Folge des Vertrauens. Wir alle wissen von der Kraftquelle, die im Vertrauen liegt: Nicht nur im Vertrauen auf meine eigenen Kräfte, sondern auch im Vertrauen auf andere. Die Hirnforschung hat festgestellt, dass eine vertrauensvolle Beziehung dazu führt, Belastungen als nicht so stark zu erfahren, oder dass sie sogar dazu führen kann, dass Belastungen abgebaut werden. Die Süddeutsche Zeitung berichtete von einer Untersuchung, die der Hirnforscher James Coan von der University of Virginia angestellt hat. Er hat herausgefunden: Auf einer Bergtour erscheint den Beteiligten der Anstieg umso flacher, je länger und je besser man den Freund oder Partner kennt, der einen begleitet. Nicht nur das Vertrauen auf die eigene Kraft oder auf nahe Menschen ist hilfreich, wenn sich Berge nicht nur im wörtlichen, sondern im übertragenen Sinn vor uns aufbauen, sondern auch Gottvertrauen. Wenn ich vor einer schwierigen Sitzung bete, dann gehe ich nicht mehr verkrampftin die Sitzung. Ich stehe dann nicht vor einem Berg, der mich erdrückt. Das Beten schafft Vertrauen – und kann also im Wortsinn »Berge versetzen«; und so kann ich mit einem anderen Bild in die Sitzung gehen. Es ist das Bild: Ich muss nicht alles lösen. Ich bin gut vorbereitet – aber ich schaue mir auch an, was alles kommt, und vertraue darauf, dass Gott alles zum Besten lenkt und mir auch Ideen eingibt, die zu einer Lösung führen.
    Das innere Hamsterrad
    Bilder, die lähmen und uns die Energie rauben, gibt es viele: Ein Manager geht etwa mit dem Bild vom Hamsterrad in die Arbeit. Auch das ist ein Bild, das einen – wenn man es verinnerlicht – nur auslaugt. Es besagt ja: Ich kann strampeln, soviel ich will, ich komme nicht vorwärts. Ich laufe wie in einem Hamsterrad: Es dreht sich, es ist etwas los, aber es kommt nichts dabei heraus. Meine Arbeit hat kein Ziel. Ich werde nie fertig, ich sehe kein Ende und keinen Erfolg. Von einem Termin laufe ich zum nächsten. Alle erscheinen wichtig, aber irgendwie bleibt alles leer. Es ist ein Laufen im Hamsterrad. Damit ist die Erfahrung der Sinnlosigkeit meines Tuns in ein treffendes Bild gefasst – mit den entsprechenden Folgen.
    In der Psychologie spricht man von inneren Antreibern, wie: »Sei schneller, sei perfekt, sei erfolgreich!« Solche Antreiber treiben uns zu immer mehr Arbeit an. Und wir müssen die Arbeit noch schneller, noch effektiver, in noch größerem Umfang leisten. Solche Antreiber werdenoft von den Firmen aufgegriffen, indem die Kennziffern für die Leistung jährlich erhöht werden. Aber irgendwann ist einmal Schluss. Man kann den Menschen nicht zu immer mehr Leistung antreiben. Er ist keine Maschine, die immer neu und weiter optimiert werden kann. Er hat sein Maß, das nicht überschritten werden kann. Solche Antreiber werden in der Firma dann zu betriebswirtschaftlichen Anforderungen: Der Gewinn muss jedes Jahr gesteigert werden. Die Leistung muss immer höher werden. Der Betrieb muss immer mehr wachsen. Ein Unternehmer, der aus idealistischen Gründen einen Betrieb aufgebaut hat, erzählte mir, wie er sich von diesem Druck des

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