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Krampus: Roman (German Edition)

Krampus: Roman (German Edition)

Titel: Krampus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brom
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finsteren Blick zu und trat durch die Seitentür ins Freie.
    »Und die Drogen«, rief der General ihm hinterher. »Sieh nach, ob die Drogen noch da sind.«
    Die Männer warteten und traten unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Dabei betrachteten sie die Werkzeuge, die Deckenlampen und die blinkende Weihnachtsbeleuchtung an der Treppe, sie sahen überallhin außer zu Jesse, dem die Nägel aus Bein und Bauch ragten.
    Jesse konzentrierte sich auf den Sack. Er verdrängte den Schmerz, indem er an das dachte, was er tun würde, wenn er eine der Waffen in die Finger bekäme. Gott, wenn du mir einen letzten Wunsch gewähren willst, dann gib mir die Chance, so viele dieser Dreckskerle wie möglich zum Teufel zu schicken.
    »Beten hilft dir jetzt auch nicht mehr, mein Junge«, sagte der General.
    Jesse schrak zusammen und überlegte einen Moment lang, ob er laut gedacht hatte.
    Der General legte die Nagelpistole beiseite. »Die Wahrheit. Sie allein wird dich erlösen.«
    Chet kam herein, den Sack über der Schulter und das mit Klebeband umwickelte Päckchen in der Hand. »Also, was die Drogen angeht, hat er die Wahrheit gesagt. Hier sind sie.«
    Der General zog die Brauen zusammen. »Das ergibt keinen Sinn. Warum …« Er hielt inne. »Das ergibt alles keinen Sinn. Gib mir den verfluchten Sack. Wir gehen diesem absurden Mist auf den Grund, und zwar jetzt gleich.«
    Er hielt den Sack in der Hand und schien sein Gewicht zu prüfen. »Nicht viel drin.« Als Nächstes legte er ihn auf den Boden, trat darauf und sah zu, wie er sich langsam wieder ausbeulte. »Da soll mir noch einer erzählen, dass das nicht seltsam ist.« Er öffnete den Sack. Die Männer traten näher, beugten sich vor und versuchten, einen Blick hineinzuwerfen. »Ich kann überhaupt nichts sehen.« Der General öffnete den Sack so weit es ging und versuchte, ihn so unter die Deckenlampen zu halten, dass das Licht hineinfiel. »Irgendwie rauchig, was?« Der General blickte auf, und die anderen nickten.
    »Hier, Chet. Greif mal rein und schau nach, ob er etwas darin versteckt hat.«
    »Spinnst du? Ich stecke die Hand da nicht rein. Wer weiß, was da drin ist. Dieses Rauchzeug ist vielleicht giftig.«
    Der General kratzte sich den Bart und blickte sich um. Niemand meldete sich freiwillig. »Ein bisschen gruselig ist es schon.« Er hielt den Sack mit der Öffnung nach unten und schüttelte. Nichts fiel heraus. Dann nahm er ihn, presste die Luft heraus, faltete ihn zusammen und rollte ihn fest zusammen wie einen Schlafsack. »Ich glaube nicht, dass man da eine Waffe drin verstecken kann. Eigentlich kann man in dem Ding so ziemlich gar nichts verstecken.« Er musterte Jesse kalt. »Ich will hoffen, dass das kein Spiel ist. Falls doch … dann wirst du es schmerzlich bereuen, das verspreche ich dir.« Er ließ den Sack vor dem Gefesselten zu Boden fallen. Die Versammelten beobachteten, wie er langsam wieder seine alte Form annahm.
    »Also, sag mir, wie man es anstellt.«
    »Kann ich nicht.«
    »Wie jetzt?«
    »Bei dir wird es nicht funktionieren. Es ist wie ein Zauberhut, man muss den Trick kennen. Ich muss es dir zeigen.«
    Der General starrte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Du willst mir weismachen, dass du das Zeug mit einem Zaubertrick aus meinem Safe geklaut hast.«
    »Ja.«
    »Das ist doch Rotz«, warf Chet ein. »Er will uns für blöd verkaufen.«
    »Du willst mir im Ernst erzählen, dass du die Hand da reinstecken und mein Geld rausziehen kannst?«, fuhr der General fort.
    Jesse nickte.
    »Nun denn«, sagte der General. »Den Zaubertrick möchte ich um nichts in der Welt verpassen. Macht ihn los.«
    Chet stieß ein unwilliges Schnauben aus, zog jedoch sein Messer aus dem Gürtelhalfter und durchtrennte das Klebeband. Jesse befreite seine Arme und zog sie an die Brust, wobei er darauf achtete, weder seinen Unterleib noch das Bein zu berühren.
    »Mach bloß keine Dummheiten«, sagte Chet und drückte ihm das Messer an den Hals.
    »Teufel noch mal, Chet«, sagte Ash. »Was soll er denn schon tun, dir Blut aufs Hemd schmieren?« Er kicherte. »Du klingst manchmal echt wie ein Mädchen.«
    Die Männer lachten leise, und Chet errötete. »Fick dich, Ash. Du klingst jedenfalls wie eine echte kleine Schlampe, wenn du an meinem verdammten Pimmel lutschst.«
    »Haltet beide die Klappe«, sagte der General. »Und steck das Messer weg, Chet, bevor du dich noch selbst verletzt.« Er nahm den Sack und stellte ihn neben Jesse. »Na schön, mein Junge. Wir

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