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Krank für zwei

Krank für zwei

Titel: Krank für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Heinrichs
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Anfang«, erklärte sie den ernsten Gesichtern, die sich um einen runden Tisch zusammengefunden hatten. »Das ist schlecht, wenn man bedenkt, daß die Medien jeden unserer Schritte aufmerksam verfolgen werden. Der Mord im Krankenhaus ist ein Fall großen Interesses, und wir tun gut daran, ihn so schnell wie möglich abzuschließen.«
    »Wie immer«, kommentierte ein junger Kollege mit Schnauzbart.
    »Genau, wie immer«, bestätigte die Hauptkommissarin kühl. Sie war die einzige, die stand. Jetzt ging sie zwei Schritte zurück und lehnte sich an die Fensterbank. »Ich möchte, daß wir zunächst alle bisherigen Ergebnisse zusammentragen und dann neue Aufgaben verteilen. Bertram, du hast dich um den vorläufigen Obduktionsbericht gekümmert. Was steht drin?«
    »Wie erwartet«, ein stämmiger Mann mit kurzem, dunklem Haar und Vollbart rückte ein paar Papiere zurecht, »Peuler wurde durch zwei kräftige Schläge auf den Hinterkopf getötet Die Schädeldecke wurde komplett zertrümmert, der Mann muß innerhalb von zwei Sekunden tot gewesen sein.«
    »Die Tatwaffe?«
    »Noch mal wie erwartet. Die Marmorfigur, die neben dem Opfer lag, paßt hundertprozentig zur Art seiner Verletzung. Wir können davon ausgehen, daß das die Tatwaffe ist.«
    »Was ist mit Peuler – irgendwelche Auffälligkeiten?«
    »Fehlanzeige. Im Körper war kein Morphium nachzuweisen, nicht aktuell und auch nicht von einem älteren Konsum. Im Körper finden sich außerdem keine Einstichlöcher. Der Mann war absolut clean.«
    »Gut soweit«, Marlene Oberste nickte ihrem Kollegen zu. »Tatwaffe war also die Marmorfigur. Diese Figur stand seit vielen Jahren bei Peuler im Büro. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder der Täter handelte im Affekt und griff eher willkürlich nach der Figur oder aber –«
    »– der Täter kannte sich aus«, vervollständigte eine andere Kollegin. »Der Täter wußte, daß diese Marmorgranate dort stand.«
    »Dafür spricht einiges«, erklärte ein anderer. Er hatte ein sehr jungenhaftes Aussehen, vor allem wegen seines sommersprossigen Gesichts. »Ich habe eben noch mal mit den Kollegen von der Spurensicherung gesprochen. Auf der Türklinke fanden sich Fingerabdrücke von Peuler, allerdings waren sie nicht vollständig, sondern leicht verwischt. Meckler hat dafür zwei Gründe parat. Entweder hat jemand seine Fingerabdrücke weggewischt und damit auch Peulers, wahrscheinlicher ist aber, daß da jemand mit Handschuhen am Werk war. Denn hätte jemand rumgewischt, wäre das sorgfältiger passiert. Der Kollege tippt auf Gummihandschuhe, dann allerdings aufweiche ohne Profil.«
    »Wie wäre es mit diesen medizinischen Notfallhandschuhen, die man im Verbandskasten hat?« Einer der uniformierten Polizisten hatte die Frage gestellt.
    »Auf die tippe ich auch. Natürlich liegen die im Krankenhaus an jeder Ecke rum.«
    »Was ist mit der Tatwaffe?« Marlene Oberste brachte sich jetzt ein. »Auch keine Abdrücke nehme ich an.«
    »Nein, gar nichts. Auch das spricht für Handschuhe. Und noch etwas: Die Spurensicherung meint, auch an den Schreibtischgriffen sähe man keinen alten Fingerabdruck, sondern nur Verwischtes und das, obwohl die Putzfrau zuletzt vor einer Woche da war und seitdem wohl keiner den Lappen geschwungen hat. Man will sich nicht hundertprozentig festlegen, aber wir sollten im Auge behalten: Auch die könnte der Täter angefaßt haben.«
    Marlene Oberstes Blick fing sichtlich Feuer. »An den Schreibtischgriffen«, wiederholte sie. »Das läßt uns die Frage stellen, ob der Täter etwas gesucht hat.«
    »Danach sah es eigentlich nicht aus«, brachte die junge Frau ein, die sich schon am Anfang gemeldet hatte. »Jemand, der in Eile etwas sucht, würde die Sachen doch einfach herauskramen. Demnach müßte das Innere in Unordnung oder sogar herausgerissen sein.«
    »Brigitte kennt sich da aus«, feixte der Sommersprossige. »Die hat schon ein paar Hausdurchsuchungen hinter sich.«
    »Im Ernst«, Marlene Oberste ergriff wieder das Wort. »Tatsächlich sahen die Schubladen unauffällig aus. Brigitte, du hast dir den Inhalt näher angesehen, wenn ich das richtig im Kopf habe.«
    »Genau. Ich habe den Inhalt vor Ort durchgesehen. Was auch nur annähernd interessant wirkte, habe ich mitgenommen. Bertram und ich sind gerade dabei, das durchzuarbeiten.«
    »Wir müssen versuchen sicherzustellen, daß nichts fehlt. Vielleicht weiß die Sekretärin Bescheid, was in den Schubladen verwahrt wurde. Kümmerst du dich darum?«
    Die

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