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Kreativ fotografieren

Kreativ fotografieren

Titel: Kreativ fotografieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Wäger
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erscheinen unter solchen Lichtbedingungen nicht nur die von der Sonne beschienenen Bereiche besonders hell, sondern auch die schattigen besonders dunkel. Das führt zu einem starken Kontrast zwischen Licht- und Schattenpartien. Schattierungen fallen dadurch nicht mehr angenehm weich, sondern zu deutlich und hart aus (Abb.2.68) – der Fotograf spricht von hartem Licht .
    Atmosphärische Störungen und Blauverschiebung | Das dritte Problem liefert die Atmosphäre. Auf große Distanzen – hunderte oder tausende Meter – führt die Dichte der Atmosphäre zum Verlust von Kontrast, und die Resultate geraten flau und blass. Auf sehr große Distanzen ist das auch bei klarstem Wetter der Fall.
    Hinzu kommt, dass sich durch den Einfluss der Atmosphäre alle Farben in Richtung blau verschieben. Während man zu geringen Kontrast teilweise durch Nachbearbeitung kompensieren kann, ist die Blauverschiebung nicht zu korrigieren.
    Weitere Nachteile von Tele-Brennweiten sind auch, dass Perspektiven umso flacher ausfallen, je länger die Brennweite ist, und dass die Bilder oft einen distanzierten und voyeuristischen Charakter vermitteln. Aber dazu kommen wir noch.

    Abb. 2.66 | Tele

    Abb. 2.67 | Weitwinkel

    Abb. 2.68 | Teleaufnahmen brauchen viel Licht. Das führt oft zu harten Schatten.

    Abb. 2.69 | Auf große Distanz führt die Atmosphäre zu trüben Aufnahmen
Mehr über
    Belichtungszeit
    Kontrast
    Tele-Brennweite
    Teleobjektiv
    Weitwinkelobjektiv
Zoomobjektive und Festbrennweiten
    Über lange Zeit der Geschichte der Fotografie hinweg mussten Fotografen mit Objektiven fotografieren, die eine einzige, fixe Brennweite hatten: Festbrennweiten. Zoomobjektive kamen erst im Laufe der 1970er Jahre so richtig auf den Massenmarkt. Noch heute haftet ihnen der Ruf an von minderer Qualität zu sein als Festbrennweiten. Allerdings muss man sagen, dass Zooms heute eine gute bis beachtliche Qualität erreichen, und so gut wie alle Profis neben Festbrennweiten auch Zoomobjektive nutzen.
    Bei der Festbrennweite gibt es eine einzige Brennweite – einen unveränderbaren Blickwinkel. Man kann an ihr natürlich den Fokus verändern, sprich: scharf stellen. Man kann aber nicht an ein Motiv heran zoomen. Möchte man eine Szene größer im Bildausschnitt abbilden, muss man näher hin, möchte man mehr vom Umfeld mit auf das Bild nehmen, muss man sich weiter entfernen.
    Zoomobjektive erlauben das Verändern des Bildausschnitts, indem man an einem Ring am Objektiv dreht. Das verlängert beziehungsweise verkürzt die Brennweite (das ›Rohr‹; siehe Abb. 2.58 und 2.59 auf Seite 56). Zoomobjektive bieten also die Flexibilität zum Beispiel beim Bummel durch die Stadt sowohl Weitwinkel als auch Tele (siehe Abb. 2.66 und 2.67 auf Seite 59) gleichzeitig an der Kamera zu haben. 1 Ich schätze an Zoomobjektiven vor allem die bildgestalterische Eigenschaft die Perspektive variieren zu können (was ja der Kern dieses Kapitels ist und worauf wir noch eingehen werden).
    Zoomobjektive haben aber auch Nachteile. Im Inneren eines Objektivs befinden sich heute viele Linsen. Ganz so einfach, dass für das Ändern der Brennweite einfach nur ein Rohr länger oder kürzer gemacht werden muss, wie auf Seite 56 illustriert, ist es technisch nämlich nicht. Die optischen Systeme aus einer ganzen Reihe unterschiedlicher und aufeinander abgestimmter Linsen sind sogar äußerst kompliziert aufgebaut – das gilt für Festbrennweiten ebenso wie für Zoomobjektive. Allerdings ist es einfacher Linsen für eine einzige Brennweite optimal aufeinander abzustimmen als über eine flexble Brennweite hinweg. Deshalb ist es oft auch so, dass Zoomobjektive zwar in bestimmten Brennweitenbereichen gute, in anderen hingegen mindere Qualität liefern. Je konstanter die Abbildungsqualität über alle Brennweitenbereiche hinweg ist, desto mehr ist für ein Objektiv zu bezahlen. Für Zoomobjektive in Profi-Qualität muss meist eine vierstellige Eurosumme budgetiert werden.

    Abb. 2.70 | Vignettierung ist besonders am Himmel gut zu sehen

    Abb. 2.71 | Tonnenförmige Verzerrung
    Qualitative Probleme | Qualitative Nachteile sind zum Beispiel die so genannte Vignettierung. Als Vignettierung bezeichnet man eine Abdunkelung, wie sie zum Beispiel in Abbildung 2.70 am Himmel in den oberen Ecken recht deutlich zu sehen ist. Verzerrungen, wie die so genannte tonnenförmige Verzerrung in Abbildung 2.71, ergeben sich vor allem im Weitwinkel-Bereich. Gerade Linien werden dadurch nach außen gebogen. Im

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