Kreativ fotografieren
Fotograf in die Irre geführt werden.
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M, der Modus für Einsteiger | Es mag seltsam klingen und im Gegensatz zu dem stehen, was wohl die meisten anderen Fotografen einem Einsteiger empfehlen würden. Ich rate Ihnen, wenn Sie Einsteiger sind, sich zumindest eine gewisse Zeit auf den manuellen Modus zu konzentrieren. Allerdings nur dann, wenn Sie für die Auseinandersetzung mit den Einstellungen Zeit haben und niemand auf Sie wartet und Ihnen die Motive nicht davon laufen. Sie lernen dadurch einfach am meisten über Fotografie. Wenn Ihnen derUmgang mit Blende, Zeit und ISO einmal in Fleisch und Blut über gegangen ist, spricht nichts dagegen einen anderen Modus zum eigenen Standard zu erklären. Doch Souveränität im Umgang mit Ihrer Kamera lernen Sie manuell am besten.
Welcher Belichtungsmodus wofür?
Auch wenn der manuelle Modus vielen als der professionellste Modus gilt, lassen sich Blendenvorwahl, Zeitvorwahl und – durch Shiften – auch der Programm-Modus gleichermaßen kreativ einsetzen. So wie es Geschmacksache ist, für welche BelichtungsMessmethode man sich bevorzugt entscheidet, so bleibt es am Ende auch dem Geschmack des Einzelnen überlassen, welchen Modus für die Belichtungseinstellungen er vorzieht.
ISO -Automatik
Es gibt noch eine Belichtungsautomatik, die allerdings – außer bei Pentax – bei den meisten Kameras nur über die Hintertür aktiviert werden kann, und zwar die so genannte ISO -Automatik.
Im Modus Blendenvorwahl gibt der Fotograf die Blende vor, und die Kamera variiert die Zeit. Im Modus Zeitvorwahl umgekehrt. Wird die ISO -Automatik aktiviert, variiert die Kamera zusätzlich die ISO -Empfindlichkeit. Vor wenigen Jahren galt das noch als ‘no go’, weil bereits bei moderatem Anheben der Empfindlichkeit das Bildrauschen inakzeptabel zunahm. Doch heute, wo viele Kameras noch bei ISO 800 und darüber kaum sichtbares Rauschen produzieren, darf man die Option ohne weiteres in Betracht ziehen.
Nach Werkseinstellung dürfte die ISO -Automatik bei den meisten Kameras auf ‘off’ stehen. Wenn Sie sie für sich nutzen und aktivieren möchten, sollten Sie allerdings ein Limit definieren. Eine solche Deckelung, mit der Sie der Kamera zum Beispiel sagen, »bitte maximal bis ISO 800 – auf keinen Fall darüber!« verhindert, dass das Bildrauschen die Resultate unbrauchbar macht. Bei welchem ISO Wert Sie das Limit einziehen, wird wahrscheinlich vom Rauschverhalten Ihrer Kamera und Ihrem persönlichen Geschmack, wie viel Rauschen Sie akzeptieren wollen, abhängen.
1 ›Sv‹ bei Pentax bezieht sich auf ‘Sensitivity Value’, also etwa ISO -Vorwahl.
1 Es wird weder heller noch dunkler belichtet.
Bildkontrolle und Belichtungskorrektur
Wir kommen jetzt zum vielleicht wichtigsten, praktischsten und wertvollsten Abschnitt dieses Buches. Wir sehen uns an, wie man mit Hilfe des Histogramms eine Fehlbelichtung identifiziert und mittels Belichtungskorrektur in die Belichtung eingreift.
Belichtung mit dem Histogramm prüfen
Wichtig ist, dass Sie Ihre Kamera so einstellen, dass in der Rückschau nach jeder Aufnahme das Histogramm angezeigt wird (Abb. 4.121). 1
Das mag am Anfang gewöhnungsbedürftig sein, da man es vielleicht gewohnt ist, das zuletzt aufgenommene Bild Display-füllend zur Kontrolle angezeigt zu bekommen. Mit dem Histogramm nimmt die Aufnahme selbst nur mehr einen Teil des Displays ein, wird also deutlich kleiner dargestellt.
Doch während wir selbst in der Display-füllenden Anzeige die Schärfe ohne Einzoomen keinesfalls adäquat beurteilen können, und man auch die Belichtung oder Weißabgleich anhand der DisplayAnzeige unmöglich verlässlich beurteilen kann, verrät einem der Blick auf das Histogramm zuverlässig, ob eine Unter-, Über- oder korrekte Belichtung vorliegt.
Schaut das Histogramm in der Bildkontrolle aus wie in Abbildung 4.121 ist eigentlich alles in Butter – jedenfalls, was die Belichtung angeht. Das Tonwertgebirge läuft links und rechts zu Schwarzund Weißbis auf die Nulllinie aus und bildet an keinem Ende eine
Anhäufung. Wie die Landschaft dazwischen beschaffen ist, ist nicht von Belang. Was zählt, ist, dass dieses Bild mit Sicherheit optimal belichtet worden ist.
Abbildung 4.122 zeigt ein etwas überbelichtetes Bild. Auf
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