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Kreativ fotografieren

Kreativ fotografieren

Titel: Kreativ fotografieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Wäger
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Gewichtung zwischen Zentrum und Rand verteilt ist, entscheiden die Hersteller nach ihren eigenen Vorstellungen.
    Während bei anderen Messmethoden das Zentrum der Messung auf dem ausgewählten AF -Messfeld liegen kann, sollte es bei dieser Messmethode immer in der Mitte des Bildfeldes liegen (Abb. 4.107).
    Obwohl das Prinzip sehr simpel ist, funktioniert es in der Praxis recht gut und ist für die meisten Szenen und Situationen gut geeignet.
Spotmessung
    Während bei der mittenbetonten Messung etwa zwei Drittel des Bildausschnitts zur Messung der Helligkeit heran gezogen werden, ist es bei der Spot-Messung lediglich ein mehr oder weniger kleiner Punkt um das ausgewählte AF -Messfeld (Abb. 4.108).
    Messmethoden, die wie mittenbetonte oder Mehrfeldmessung den größten Teil des Bildfeldes zur Berechnung der Helligkeit heran ziehen, erreichen eine relativ hohe Trefferquote bei der Ermittlung der optimalen Belichtungseinstellung. Der kleine Punkt, anhand dessen die Spotmessung die Helligkeit ermittelt, führt hingegen überwiegend zu Fehlbelichtungen, wenn man mit dem Spot nicht sehr bewusst und gekonnt arbeitet.
    Ich nutze die Spotmessung manchmal im manuellen Belichtungsmodus – vor allem, wenn ich im Freien unterwegs bin. Dann messe ich einmal auf den Himmel (Abb. 4.110). Bei der Messung auf den Himmel darf der Belichtungsmesser ohne Weiteres zwei Drittelschritte in Richtung Überbelichtung ausschlagen, ohne dass es tatsächlich zu einer Überbelichtung in der Aufnahme kommt. Überbelichtung bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, dass dadruch Bildbereiche tatsächlich überbelichtet ausfallen – also in reinem Weiß von Zone 10 landen und ausbrechen – sondern, dass das Bild als Ganzes heller (über)belichtet wurde als mittlere Helligkeiti 1 .
    Nach der Messung der Lichter messe ich auch auf die Schatten des Motivs (Abb. 4.111). Diese fallen allerdings während des Tages auch bei bedecktem Himmel oft mehr als zwei Lichtwerte unterbelichtet aus.
    Meine Kamera erlaubt es die Spotmessung auf eine Sondertaste zu legen. Das hat den Vorteil, dass ich permanent mit der von mir bevorzugten, mittenbetonten Messung arbeiten kann, bei Bedarf aber nur die Funktionstaste drücken brauche, um für einen Moment die Spotmessung für einen kleinen Messbereich zu aktivieren. Lasse ich die Funktionstaste wieder los, schaltet die Kamera zurück auf mittenbetonte Messung. Das ist bequemer, als tatsächlich zwischen Spot- und mittenbetonter Messung umschalten zu müssen.
Mehrfeldmessung
    Für Einsteiger und Gelegenheitsfotografen ist die Mehrfeldmessung (bei Nikon › Matrixmessung ‹ und bei Olympus › Digitale ESP-Messung ‹ genannt) die komfortabelste Methode die optimale Belichtung ermitteln zu lassen. Bei dieser Messmethode kommt eine ganze Reihe an Messfeldern, verteilt über den ganzen Bildbereich, zum Einsatz. In der Regel ist diese Messung mit einer Datenbank im Speicher der Kamera verknüpft, womit ermittelt werden soll, um welche Art Motiv es sich handelt. Somit kann die Kamera natürlich individueller und intelligenter auf Szenen unterschiedlicher Lichtsituationen eingehen.

    Abb. 4.109 | Spotmessung

    Abb. 4.110 | Spotmessung auf Lichter

    Abb. 4.111 | Spotmessung auf Schatten
Mehr über
    AF -Messfeld
    Belichtungsmodus
    Belichtungszeit
    Blende
    Blendenschritt
    Lichtwert ( LW )
    Dass die Mehrfeldmessung für Einsteiger und Amateure interessant ist, bedeutet nicht unbedingt, dass sie nicht auch von Profis und Semiprofis genutzt wird. Auch wenn ich schätze, dass der überwiegende Teil der professionellen Fotowelt mit mittenbetonter Messung arbeitet, so weiß ich doch von einigen erfahrenen Fotografen, dass sie die Mehrfeldmessung bevorzugen.

    Abb. 4.112 | Mehrfeldmessung Canon

    Abb. 4.113 | Mehrfeldmessung Nikon und Olympus

    Abb. 4.114 | Mehrfeldmessung Pentax und Sony
    Ich habe einmal den Rat gehört, dass man sich im Großen und Ganzen auf eine Methode konzentrieren soll. Nutzt man immer die gleiche, arbeitet die Kamera immer nach demselben Prinzip, und man entwickelt ein besseres Gefühl für die Resultate. Mir würde kein Grund einfallen, weshalb man ein Mal mittenbetont und ein anderes Mal mit Matrixmessung messen sollte. Also würde ich mich dem Rat jederzeit anschließen.
    1 Dabei haben Faustregeln wie die ‘Sunny 16 Rule’, Merksätze, wie »Sonne lacht, Blende 8. Hat die Sonne frei, Blende 2« (Seite 156) und eine Lichtwerttabelle geholfen (Seite 155).
    2 Belichtungsmesser gibt es auch als Programme für

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