Kreativ fotografieren
schließt
Abb. 4.170 | Geschlossener Verschluss
Abb. 4.171 | Erster Vorhang öffnet
Abb. 4.172 | Blitz löst aus
Abb. 4.173 | Das Ergebnis ist nur halb belichtet.
Synchronzeit
Aufgrund der Grenzen der Mechanik ist es nicht möglich einen Verschluss für die Daueroder garSekunde ganz zu öffnen. Die Vorhänge erreichen die Geschwindigkeit, die dazu notwendig wäre, einfach bei weitem nicht. Die kürzest erreichbare Zeit für eine vollständige Öffnung von Schlitzverschlüssen liegtbei den meisten Kameras beiSekunde. Man bezeichnet die kürzeste Zeit, mit der sich ein Verschluss zur Gänze öffnen lässt, auch als Synchron- oder Blitzsynchronzeit, da das Limit vor allem in Zusammenhang mit Blitzen von Bedeutung ist.
Kürzeste Verschlusszeit
Praktisch alle Kameras erlauben Belichtungszeiten , die deutlich kürzer sind, alsSekunde.Sekunde ist für DSLRS praktisch Standard, und hochwertigere Modelle erreichen auch. Das istallerdings nur möglich, wenn der zweite Vorhang bereits nachzieht, bevor der erste ganz geöffnet hat.
1. Der erste Vorhang öffnet den Verschluss (Abb. 4.167).
2. Noch bevor der erste Vorhang ganz aufgegangen ist, zieht der zweite Vorhang bereits nach (Abb. 4.168).
3. Der erste Vorhang ist jetzt ganz offen, während der zweite Vorhang Teile des Ausschnitts längst wieder verdeckt (Abb. 4.169).
4. Schließlich hat der zweite Vorhang den Verschluss wieder geschlossen (Abb. 4.170). Der Belichtungsvorgang ist fertig.
Die Belichtung erfolgt also nicht während eines völlig geöffneten Verschlusses, sondern mittels eines mehr oder weniger schmalen Schlitzes, der sich mit rasanter Geschwindigkeit über den Bildausschnitt bewegt. Je kürzer die Belichtungszeit, desto schmaler der Schlitz.
Unter Tageslichtbedingungen funktioniert dieses System meist tadellos, und der Aufnahme ist nichts davon anzumerken, dass der Verschluss während der Aufnahme keinen Moment vollständig geöffnet war. Lediglich bei ausgesprochen schnellen Bewegungen, wenn sich ein Motiv innerhalb der Belichtungszeit von weniger alsSekunde deutlich bewegt, kommt es zu seltsamen Resultaten, die aussehen, als stünde das Motiv schief.
Blitzsalve und Synchronzeit
Beim Blitzen wird das zum Problem, was bei konstanten Lichtverhältnissen tadellos funktioniert. Ein Blitz erleuchtet eine Szene nur lediglich für einen winzigen Moment, meist im Rahmen einerSekunde oder kürzer. Blitzt man mit so einer kurzen Blitzsalve in eine Belichtungszeit, die kürzer als die Synchronzeit ist, sieht das so aus.
1. Der erste Vorhang öffnet den Verschluss (Abb. 4.171). Der Blitz hat noch nicht gefeuert. Deshalb wird das, was im Schlitz des Verschlusses abgebildet wird, unterbelichtet (wäre es nicht zu dunkel, brauchten wir ja keinen Blitz).
2. Noch bevor der Verschluss ganz offen ist, schließt der zweite Vorhang schon wieder (Abb. 4.172).
Würde das Licht des Blitzes so lange leuchten, wie der Schlitz des Verschlusses braucht sich über den Bildausschnitt zu bewegen, wäre alles in Ordnung. Doch da die Salve so kurz ist, dass sie nur einen Moment der Bewegung des Schlitzes beleuchtet, ergibt sich etwa ein Resultat, wie in Abbildung 4.173.
Mehr über
Belichtungszeit
Kurzzeitoder High Speed Synchronisation
Wer mit externen Systemblitzen arbeitet, hat in der Regel die Möglichkeit Blitz und Verschluss zu synchronisieren. Bei Canon nennt sich das Kurzzeitsynchronisation, bei Nikon FP -Kurzzeitsynchronisation, bei Sony High Speed Sync ( HSS ) und bei Pentax HS -Synchronisation (also auch HS für ‘High Speed’).
Durch die Kurzzeitsynchronisation wird statt einer einzigen Salve ein ganzes Feuerwerk an Blitzen in Millisekundenabstand hintereinander abgefeuert. Das reduziert zwar insgesamt die Leistung des Blitzes, 1 führt jedoch dazu, dass die ganze Zeit, in der der Schlitzverschluss über den Bildausschnitt jagt, Blitzlicht leuchtet und somit Resultate wie in Abbildung 4.173 verhindert werden.
In die Kamera integrierte Blitze unterstützen das in der Regel nicht. Deshalb erlauben sie dann auch keine Belichtungszeiten, die kürzer sind als die Synchronzeit. Auch Studioblitze kennen keine Kurzzeitsynchronisation, weshalb auch hier in der Regel die Synchronzeit zu beachten und nicht zu unterschreiten ist.
TTL oder Manuell?
TTL nennt sich die heute gängige Technik die Blitzleistung automatisch zu steuern. TTL steht dabei für ‘Through The Lens’, womit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass die Blitzleistung auf Basis von Informationen,
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