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Kreuzdame - Köln Krimi

Kreuzdame - Köln Krimi

Titel: Kreuzdame - Köln Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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geschlafen«, rief Karin empört, als hätte sie meine Gedanken gelesen. »Was glaubst du denn? Nur weil ich gesagt habe, ich hätte ihn gern gehabt, damals, heißt das doch noch lange nicht, dass ich es mit ihm getrieben habe, nachdem ich Karlheinz geheiratet hatte, und auch vorher nicht!«
    »Karin«, sagte ich, »warum hätte Klaus lügen sollen, als er behauptete, er wäre der Vater der Kinder?«
    »Das weiß ich nicht. Aber es ist genau so: Er lügt! Karlheinz ist der Vater und basta. Die Kinder sind ja völlig von der Rolle, es ist, als hätte er ihnen den Boden unter den Füßen weggezogen. Er stirbt und tischt uns allen Lügenmärchen auf. Immer wollte er der Größte sein, der Beste, und jetzt, jetzt macht er seinem Freund die Kinder streitig! Und was ist denn das bei dir? Das ist doch dieselbe Masche, er bringt alles durcheinander, dieser Größenwahnsinnige –«
    »Halt«, unterbrach ich sie, »meine Geschichte ist ja gerade umgekehrt, und das beweist doch, dass er das alles nicht erfunden hat. Timo soll ja eben nicht sein Sohn –«
    »Und deshalb musste er jetzt Ersatzkinder herbeizaubern, oder wie?«, rief Karin.
    Da hörte ich den Schlüssel im Haustürschloss und dass die Tür vorsichtig geöffnet wurde. Langsame Schritte, ich konnte fast spüren, wie Martin darüber nachdachte, wohin er jetzt gehen sollte, in sein Arbeitszimmer oder zu uns ins Wohnzimmer. Die Schritte näherten sich, und da stand Martin schon in der Tür, mit hängenden Schultern und einem kleinen Lächeln im Gesicht. »Britta«, begann er, »Britta, bitte gib mir die Möglichkeit, dir zu erklären, was geschehen ist, damals, als wir –«
    »Was willst du mir denn erzählen? Dass du Anna hübscher fandest als mich, dass du sie lieber gehabt hättest? Dass du sie geschwängert hast und sie dann trotzdem deinen Freund Klaus geheiratet hat? Bist du froh, dass sie jetzt wieder da ist? Dann könnt ihr ja da weitermachen, wo ihr damals aufgehört habt! Der Weg ist ja frei, Klaus ist tot. Dein bester Freund, um den du so getrauert hast … Dass ich nicht lache!«
    »Warum glaubst du ihm alle seine Lügengeschichten?«, rief Karin. »Warum kann er uns so gegeneinander aufhetzen? Er hat diese CD doch schon vor einiger Zeit aufgenommen, hat deine Schwester gesagt, und er hätte doch, wenn das alles stimmen würde, längst mit einem von uns darüber gesprochen. Aber nein, das hat er nicht, weil es alles Lügen sind und weil wir ihm zu Lebzeiten hätten Kontra geben können.«
    »Er hat mit mir gesprochen«, sagte Martin.
    »Wann?«, fragte ich. »Wann hat er dir gesagt, dass Timo dein Sohn ist?«
    »Ist schon lange her, damals, als Katharina verschwunden war, da hat er mir einen Brief geschrieben –«
    »Der Brief, dieses Blatt Papier, das du in der Hand gehalten hast in der Nacht, nachdem wir von Klaus’ Tod erfahren hatten? Ich habe gleich gedacht, dass es die Schrift von Klaus war. Warum hast du mir nichts erzählt? Hast du gehofft, dein Freund Klaus würde schweigen über diese alte Geschichte, und es könnte alles weitergehen wie bisher?«
    Meine Stimme überschlug sich, und ich spürte, wie bitter und hasserfüllt ich klang, obwohl es in meinem Herzen schrie: Er ist doch mein Mann, der, den ich geliebt habe und noch immer liebe, mit dem ich vier Kinder habe, den ich nie betrogen habe.
    Während ich Martin angebrüllt hatte, war Karin aufgestanden und zur Tür gegangen. »Da müsst ihr allein durch«, sagte sie und war weg.
    Martin schloss die Tür hinter ihr.
    Als er wieder hereinkam, stand ich am Fenster und sah hinaus. Nach einer Weile hörte ich wie durch eine Wand sehr leise seine Stimme: »Es war bei Karins neunzehntem Geburtstag, im Partykeller ihrer Eltern. Wir hatten getanzt und gegessen und auch einiges getrunken, und dir war schlecht geworden. Ich habe dich vor die Tür gebracht, an die frische Luft, und danach bist du in Karins Zimmer gegangen und hast eine Runde geschlafen. Als ich zurückkam in den Partyraum, hat mich Anna auf die Tanzfläche geschleppt. Sie hat mir erzählt, wie scharf sie auf mich wäre, und dabei rutschte ihr der Träger von der Schulter, sodass man für einen Moment ihre Brust sehen konnte. Ich weiß noch, dass sie den Träger sehr langsam wieder hochschob und mich dabei ansah mit diesem lasziven Blick. Und dann hat sie mich an die Bar geschleppt, mir ein halbes Kölschglas mit irgendwas vollgekippt, und wir tranken ex. Später lagen wir auf einem Bett, im Gästezimmer, glaube ich, das war ja auch

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