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Kreuzdame - Köln Krimi

Kreuzdame - Köln Krimi

Titel: Kreuzdame - Köln Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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umzugehen.
    »Leider muss ich schon wieder los«, sagte Timo. »Danke, dass du mir das erzählt hast.« Er nahm seine Tasche, drückte mich kurz und war fort. Timo, mein neues Kind, das viel vernünftiger schien als meine eigenen vier.
    Ich schlenderte durch die City und leistete mir im »Café Eigel« ein Stück köstlichen Schokoladenkuchen, der mich glücklich machen sollte. Während ich über Timo nachdachte, kam jemand an meinen Tisch und fragte, ob er sich einen Augenblick zu mir setzen dürfte.
    »Hatten Sie Erfolg mit Ihrem Interview?«, fragte er, und da erst erkannte ich den Mann, der mir die Patientenakte von Frau Magari gegeben hatte.
    »Ja«, sagte ich, »das hatte ich.«
    »Ich habe übrigens gekündigt. Ohne Dr.   Bender wird die Klinik wohl nicht mehr lange bestehen, vermute ich.«
    »Haben Sie schon etwas anderes?«
    »Nein«, sagte er, stand auf und ging hinaus.
    Als Martin am Abend nach Hause kam, wirkte er entspannt und gut gelaunt. »Ich habe mich heute entschieden, nächste Woche zu einem Seminar für Klinikleiter nach Berlin zu fahren, und würde mich sehr freuen, wenn du mich begleitest.«
    »Ja, gern«, sagte ich und freute mich auf ein paar Tage in der Hauptstadt. Während Martin in seinem Seminar saß, würde ich mir Museen ansehen und den Reichstag oder mich einfach treiben lassen, ich könnte einkaufen gehen und irgendwo einen Kaffee trinken. Oder ich könnte nach Katharina suchen, nach der Frau, mit der Klaus Anna betrogen hatte. Ich wollte endlich wissen, ob Anna mich angelogen hatte oder nicht.
    Vorher rief ich noch einmal in Klaus’ Klinik an und versuchte, den Namen des Mannes, dem ich nun zum zweiten Mal begegnet war, zu erfahren. Ich nannte meinen Mädchennamen und gab mich wieder als Journalistin aus. Ich bräuchte für mein Manuskript über ein Profil von Klaus Bender noch ein paar Angaben von dem jungen Mann, mit dem ich mich bereits unterhalten hätte, dessen Namen ich allerdings nicht mehr wüsste. Nach einer Weile fiel der Telefonistin ein, dass sie wegen Heiserkeit für drei Tage von jemandem vertreten worden sei, und der hieße, Moment mal, sie schaue nach: Marco Calucci. »Aber ich glaube, der ist mittlerweile wieder nach Berlin zurückgegangen.«
    Am nächsten Montag stiegen wir in den ICE nach Berlin. Das sei gemütlicher, hatte Martin gemeint, wir könnten miteinander reden, gemeinsam aus dem Fenster schauen, und es sei außerdem auch weniger anstrengend, als mit dem Auto zu fahren. Wir reisten erster Klasse, mit Bedienung und viel Beinfreiheit. Martin hatte Fensterplätze in einem Fünferabteil gebucht, und dort saßen wir lange nur zu zweit, sahen hinaus, holten den Blick zurück und redeten über dies und das. Wir tranken Kaffee und später eine Flasche Rotwein, der mir in den Kopf stieg, sodass ich in Berlin in unser Hotel, das »InterContinental«, schwebte, mich dort aufs Bett fallen ließ und einschlief. Zum Dinner ging ich wie auf Wolken, und später in der »Marlene Bar«, die, wie mir versichert wurde, zu den Topbars in Berlin gehört, erzählte mir der Barkeeper von den hundertfünfzig Cocktailrezepten, die er beherrschte und von denen einige aus dem 18.   Jahrhundert stammten. Zum Abschluss des Abends leistete sich Martin in der »Cigar Lounge« ein gutes Stück, das er hustend zu genießen versuchte.
    Nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg, ging zu Fuß von der Budapester Straße bis zum Pariser Platz. Ich sah mir kurz das Brandenburger Tor an und wandte mich dann in Richtung Unter den Linden. An der Ecke stand es, das »Adlon Kempinski«, dieser Prachtbau, 1907 erbaut, im Krieg zerstört und 1997 endlich wiedereröffnet. Hier also war Klaus mit der echten Katharina gewesen, das hatte Anna mir erzählt, hier war er glücklich mit ihr. Was war geschehen mit diesem Mädchen, das er neben sich hergehen ließ, um das ihn jeder Mann beneidet hatte, ihn, Klaus Bender, den Alleskönner?
    »Guten Tag, gnädige Frau«, sagte der Mann an der Rezeption, als ich die Halle betrat, »womit kann ich dienen?«
    »Guten Tag«, antwortete ich lächelnd. »Vielleicht können Sie mir helfen: Ich bin auf der Suche nach einer alten Freundin, Katharina Mazceck heißt sie. Sie war mehrfach Gast in ihrem Haus. Vielleicht können Sie mir sagen, wo ich sie finden kann?«
    Ich holte einen Zeitungsausschnitt aus meiner Tasche, eines, auf dem Klaus mit Katharina an seiner Seite in die Kamera strahlte.
    Doch der Rezeptionist schüttelte den Kopf. »Bedauere«, sagte er,

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