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Kreuzstich Bienenstich Herzstich

Titel: Kreuzstich Bienenstich Herzstich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Kruse
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tief Luft.
    Und nahm all seinen Mut zusammen.
    Er legte seine Hand auf ihr Knie.
    Ein Moment der Ewigkeit.
    Dann lächelte MaC wohlig.
    Seifferheld rutschte näher, beugte sich über das weiche, lächelnde Gesicht von MaC und war gerade dabei, die Lippen zum Kuss zu spitzen …
    … als Onis röchelte, furchtbare Erstickungslaute von sich gab, aufstand und sich ausgiebig auf MaCs weißem Flokatiteppich erbrach.
    Es gibt Dinge, die sind einer romantischen Stimmung nicht zuträglich.
    »Mein Gott, das arme Tier«, rief MaC und sprang auf.
    »Dem geht’s gut«, sagte Seifferheld und fing sich einen Blick ein, der ihn zum herzlosen Tierhasser abstempelte, dem man schnellstmöglich die Lizenz zur Hundehaltung entziehen sollte. »Ich wollte nur sagen, das hat er hin und wieder. Nur der nervöse Magen eines Allesschleckers. Du musst dir keine Sorgen machen.«
    Sorgen musste man sich um den Flokati machen. Nach einigen Erste-Hilfe-Maßnahmen zeigte sich die Fruchtlosigkeit aller Rettungsversuche. MaC, die den Teppich mit Mühe im Mülleimer unterbrachte, schob den Vorfall auf die unterbewusste Eifersucht des Tieres, das amouröse Verstrickungen seines Oberhundes unterbinden wollte.
    Seifferheld hingegen war davon überzeugt, dass die Kombination von Essensresten auf dem Küchenfliesenboden von Klaus zusammen mit dessen brackigem Toilettenwasser den Magen des Hundes über Gebühr gereizt hatte. »Dieser Hund hat kein Unterbewusstsein. Was inseinem Kopf vorgeht, zeigt sich sofort an der Oberfläche. Er ist wie ein Gasherd – man sieht die Flamme und spürt die Hitze. Er ist keine Elektrokochplatte, die sich erst eine Weile unsichtbar aufheizt«, argumentierte er rational.
    Seifferheld musste allerdings erst noch lernen, was Frauen von rationalen Argumentationen hielten.
    MaC lag um zehn im Bett.
    Allein.
    Seifferheld und Onis drehten eine Abkühlrunde durch den Stadtpark.
    Unbefriedigend.
    Als er nach Hause kam, duschte er. Kalt. Unter der Dusche pflegte Seifferheld die großen Lebensentscheidungen zu treffen – ob er seine Versetzung zurück nach Hall annehmen sollte oder ob er zum Abendessen Wurstoder Käsebrot aß. Und unter der Dusche traf Seifferheld auch diese Entscheidung: Bei aller Hundeliebe – das nächste Mal würde er ohne Onis zu MaC gehen.
    Aus dem Polizeibericht
    PROBEFAHRT VORGETÄUSCHT
    Kaufinteresse für einen gebrauchten Roller täuschte am Dienstag eine Jugendliche vor. Sie gab an, eine Probefahrt machen zu wollen. Um 15 Uhr 15 fuhr sie mit dem gelben Yamaha-Roller auf der Daimlerstraße davon und kam nicht mehr zurück. An dem Roller sind keine Kennzeichen angebracht. Die Jugendliche ist ungefähr 17 Jahre alt, 178 Zentimeter groß und hat pinkfarbene Haare.
Wer solche Freunde hat, braucht den Feind nicht zu fürchten
    »Nur reife Frauen, verstanden?«
    Einsatzbesprechung in Seifferhelds Zimmer. Onis lag in einem Pool aus Sonnenlicht. Klaus schaukelte im Schaukelstuhl. Seifferheld stützte sich schwer auf seine Gehhilfe und fühlte sich nicht ernst genommen.
    »Klaus?«
    »Ja, kapiert. Nur eine überreife Mango kann die Täterin sein. Ich werde mich ausschließlich auf Mädels konzentrieren, die meine Mutter sein könnten. Außerdem wird der Einsatzort verlagert, und zwar in den Büschlerkeller. Mensch, Siggi, schon kapiert. Ich bin doch nicht blöd.«
    Da war sich Seifferheld nicht so sicher, aber er schwieg. Undercoveragenten verunsicherte man besser nicht.
    Und er hatte keine Wahl: Kein anderer Mann aus seinem Bekanntenkreis passte in das Beuteschema der Täterin.
    Wobei Seifferheld nicht allzu viele Männer kannte. Seine Ex-Kollegen natürlich, aber die brauchten von dieser Aktion nichts zu erfahren. Auslachen konnte er sich selbst. Nur wer zuletzt lachte, konnte wirklich herzhaft lachen.
    Seit neuestem kannte er natürlich auch noch die Jungs aus seinem Kochclub. Die saßen vollzählig – bis auf den schönen Nick, der in Italien weilte – auf Seifferhelds Bett und lauschten begeistert.
    Hier kam Klausens Stupidität ins Spiel. Er hatte es doch tatsächlich fertiggebracht, zu Beginn der Kochstundeden Anwesenden von Seifferhelds Plan zu erzählen. Seifferheld selbst hatte den Kochkurs geschwänzt und wäre beinahe hintenübergekippt, als kurz vor halb acht die Bocuse-Truppe bei ihm in der Unteren Herrngasse klingelte.
    »Auf ein Neues!«, hatte Klaus gerufen und, wie seinerzeit Moses die Hebräer, die Kochlöffeljünger in Seifferhelds Zimmer geführt, wo sie brav Platz nahmen und begeistert der

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