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Kreuzweg der Zeit

Kreuzweg der Zeit

Titel: Kreuzweg der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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hastig von der Kiste, doch als er Jacks Blick begegnete, hielt er inne.
    Er schuldete Jack keine Treue – auch dieser Welt nicht. Aber er konnte von hier nicht fort, auch wenn er sicher gewesen wäre, daß es seine Rückkehr in die eigene Zeit und in die eigene Welt bedeutet hätte.
    Jacks Augen waren offen, aber er war nur halb bei Bewußtsein.
    »Das Rudel – es geht los. Manny – Manny kommt!«
    War es die Wahrheit oder nur ein Traum, der Jack bis in den Wachzustand verfolgte? Ehe Blake ihn daran hindern konnte, hatte Jack jenen Pfiff ausgestoßen, der für die Leute des Sergeanten das Signal zum Sammeln bedeutete. Aus dem angrenzendem Raum drang ein schwaches Geräusch.
    Ein Tier? Oder ein Mensch? Blake nahm das Gewehr und ging am Lager Jacks vorbei, um sich in der Finsternis dahinter umzusehen. Waren die Agenten etwa schon da? Er klammerte sich an diese schwache Hoffnung und ging hinaus in den Hauptraum.
    Ein schwarzer Schatten dicht am Eingang zur Straße verschwand, ein zweiter huschte hinter ihm her. Blake nahm eine Büchse und warf sie in die Nacht hinaus. Ein erschrockenes Aufbellen, und ein dritter Eindringling sprang hinaus. Das Rudel zog sich zurück.
    Blake war zwar nicht sehr wohl zumute, doch hatte sich sein Warnsystem nicht wieder gemeldet. Während er im äußeren Raume blieb, ließ sich das Rudel nicht mehr blicken und schließlich trieb ihn die Kälte in den hinteren Raum zurück. Auf Jacks Pfiff war keine Antwort gekommen. Aber das bewies noch lange nicht, daß die Untergrundleute sie nicht doch aufgespürt hatten.
    Die Nacht schleppte sich bleiern dahin. Blake hielt Wache. Immer wenn der Schlaf ihn zu übermannen drohte, stand er auf und ging in den äußeren Raum hinaus. Gegen Morgen schlief Jack ruhiger und entspannt – er war auch nicht mehr so heiß. Blake spürte Erleichterung, als Dämmerung den Himmel grau färbte und fahles Licht in den verwüsteten Raum drang.
    Nachdem sie sich mit Büchsennahrung gestärkt hatten, fragte Jack: »Gehst du jetzt auf die Suche nach Manny?«
    Blake hob den Kopf. »Ich weiß nicht, wie ...« setzte er an, wurde aber dann von einem Geräusch unterbrochen, das ihn so in Erstaunen setzte, daß er sich fragte, ob das alles nicht ein Traum wäre.
    Wieder ertönte der leise Schrei aus dem vorderen Raum, ängstlich und fordernd. Blake stand auf und ging an die Tür. Es stimmte – seine Augen bestätigten die Wahrnehmung seiner Ohren.
    Genau auf ihn zu, sich vorsichtig den Weg durch den Unrat suchend, kam eine wohlgenährte schwarze Katze!
    Blake streckte die Hand aus; die Katze näherte sich und beschnüffelte seine Finger. Doch erst als er das weiche wollige Fell berührte, konnte Blake seinen Augen trauen.
    »Ich muß etwas herausfinden«, sagte Blake mehr zu sich als zu Jack. Doch der Verwundete richtete sich auf dem Lager auf. Seine Augen glänzten.
    »Gehst du Manny suchen?«
    Blake vermied eine direkte Antwort. »Ich werde mich umsehen.«
    Vor dem Weggehen legte er das Gewehr in Jacks Reichweite. Die Katze nahm er mit.
    »Viel Glück!« Jack winkte ihm zu, als Blake noch immer zögerte.
    »Ich komme bald wieder ...«
    »Bleib ruhig den ganzen Tag weg, wenn du nur Manny findest!« antwortete Jack.
    Als Blake ins Freie kam, suchte er den Schnee nach Spuren ab. Säuberlich und schnurgerade führten die winzigen Pfotenabdrücke stadtauswärts. Er verfolgte sie einen halben Häuserblock lang, ehe sie zwischen zwei Häusern nach rechts abbogen. Sie überquerten den Hinterhof eines dieser Häuser, setzten sich auf einer trümmerbesäten Straße fort und führten direkt zu einer zerstörten Tankstelle.
    »Wie weit bist du gegangen?« fragte Blake das Fellbündel, dessen runder Kopf vorn aus seiner Jacke lugte.
    Die Katze richtete ihre runden Augen auf ihn und miaute. Blake blickte die Straße entlang. Er hatte bis auf die Spuren des Hunderudels und der Katze keine Abdrücke gesehen. Er wollte sich nicht zu weit von Jack entfernen.
    Die Pfotenabdrücke im Schnee luden ihn zu weiterer Suche ein und nährten die Hoffnung, die er insgeheim hegte. Er brauchte nur die Straße zu überqueren. Von drüben konnte er noch hören, falls auf den Laden ein Angriff gestartet werden sollte.
    Die Katzenspur führte zu der eingestürzten Tür der Tankstelle. Eine hochgewachsene Gestalt kam heraus und begrüßte ihn, als hätten sie sich erst vor fünf Minuten getrennt.
    »Hallo, Walker!«
    Hoyt! Und hinter ihm Kittson! Blake ertappte sich dabei, wie er sich in den Arm

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