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Kreuzweg der Zeit

Kreuzweg der Zeit

Titel: Kreuzweg der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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kniff.
    »Kommen Sie rein und berichten Sie«, sagte Kittson.
    Blake hatte seine Fassung wieder. Zumindest klang seine Stimme beherrscht, wenn auch die Hände zitterten.
    »Dort hinten liegt ein Verletzter«, brachte er heraus. »Ich kann ihn nicht ...«
    Kittson zog die dunklen Brauen zusammen. »Eingeborener?«
    Blake nickte. Hoyt steckte die Katze in seine Jacke, wo sie sich zusammenrollte und die Augen schloß.
    »Kann er gehen?«
    »Nein.«
    Kittson zuckte resigniert die Achseln. »Wir werden tun, was wir können.«
    Blake spürte unendliche Erleichterung, als ihm diese Last von den Schultern genommen wurde. Hoyt hatte aus der Tankstelle zwei Strahler geholt. Beide gingen nun mit Blake zum Laden zurück.
    Als er ihnen über die vergangenen Tage Bericht erstatten wollte, unterbrach Kittson ihn. »Dafür ist später Zeit. Zunächst müssen wir uns um den Verletzten kümmern.«
    Verhaltene Konzentration zeichnete sich auf den Gesichtern der beiden ab, und Blake hüllte sich in Schweigen. Bearbeiteten sie Jack aus der Entfernung, so wie Erskine Beneirs von Angesicht zu Angesicht bearbeitet hatte? Wegen seiner eigenen Abschirmanlage würde er es nie erfahren.
    Jack hatte die Augen offen, schien die Agenten aber nicht zu sehen und zeigte keine Anzeichen von Bewußtsein, als Kittson neben ihm niederkniete. Mit flinken, geübten Händen legte der Agent die Wunde frei und untersuchte sie.
    »Na?« fragte Hoyt, als Kittson einen neuen Verband anlegte.
    »Ja, er braucht Pflege. Wir bringen ihn zur Behandlung in unseren Stützpunkt und schaffen ihn, mit falschen Erinnerungen versehen, wieder hierher.«
    Hoyt begrüßte dies mit einem erleichterten Seufzer. »Wie wär's, wenn ich ihn hinbringe? Inzwischen kann Walker seinen Bericht loswerden. Ich werde in etwa einer Stunde zurücksein. Einverstanden?«
    »Wir warten hier.«
    Als wäre Jack ein kleines Kind, hob Hoyt ihn auf und ging hinaus.
    »Hoyt wird ihn auf unsere Stufe bringen. Unsere medizinischen Errungenschaften übertreffen die der meisten anderen Welten. Der Mann wird geheilt und dann mit einer Erinnerung versehen, die die unmittelbare Vergangenheit verdeckt. Dann wird er wieder hierhergebracht. Er wird nie erfahren, daß er außerhalb seiner eigenen Welt gewesen ist. Und jetzt – was ist Ihnen widerfahren?«
    Blake berichtete. Kittson machte keine Bemerkung, doch die Aura ruhiger Konzentration, die den Agenten umgab, verfehlte nicht den Eindruck auf Blake.
    »Ming Hawn«, lautete Kittsons erste Bemerkung, als Blake den Dolch und den Cremetopf erwähnte. »Also gehört auch Ixanilia zu seinen Stationen. Aber diese Turm-Welt ist eine neue Stufe; soweit ich das jetzt beurteilen kann, ist sie in unseren Unterlagen nicht verzeichnet. Wir werden der Sache später nachgehen. Walker, Sie haben unglaubliches Glück gehabt. Dies hier mag wie eine gefährliche Welt aussehen, aber ich kann Ihnen versichern, daß die scheinbare Ruhe auf Ixanilia weitaus tödlicher für den ahnungslosen Eindringling ist. Dort besteht eine Adelsherrschaft, deren Mitglieder sich gewissen unangenehmen Vergnügungen hingeben.« Der Agent ließ sich nicht weiter darüber aus. »Pranj fühlt sich in einer solchen Kultur ganz zu Hause, und wir hatten den Verdacht, daß er sich dorthin begeben würde. Aber diese Techs und ihre Waffen ... Sie sagen, hier kursieren unter den Eingeborenen Gerüchte?«
    »Ja.«
    »Hmm. Erskine hat sich von einer Gruppe von Untergrundleuten gefangennehmen lassen, von denen wir annehmen, daß sie zu Pranjs Leuten gehören. Uns wäre es lieber, mit dem Sergeanten nicht in Kontakt zu treten, wenn es zu vermeiden ist. Sie haben sich hier sehr geschickt verhalten, indem Sie Ihr Herkommen getarnt und sich als Tech ausgegeben haben. Eigentlich erstaunlich ...« Aber was auch immer Kittson hatte sagen wollen, er äußerte es nicht mehr. Statt dessen wechselte er das Thema. »Glauben Sie, Sie könnten den Weg zu diesem Keller wiederfinden, wo der Transporter verschwunden ist?«
    »Ich kann es versuchen.« Aber Blake hatte seine Zweifel. »Ich kenne nur die allgemeine Richtung.«
    »Wenn man Erskine dorthin schafft, brauchen wir nicht weiter auf die Suche zu gehen.« Blake vermutete, daß Kittson mit dem Agenten, der die Rolle des Gefangenen spielte, in Bewußtseinskontakt stand.
    »Tragen die Untergrundleute, die Erskine mitnahmen, Abwehrschirme?«
    Kittson lächelte. »Nein. Wir hoffen, daß dies ein Anzeichen dafür ist, daß Pranjs Reserven erschöpft sind.«
    »Befindet sich

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