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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Nadelpistole aus der Tasche, legte sie auf den Sitz neben mich. Ich rechnete halb damit, eine Straßensperre vor mir auftauchen zu sehen; in diesem Fall bliebe mir keine andere Wahl, als sie mit Vollgas zu durchbrechen. Ich war entschlossen, nicht eher anzuhalten, bis eine gesunde Distanz zwischen mir und dem Mann läge, den ich im Rückspiegel gesehen hatte – vom Boden aufspringend, in der Hand immer noch den Türgriff, den er vom anfahrenden Wagen abgerissen hatte.
     
    *
     
    Ich parkte den Monojag zwei Häuserblocks weiter in einer dunklen Seitenstraße, nahm die Pistole in die Hand und glitt hinaus. Dann stand ich in der Dunkelheit unter einer Königspalme mit einem Stamm wie aus grauem Zement und gab meinem Instinkt Gelegenheit, Warnungen zu flüstern.
    Es war sehr still hier. In der Ferne hörte ich eine abgenutzte Turbine näherkommen und sich wieder entfernen. Der Mond war inzwischen aufgegangen, eine kalte weiße Scheibe am fahlen Nachthimmel der Stadt.
    Meine Instinkte waren so ruhig wie alles um mich her. Wieder versuchte ich Felix zu erreichen. Keine Antwort. Er hatte mir geraten, mich von Polizeistationen fernzuhalten; nach meinem Empfang im UN-Hauptquartier fiel es mir nicht schwer, seinem Rat zu folgen. Er hatte mir auch gesagt, ich solle mich nicht bei seiner Villa blicken lassen – außer in Notfällen. Das hieß: jetzt. Ich setzte das Fluggerät in Betrieb, stieg über die Dächer auf und nahm Kurs nach Westen.
     
    *
     
    Das Landhaus lag immer noch dunkel und anscheinend verlassen da. Ich stoppte und nützte die Energie des nahezu erschöpften Gasvorrats, um in der kühlen Nachtluft zu schweben und auf das mondbeschienene Dach aus algerischen Rundziegeln hinunterzublicken, den dunklen Garten und die silbrigen Felder zu betrachten. Ich zog das Funksprechgerät aus der Tasche und machte einen neuen Versuch. Eine starke Vibration beantwortete mein Signal. Ich hob das Gerät vor meinen Mund.
    »Felix!« brüllte ich. »Wo, zum Teufel, hast du gesteckt?« Ich fühlte mich plötzlich von rechtschaffenem Zorn übermannt. »Seit Stunden versuche ich –« Ich brach ab, plötzlich wachsam geworden.
    »John, alter Knabe. Wo bist du? Wirklich, der Teufel war los. Ich konnte nichts machen.«
    Es war Felix' vertraute Stimme, aber ich hatte seit Sonnenuntergang einige kostspielige Lektionen in Vorsicht genommen.
    »Wo bist du?«
    »Im Haus. Bin gerade angekommen. Ich versuchte dich im Hotel zu erreichen, aber kleine Männer mit flinken Augen schienen mich aus jedem Schlüsselloch zu beobachten. Da gab ich es auf und fuhr nach Hause. Was hast du die letzten Stunden gemacht? In der Stadt geht irgend etwas vor. Ich hoffe, es hat nichts mit dir zu tun?«
    »Ich versuchte dich zu rufen«, sagte ich. »Wo warst du?«
    »Ja – ich fühlte das verdammte Ding in meiner Tasche wie einen Maikäfer surren. Dummerweise konnte ich nicht antworten; es wäre aufgefallen. Als ich später dich anrief, bekam ich keine Meldung.«
    »Ich hatte zu tun; vermutlich habe ich das Zeichen nicht bemerkt.«
    Er blieb einen Moment still. »Dann warst du also in die Sache verwickelt? Was immer dahinterstecken mag, die Stadt ist wie ein zerstocherter Ameisenhaufen.«
    »Möglich. Ich möchte mit dir reden. Treffen wir uns in der Stadt – im Klub.«
    »Ist das sicher, John?«
    »Keine Sorge. Mach dich auf den Weg. Ich erwarte dich in einer halben Stunde.« Ich unterbrach die Verbindung. Unter mir lag das Landhaus, ein schweigender weißer Block im Mondlicht. Vor der Haustür parkte ein niedriger Sportwagen. Das Geäst der Bäume warf tintige Schatten auf den breiten Kiesweg.
    Die Tür ging auf, wurde schnell geschlossen. Felix' hagere Gestalt kam die.
    Ich ließ ihn fünfzig Meter fahren und sagte: »Gut, das ist weit genug. Ich wollte nur sichergehen, daß du da bist und daß ich dich allein antreffe.« Der Wagen unter mir verlangsamte das Tempo, stoppte. Felix spähte in die Höhe. »So ernst ist es, John? Soll ich zum Haus zurückfahren?«
    »Laß den Wagen auf dem Weg stehen und steig aus.«
    Ich ließ mich tiefer Stufen herunter und erreichte den Wagen mit drei Schritten. Er stieg ein, ließ die Maschine an und stieß zurück, dann bog er in die Zufahrt. Die Scheinwerfer leuchteten auf, wurden abgeblendet sinken und sah ihn gehorchen. Er stand neben dem Wagen, die Hände in den Taschen; er blickte umher, als wäre er unschlüssig, ob er einen Abendspaziergang unternehmen solle oder nicht.
    Ich korrigierte meinen Kurs und ging noch

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