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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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nicht mehr lange reichen würde. Ich stieg auf, durchbrach die Oberfläche und sah fünfhundert Meter voraus die niedrige Silhouette eines Schiffes. Die Reflexe der Decklichter lagen als tanzende, glitzernde Streifen auf dem bewegten Wasser.
    Ich trat Wasser und sah mich um. Fünfzig Meter rechts schlugen die Wellen mit hohlen Geräuschen gegen den schwarzen Leib einer Boje. Von einem entfernteren Schiff tuckerte ein kleines Beiboot zur Küste. Es roch nach Salz, Seetang und Öl. Vom Hafen klang Werftgehämmer herüber. Von meinen Verfolgern war nichts zu sehen.
    Ich schwamm auf das Schiff zu, näherte mich dem tief im Wasser liegenden Koloß von achtern und las die Worte: EXCALIBUR – NEW HARTFORD am Heck. Ich schwamm langsam an der Bordwand entlang. Mein Ohr fing Fetzen rauher Musik und Stimmen auf. Es roch stark nach Öl, und eine schillernde Lache bedeckte das Wasser ringsum. Das Schiff war ein Tanker, voll beladen und bereit zur Abfahrt, nach der Wasserlinie zu urteilen. Ich schwamm neben der rostigen Bordwand dahin, erreichte die dicke Ankerkette und zog mich daran empor.
    Auf Deck war niemand zu sehen. Ich überstieg die Reling und wanderte zum Achterhaus zurück. Die Tür öffnete sich in Wärme und Licht, die Gerüche von Bier, Tabakrauch und ungewaschenen Männern. Ich atmete den Brodem tief und dankbar ein; dies war vertraut, ermutigend – der Geruch meiner eigenen Rasse.
     
    *
     
    Eine steile Treppe führte abwärts. Ich kam in einen schmalen Korridor mit niedriger Decke und glatten Wänden, in die alle drei Meter eine Tür eingelassen war. Ich horchte an der erstbesten, drückte die Klinke und trat ein.
    Es war eine schmale Kajüte, zwei mal drei Meter groß. Die Möblierung bestand aus einer ordentlichen Koje, einem Metallspind, einem Klapptisch nebst Stuhl, einer Kokosmatte auf den nackten Stahlplatten des Bodens. Eine Leuchtstoffröhre an der Decke verbreitete gelbes Licht. Die Wände waren mit Fotos und Bilderseiten aus Illustrierten beklebt. An der dem Eingang gegenüberliegenden Wand hing ein handgemaltes Bild, das einen Heiligen zeigte.
    Am anderen Ende des Korridors, wo ich zuvor Stimmen gehört hatte, knallte eine Tür, und Schritte näherten sich. Ich wandte mich zur Tür, da wurde sie schon aufgerissen, und ein mächtiger Kerl in einem schmierigen Unterhemd, das sich über den dicken Bizeps spannte, und blauen Arbeitshosen unter einem stattlichen, vorquellenden Bauch füllte den Rahmen.
    Er starrte mit gefurchter Stirn auf mich herunter. Er hatte krauses, verschwitztes Haar, große braune Augen und einen breiten, schlaffen Mund. An der linken Stirnseite hatte er eine tiefe, narbige Einbeulung, in der ein halbes Ei Platz gefunden hätte. Er hob eine Hand und richtete einen dicken Stummelfinger auf mich.
    »He!« sagte er mit einer so weichen Tenorstimme, daß ich fast erschrak. Er blickte an mir vorbei in die Kajüte. »Das hier ist meine Kabüse.«
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Da habe ich mich wohl in der Tür geirrt.« Ich wollte an ihm vorbei, aber er blockierte die Tür.
    »Wie kommt es, daß du in meiner Kabüse bist?« wollte er wissen. Es klang nicht zornig, eher etwas neugierig.
    »Ich habe den Maat gesucht«, sagte ich. »Er wird wohl achtern sein, nicht?«
    »Der nicht; der hat das nicht nötig.« Er begann mich forschend zu betrachten. »Wie kommt es, daß du ganz naß bist?«
    »Ich bin ins Wasser gefallen«, sagte ich. »Hör zu, ist die Crew hier an Bord vollzählig?«
    Der Riese hob eine Hand und kratzte sich die Wolle. »Du willst anmustern?«
    »Richtig.«
    »Dann mußt du mit Carboni reden. Junge, Junge …« Seine Hängelippen dehnten sich zu einem breiten Lächeln. »Der wird sich wundern. Auf so einem Mistpott will keiner anmustern.«
    »Nun, ich schon. Wo finde ich diesen Carboni?«
    Das Grinsen verlor sich. »Häh?«
    »Wo finde ich Mr. Carboni – damit ich anmustern kann, verstehst du?«
    Das Grinsen belebte sich wieder. Er nickte energisch. »Wahrscheinlich ist er oben in der Offiziersmesse. Er wird ziemlich besoffen sein, weil es schon spät ist.«
    »Vielleicht könntest du mir den Weg zeigen?«
    Er sah mich einen Moment an, dann nickte er. »Yeah.« Er furchte wieder die Stirn und betrachtete meine Schulter. »Du hast da einen Schnitt. Ein paar Schnitte. Warst du in einer Keilerei? Haben sie dich vertobackt?«
    »Nichts Ernstes. Wie ist es mit diesem Mr. Carboni?«
    Der dicke Finger zielte auf mich wie ein Revolver. »Ich weiß, warum du auf diesem Kahn

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