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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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gekommen?«
    »Hundebiß.« Meine Stimme konnte nicht viel mehr als ein heiseres Flüstern sein.
    »Noch ein paar Stunden ohne Behandlung … Seemannsbegräbnis …« Seine Stimme kam und ging. »… der Spritze geht es nicht. So was habe ich noch nicht gesehen. Können Sie das schlucken?«
    Ich öffnete den Mund und trank etwas Eiskaltes. Docs Augen blickten mich forschend an. »Ich habe Ihnen was gegen die Infektion gegeben«, sagte er. »Es sollte auch das Fieber senken. Der Arm sieht sehr schlecht aus, Jones. Vielleicht muß er herunter.«
    Ich lachte – ein verrücktes, tonloses Kichern. Docs Gesicht beugte sich noch tiefer über mich.
    »So was habe ich noch nicht gesehen«, wiederholte er. »Ich sollte es dem Skipper melden …«
    Ich hörte auf zu lachen; meine Hand tastete nach ihm, erwischte seinen Kittel.
    »Ich habe einiges von dem gehört, was Sie im Fieber phantasiert haben«, fuhr Doc fort. »Ich will nicht behaupten, daß ich es verstanden habe – aber ich habe Sie als einen anständigen Mann kennengelernt. Ich weiß nicht, was ich über die ganze Sache denken soll, aber Carboni würde ich keinen kranken Hund anvertrauen. Ich werde ihnen nichts sagen.«
    »Schon gut«, krächzte ich. »Muß weiter … gesund werden …«
    »Ich habe jetzt an dem Arm zu arbeiten«, sagte er. »Versuchen Sie sich zu entspannen.«
    Ich schloß die Augen und überließ mich wieder den Träumen.
     
    *
     
    Ich wachte auf und fühlte mich schwach, krank, zerschlagen. Ich regte mich, hörte Stoff reißen und sah an mir herunter. Mein linker Arm, taub und gefühllos wie ein Stück Holz, war an meine Seite geschnallt. Ich fühlte einen Verband an der Wange und im Nacken, und in meinem Mund war ein Geschmack, wie wenn Mäuse ihr Nest darin gehabt hätten. Schwächlich setzte ich mich auf, kam auf die Füße und überwand einen Schwindelanfall. Ich ging zur Tür und spähte durch die Gitterstäbe hinaus. Joel lag schlafend im Gang, unter sich eine Kokosmatte. Ich rief ihn.
    Joel grunzte, setzte sich aufrecht und rieb sich die Augen. Er lächelte. »He, Jones!« Dann befühlte er seine geschwollene Nase und stand auf. »Junge, wo du hinschlägst, bleibt kein Auge trocken. Geht es dir jetzt besser?«
    »Viel besser. Wie lange war ich bewußtlos?«
    Er zuckte die Achseln und sah mich leer an.
    »Wie lange wird es noch dauern, bis wir in Jacksonville einlaufen?«
    »Mensch, Jones, das weiß ich nicht. Ziemlich bald, vielleicht.«
    Ich strengte mein Gehör an, vernahm die Geräusche des Schiffes, sanften Wellenschlag an den Bordwänden und dazwischen Stimmen; aber sie waren fern und blieben unverständlich.
    »Hör zu, Joel. Du hast gehört, was Carboni sagte. Wenn wir in Jacksonville ankommen, wird die Polizei am Kai auf mich warten. Ich muß vorher von Bord verschwinden.«
    »Häh? He, wie kommt es, daß die Polente hinter dir her ist, Jones?«
    »Das ist jetzt nicht wichtig. Versuche nachzudenken. Ankern wir draußen auf der Reede, oder gibt es in Jacksonville einen Tankerhafen, wo wir an der Pier festmachen können?«
    Joel furchte angestrengt die Stirn. »Herrje, von solchen Sachen weiß ich nichts, Jones.«
    Ich packte die Gitterstäbe. »Ich muß wissen, wie spät es ist – wo wir sind.«
    »Ah…«
    »Du mußt mir helfen, Joel. Geh in die Mannschaftsmesse, dort ist eine Uhr. Sieh nach, wie spät es ist, dann komm zurück und sag es mir.«
    »Okay, Jones.« Joel nickte. »Klar. Wie kommt es …«
    »Das sage ich dir später. Mach schnell.«
    Ich setzte mich auf die Bodenplatten und wartete. Das Deck schien unter mir zu schwanken. Entweder rollte der Tanker in der Dünung, oder ich bekam einen neuen Schwächeanfall.
    Ich hörte einen fernen Sirenenton, dann stoppten die Turbinen und begannen rückwärts zu laufen; die Vibration durchlief den ganzen Schiffsrumpf. Ich stand auf und hielt mich an der Wand fest.
    Im Korridor wurden Stimmen laut; Schritte trampelten. Wieder schärfte ich mein Gehör, nahm das Singen der Turbinen, das Ächzen des Schiffsrumpfes auf – und dann war da noch ein anderes Geräusch: das Brummen einer Dieselmaschine, noch weit entfernt, aber näherkommend. Es mußte ein kleines Schiff sein, ein Zollkreuzer oder eine Polizeibarkasse.
    Die Minuten krochen dahin wie halb zertretene Küchenschaben. Joel kam zurück und blickte in meine Zelle. Sein Gesicht war besorgt. »Der große Zeiger stand auf … mal sehen … He, Jones …« Er sah mich an wie ein Kind, das sich verlaufen hat. »Ich hab so ein

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