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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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zweimal! Schicken Sie Ihre Einheiten in den Kampf! Schließen Sie die Lücke in der Schlachtordnung!«
    »Verzögerung durch Notwendigkeit der Zerstörung fehlerhafter Einheit«, konterte ich. »Brigade befehlsgemäß auf dem Marsch.«
    »Kommandoeinheit Zixz! Ich verspreche flüssiges Feuer über die Schlammbetten des Kzak für diese Pflichtvergessenheit! Zum Angriff …«
    Ich unterbrach, noch immer die geistige Stimme des unglücklichen Zixz nachahmend: »Massiver feindlicher Flankenangriff! Neue Waffen unbekannter Zerstörungskraft! Starke zahlenmäßige Übermacht…« Aber während ich dem Über-Geist die Falschmeldung sendete, streckte ich einen feinen Fühler aus und ertastete die Umrisse einer mächtigen Intelligenz, um ein Vielfaches größer als die des toten Zixz. Und doch war die Struktur ähnlich. Ich versuchte weiter vorzudringen, behutsam wie eine Spinne sich an ein Insekt herantastet.
    »Verstärkungen auf dem Weg!« brüllte der große Geist. Aus dieser Nähe war es betäubend. »Entlassung in Ihr Heimatnest, wenn Sie halten! Geben Sie weitere Meldungen!«
    Geschäftig begann ich mit phantastischen Zahlen über Masse und Feuerkraft zu operieren, beschrieb komplizierte und sinnlose feindliche Manöver; und während ich die Aufmerksamkeit des Über-Geistes gefesselt hielt, suchte ich behutsam tastend – und fand seine Erinnerung.
    Da war die Vorstellung eines riesigen Nests, von gefräßigem Leben siedend, eines Nests, das eine Welt bedeckte, zu einer anderen übersprang, durch ein ständig anschwellendes Raum-volumen anschwoll, jedes Hindernis überrollend, sich verändernd und anpassend, bis eine Rasse entstand, die auf brennenden Wüstenplaneten und Welten aus Eis, mit der minimalen Schwerkraft kleiner Felswelten wie den übermächtigen Kräften erkalteter Sonnen leben konnte.
    Die Welle erreichte den Rand ihres Spiralnebels, schäumte über, brodelte geschlagen zurück zum galaktischen Zentrum – stärker jetzt, erfüllt von einer unersättlichen Wut, die alles verschlang, was sich ihr in den Weg stellte …
    Und wieder rollte die Welle hinaus, gehärtet in ungezählten Generationen wütenden Kampfes, in einem neuen Ausbruch von Gewalt, der ihre eigene Substanz verzehrte und den vergangenen Invasionen nachträglich den Anschein schläfriger Trägheit gab.
    Von neuem wurde der Rand des Spiralnebels erreicht, und dort staute sich die Welle, während sich hinter ihr die Horden mit der Gefräßigkeit atomarer Feuer erhoben …
    Und das Feuer sprang, fiel in den weiten Raum hinaus, brannte aus und war verloren.
    Aber der Druck wuchs, und wieder sprang das Leben, reichte nach der nächsten Insel…
    Und fiel wieder zu kurz. Und sprang noch einmal…
    Kräfte verlagerten sich, paßten sich an, erreichten neue Gleichgewichte. Der Druck ließ nach, die Wildheit wurde gebändigt. Aber der Drang war so groß wie je zuvor. Verzweifelt suchte der Nestverstand nach einer Antwort, einem Schlüssel zum Überleben. Eine Million Versuche wurden unternommen, und Myriaden fielen, in ungezählten Brandopfern verglüht.
    Und die Kluft zum nächsten galaktischen System wurde überbrückt. Über die schmale Verbindung strömte das Leben, kämpfend und verschlingend, voll Gier sich ausbreitend, bis auch dieser Spiralnebel angefüllt war. Wieder ein Sprung ins Nichts – und eine neue Welteninsel wurde erreicht.
    Im Nest-Verstand blieb nichts von seinem ursprünglichen Charakter erhalten. Er war zu einem Wachstumsmechanismus geworden, zu einer Lebenskrankheit, die von einem Zentrum so fern im Universum ausstrahlte, daß mit der Zeit der Geist selbst seinen Ursprung vergaß. Einzelne Teile spalteten sich ab, gediehen, welkten, starben. Ein langer Arm reichte zurück, tastete sich an den Ketten ausgebrannter Welten entlang, um schließlich in die ursprüngliche Nest-Welt zu stoßen, sie zu verwüsten und weiter hinaus zu reichen, blind, fühllos, unersättlich – bis zur Selbstzerstörung.
    Äonen vergingen. Die weit über den Makrokosmos verstreuten, isolierten Kolonien brannten aus, verzehrten sich, starben. Neue Welten formten sich aus ihrer Substanz. Allmählich erlosch die alte Plage.
    Aber in einem kleineren Sternhaufen überlebte ein Rest. Der gewaltige Verschwendungsmechanismus der Natur hatte seinen Zweck erfüllt. In den warmen Meeren und heißen Sümpfen der jungfräulichen Welten dieses Sternhaufens erwachten neue Lebensformen, entwickelten sich neue Konstanten der Existenz.
    Eine Dichotomie entstand. Das

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