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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Whaidianern. Wahrscheinlich hat er das Lied geschrieben, das sie gerade singen. Hat jemand eine Übersetzung?«
    »Nein«, sagte Viveros. »Sie benutzen eine Sprache, die uns unbekannt ist. Wir haben keine Ahnung, was der Text bedeutet.«
    Bender trat vor. »Es ist ein Friedensgebet«, sagte er. »Es kann gar nichts anderes sein. Sie wissen, was wir ihrem Planeten
angetan haben. Sie sehen, was wir ihrer Stadt antun. Jedes Volk, dem so etwas angetan wurde, muss darum flehen, dass es aufhört.«
    »Absoluter Blödsinn!«, gab Viveros zurück. »Sie haben nicht die leiseste Ahnung, wovon sie singen. Es könnte bedeuten, dass sie uns die Köpfe abreißen und in unsere Hälse pissen wollen. Sie könnten ihre Toten betrauern. Genauso gut könnten sie Einkaufslisten singen. Wir wissen es nicht. Und Sie wissen es auch nicht.«
    »Sie irren sich«, sagte Bender. »Auf der Erde habe ich fünfzig Jahre lang an vorderster Front für den Frieden gekämpft. Ich weiß, wann ein Volk für den Frieden bereit ist. Ich weiß, wann es die Waffen niederlegen möchte.« Er zeigte auf die singenden Whaidianer. »Dieses Volk ist für den Frieden bereit, Viveros. Ich spüre es. Und ich werde es Ihnen beweisen.« Bender legte seine Vauzett auf den Boden und ging zum Amphitheater hinunter.
    »Verdammt noch mal, Bender!«, brüllte Viveros. »Kommen Sie sofort zurück! Das ist ein Befehl!«
    »Ich habe aufgehört, ›nur meine Befehle auszuführen‹, Corporal!«, gab Bender zurück und rannte los.
    »Scheiße!«, schrie Viveros und setzte ihm nach. Ich wollte sie zurückhalten, verfehlte sie jedoch.
    Inzwischen waren Lieutenant Keyes und die anderen Offiziere aufmerksam geworden und beobachteten, wie Bender zu den Whaidianern lief, gefolgt von Viveros. Keyes brüllte etwas, worauf Viveros abrupt stehen blieb. Offenbar hatte er den Befehl gleichzeitig an ihren BrainPal geschickt. Falls er Bender den gleichen Befehl erteilt hatte, ließ sich der ehemalige Senator dadurch nicht beirren.
    Schließlich hielt Bender am Rand des Amphitheaters an.
Irgendwann bemerkte der Feuy den einzelnen Menschen, der schweigend am Rand der Versammlung stand, und hörte auf zu singen. Die Versammelten reagierten verwirrt, verstummten ebenfalls und brauchten etwa eine Minute, bis sie Bender ebenfalls bemerkten und sich zu ihm umdrehten.
    Das war der Augenblick, auf den Bender gewartet hatte. Er schien die Wartezeit genutzt zu haben, sich zu überlegen, was er sagen wollte, und seine Rede ins Whaidianische zu übersetzen. Denn als er sprach, tat er es in ihrer Sprache, und er machte es sogar recht gut.
    »Meine Freunde, die ihr ebenfalls nach Frieden strebt«, begann er, die Hände ausgestreckt und leicht nach innen gebogen.
    Die spätere Auswertung der Daten ergab, dass nicht weniger als vierzigtausend winzige nadelähnliche Projektile, die die Whaidianer als avdgur bezeichneten, Benders Körper innerhalb einer knappen Sekunde trafen. Sie wurden von den Knüppeln verschossen, die gar keine Knüppel waren, sondern traditionelle Feuerwaffen in Form eines Baumastes, der den Whaidianern heilig war. Bender zerschmolz geradezu, als ein avdgur nach dem anderen seinen Unitard und dann seinen Körper zerschlitzte, bis er jeden festen Zusammenhalt verloren hatte. Später waren sich alle von uns einig, dass es die interessanteste Todesart war, die wir jemals persönlich gesehen hatten.
    Benders Körper löste sich in einen feuchten Nebel auf, und die Soldaten der KVA eröffneten das Feuer. Sie hatten tatsächlich leichtes Spiel. Kein einziger Whaidianer entkam lebend aus dem Amphitheater oder schaffte es, außer Bender einen weiteren von unseren Leuten zu töten oder auch nur zu verwunden. Es war in weniger als einer Minute vorbei.

    Viveros wartete, bis das Feuer eingestellt wurde, dann ging sie zur Pfütze hinüber, die von Bender übrig geblieben war, und trat wütend mit den Füßen hinein. »Wie gefällt dir dein Frieden jetzt, du Arschloch?«, brüllte sie, während Benders verflüssigte Organe ihre Beine besudelten.

    »Bender hatte Recht«, sagte Viveros, als wir zur Modesto zurückkehrten.
    »In welcher Hinsicht?«, fragte ich.
    »In der Hinsicht, dass die KVA zu schnell und zu oft zum Einsatz kommt. Dass es leichter ist zu kämpfen, als zu verhandeln.« Sie deutete in die ungefähre Richtung der Heimatwelt der Whaidianer, die hinter uns im Weltraum zurückfiel. »Das hier hätte nicht sein müssen. Wir hätten diese armen Mistkerle nicht aus dem Weltraum jagen und

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