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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Sachen aus den Tornistern zusammensuchte. Einige Gegenstände kamen auf den fast leeren Holztisch am Eingang, während andere, wie die großen Wasserkrüge, von Lyntha ins Hinterzimmer befördert wurden.
    »Den Rest verstauen wir selbst. Du bist gerade beim Weben, wie ich sehe …«
    »Meine Schwester wird bald einen Sohn zur Welt bringen. Sie braucht eine warme Decke für ihn.«
    »Sie hat aber lange damit gewartet.«
    »Bei weitem nicht so lange wie du«, gab Lyntha lachend zurück.
    Dayala errötete. Es ging so schnell, dass Justen es beinahe übersehen hätte. »Manche haben eben mehr Glück als die anderen.«
    Lyntha kehrte an den Webstuhl zurück, während Dayala weitere Gegenstände auf die Regale im Raum verteilte. Justen betastete einen Stab. Er war aus fein gemasertem, glattem Lorkenholz, das beinahe samtweich in der Hand zu liegen schien.
    »Was machen wir mit dem restlichen Brot?«, fragte er laut.
    »Das bekommen die Kühe und die Hühner.« Dayala brachte einige der mit Wachspapier versiegelten Päckchen in den hinteren Teil des Hauses und Justen folgte ihr mit dem Rest.
    Als alles ausgeräumt und in die Regale verteilt war, wandte Dayala sich an ihn. »Es wäre angebracht, wenn du deine Wasserflasche hier lassen würdest …« Sie nickte in Richtung eines Holzregals, auf dem neben der Flasche, die sie daraufgelegt hatte, nur noch eine weitere lag.
    Justen löste die Lederbänder der Flasche vom Gürtel. »Was ist mit dem Wasser? Es ist noch etwas darin.«
    »Lyntha?« Dayala winkte der Frau zu. »Justen hat vergessen, seine Flasche zu leeren. Kannst du dich darum kümmern?«
    »Lasst sie einfach im Regal liegen. Er ist nicht der Erste und er wird nicht der Letzte sein. Erst vor einem Achttag hat die alte Fyhthrem einen Tornister voller Olffmoos hier gelassen. War das ein Durcheinander. Sie hat sich später entschuldigt und ein paar getrocknete und versiegelte Birnapfelschnitze als Reiseproviant gebracht. So etwas passiert manchmal. Etwas Wasser, das ist kein Problem.«
    Justen legte die Flasche mit den Lederriemen ans Ende des Regals und sah sich nach Dayala um. Sie nickte und ging zum Tisch, an dem die kräftige Frau mit dem silbernen Haar schon wieder mit ihrem Handwebstuhl beschäftigt war.
    »Wir müssen jetzt gehen.«
    »Ihr werdet bald wieder da sein.«
    »Natürlich. Alles zu seiner Zeit.«
    Justen verabschiedete sich mit einer höflichen Verbeugung von Lyntha. Die Frau errötete ein wenig, antwortete aber mit einem höflichen Nicken. Dann folgte er Dayala in den warmen Sonnenschein hinaus. Als sie über eine Art Dorfplatz liefen, öffnete er seine Jacke.
    Sie gingen zu einem anderen flachen Gebäude, das keinerlei Zeichen oder Hinweise besaß, an dem man seinen Zweck hätte ablesen können. Auch dieses Haus hatte keine Tür. Als sie drinnen standen, sahen sie ein halbes Dutzend Tische mit Stühlen, die alle unbesetzt waren. Ein Junge mit silbernen Haaren, der Justen gerade bis zur Schulter reichte, betrat gleich darauf den Raum.
    »Dayala!« Er begrüßte die silberhaarige Frau mit fröhlichem Grinsen. »Mutter hat gesagt, dass du …« Er brach mitten im Satz ab und verneigte sich vor Justen.
    Justen verneigte sich ebenfalls.
    »Du bist eifrig wie eh und je, Yunkin«, meinte Dayala kopfschüttelnd.
    »Eines Tages werde ich so sein wie du.«
    »Das will ich doch nicht hoffen«, gab Dayala lachend zurück. Sie sah sich im Raum um.
    »Du solltest dich dort an den Ecktisch setzen. Es ist der kühlste Platz hier. Ich hole euch etwas zu trinken.«
    Als sie sich die Stühle zurechtgerückt hatten, kam Yunkin an ihren Tisch. »Was möchtet ihr trinken?« Doch bevor Justen antworten konnte, wandte sich der Junge neugierig an Dayala. »Ist er der Ordnungs-Magier, der von jenseits der Steinhügel kommt, junge Ehrwürdige?«
    »Ja. Dies ist Justen. Er ist in Recluce geboren.« Dayala errötete.
    »Willkommen in Merthe, Ser.«
    »Was habt ihr hier zu trinken?«
    »Rotbeerensaft, Grünbeerensaft, helles Bier und dunkles Bier.«
    »Ich nehme ein dunkles Bier.«
    »Und Ihr, Ehrwürdige?«, fragte Yunkin etwas förmlicher.
    »Ein helles Bier.«
    »Mutter … ich meine … wir haben …« Der Bursche grinste wieder, dann riss er sich zusammen und fuhr ruhiger fort: »Wir haben Käse und Bregan.«
    »Das wäre schön«, sagte Justen. Alles, nur kein Nussbrot.
    Dayala nickte und nachdem der Junge durch den Bogengang in die Küche geeilt war, hob sie fragend die Augenbrauen. »Wirklich alles?«
    Justen studierte

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