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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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eine im Flug schnappte. Augenblicke später kehrte er zurück, um die übrigen von den Steinen der Veranda zu picken.
    »Kannst du uns berichten, was inzwischen in Sarronnyn geschehen ist?«, fragte Justen.
    »Die Händler erzählen, die Weißen aus Fairhaven hielten jetzt ganz Sarronnyn und wollten im kommenden Frühjahr Suthya angreifen.«
    »Dann blieben nur noch Südwind und Naclos.«
    »Hierher werden sie nicht kommen.«
    Justen nickte. »Aber was ist mit Südwind?«
    »Südwind könnte fallen. Außerhalb des Großen Waldes können wir nichts tun.«
    »Das ist etwas, das ich immer noch nicht ganz begreife.«
    »Die meisten Völker haben sich von der Legende und der Wahrheit, die ihr zugrunde liegt, abgewendet«, erklärte Murina achselzuckend. »Wir haben kein Heer. Wie könnten wir helfen?«
    »Aber dennoch hat hier niemand Angst vor Fairhaven.«
    »Was gäbe es schon zu fürchten? Die Magier sind derart unausgeglichen, dass jeder Versuch, im Großen Wald die Chaos-Energie einzusetzen, sie als Erstes selbst zerstören würde.« Die Wirtin des Gästehauses lächelte Justen an. »Das Gleiche würde übrigens auch für deine Ordnungs-Magier gelten.«
    »Das habe ich inzwischen schon selbst herausgefunden.«
    Shersha kam mit einem langen Brotlaib, aufgeschnittenem Käse und mehreren Birnäpfeln auf die Veranda. Sie stellte die Platte mitten auf den Tisch.
    Justen hob die Augenbrauen, als er die mit dem Messer geschnittenen Käsescheiben sah.
    »Manche von uns können mit Messern umgehen.«
    »Nur die mit braunen Augen?«
    »Es hilft, aber Trughai zum Beispiel ist ein grünäugiger Schmied.«
    Dayala schüttelte lächelnd den Kopf, dann langte sie nach einer Scheibe Käse.
    »Setz dich doch, Kind.« Murina winkte Shersha, die sich sofort auf den vierten Stuhl hockte und nach einem Birnapfel griff.
    Nachdem sie ein Stück Käse gegessen und sich eine Ecke vom Brotlaib abgebrochen hatte, wandte Dayala sich an Justen. »Morgen solltest du mit den Händlern reden und ich spreche mit Diera. Sie ist die … die Hafenmeisterin.«
    »Diera weiß einfach alles«, ergänzte Shersha.
    »Nein, alles weiß sie auch nicht«, berichtigte Murina sie lächelnd.
    Justen nahm sich ein großes Stück vom warmen Brot.
    »Ich glaube, ich sollte herausfinden, was sich alles in der Welt zugetragen hat. Nicht dass ich erwarten würde, dass sich vieles verändert hat.«
    »Nichts verändert sich«, meinte Murina. »Doch jetzt genieße das Brot. Frisches Brot ist besser als abgestandener Klatsch.«
    Dayala nickte und Justen biss herzhaft in das warme Brot mit der knusprigen Rinde.

 
XCV
     
    » E s ist wirklich sinnlos, so spät im Jahr noch anzugreifen.« Beltar schaute aus dem Fenster der Kutsche nach draußen. »Lasst ein wenig Zeit vergehen und die Suthyaner etwas Druck spüren. Und bevor wir uns mit Suthya beschäftigen, sollten wir ohnehin die Sarronnesen davon überzeugen, dass wir keine Weißen Teufel sind.«
    Eldiren rutschte auf dem Polstersitz herum und rieb sich die Stirn. Er massierte die kleine weiße Narbe über der rechten Augenbraue. »Die Sarronnesen werden so unangenehm sein wie die Spidlarer. Oder sogar schlimmer, viel schlimmer.«
    »Auf die eine oder andere Weise ist jeder zu überzeugen.«
    »Zur Not so ähnlich, wie Ihr Zerchas überzeugt habt«, erwiderte Eldiren trocken.
    »Nun ja, wenn alle anderen Mittel versagen …«
    Draußen ertönte ein Schrei, dann kam ein dumpfer Schlag. Die Kutsche wurde langsamer.
    Beltar riss gerade noch rechtzeitig die Tür auf, um einen Berittenen zu sehen, der in vollem Galopp eine lang gestreckte Hügelflanke hinaufritt. Der Kutscher hing leblos auf dem Dach der Kutsche, in der Brust steckte ein Pfeil. Der Gardist neben dem Kutscher mühte sich mit den Zügeln ab.
    Zwei Abteilungen Weißer Lanzenreiter jagten den Hügel hinauf, um den Angreifer zu stellen, der aber, wie es schien, den Abstand sogar noch vergrößern konnte.
    Als der Gardist die Kutsche endlich ganz zum Stehen gebracht hatte, drehte Eldiren sich zu Beltar herum. »Ich glaube, wir müssen noch eine Menge Überzeugungsarbeit leisten.«
    »Pah, sie werden es schön begreifen.« Beltar hob die Arme. Eine riesige Feuerkugel ging vom Weißen Magier aus, flog zum Hügel hinauf und traf den fliehenden Reiter. Flammen spritzten in alle Richtungen, kleinere Feuerbälle rollten bergab. Einer traf den Anführer der Lanzenreiter. Ein kurzer Schrei, und zwei fettige Rauchsäulen stiegen am Hügel auf, jeweils von einem Pferd und

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