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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Dayala und mich etwas an.«
    »Also ist sie eine gute Liebhaberin. Wie klug ist sie?«
    »In manchen Dingen ist sie viel klüger als ich.«
    »Oh, du meine Güte.« Elisabet zog die Knie zum Kinn. Schließlich fragte sie: »Wie lange willst du hier bleiben?«
    »Ein paar Tage noch, vielleicht weniger. Ich muss bald wieder nach Nylan.«
    »Ich meinte, wann fährst du nach Candar zurück?«
    Justen zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Nicht so bald. Es gibt noch sehr viel zu tun. Im Grunde weiß ich noch nicht einmal, wie ich das tun kann, was getan werden muss.«
    »Gut. Ich hatte gehofft, dass es länger dauert. Warum kommt Dayala eigentlich nicht her?«
    »Wir haben darüber gesprochen. So lange ich hier nicht … so lange ich nicht meine Aufgabe abgeschlossen habe, werde ich auch nicht wieder nach Candar fahren.«
    »Justen, das klingt, als wärst du mit dieser Aufgabe nicht gerade glücklich.«
    »Bin ich auch nicht. Sie muss erledigt werden, aber ich bin damit nicht glücklich.«
    »Warum musst du es dann tun?«
    »Ist dir eigentlich aufgefallen, dass außer Altara, Gunnar und mir sich kaum jemand Gedanken macht, was Fairhaven plant? Alle anderen scheinen fest entschlossen, die Weißen zu ignorieren.«
    »Vater sagt, dass alle der Ansicht sind, Recluce würde schon nichts passieren, selbst wenn die Weißen ganz Candar einnehmen.«
    »Eine Zeit lang vielleicht.«
    »Aber warum …«
    »Ich habe Pfeilspitzen aus geordnetem Schwarzem Eisen hergestellt, Elisabet. Sie haben eine Menge unschuldiger Menschen getötet. Manchmal habe ich heute noch Alpträume deswegen. Das ist das Problem mit dem Bösen. Das Chaos ist nicht notwendigerweise böse, aber die Weißen sind böse, weil sie ihre Lebensart anderen Leuten mit Gewalt aufdrücken wollen. Doch die einzige Möglichkeit, das Böse zu bekämpfen, ist die Gewalt, und dadurch wird jeder, der kämpft, fast so schlimm wie die Bösen. Ich will nicht, dass die ganze Welt böse wird – diejenigen, die schon böse sind, und dazu noch diejenigen, die böse werden müssen, um die Bösen aufzuhalten.«
    Elisabet schwieg.
    »Wenn du das Böse wachsen lässt, erfordert, es immer mehr Kraft, es aufzuhalten, und das bedeutet, dass noch größeres Übel in der Welt entsteht. Das ist es, was an der Sichtweise des Rates nicht stimmt.«
    Elisabet kroch im Bett ein Stück hinauf und nahm Justen in die Arme. »Du bist sehr tapfer.«
    »Nein, das kann ich nicht gerade sagen. Ich bin wütend. Ich bin wütend und ich hasse die Engel und die Weißen dafür, dass sie mich in diese Lage gebracht haben. Bleibe ich untätig, dann bin ich ein Feigling, aber wenn ich etwas unternehme, werde ich wie die Weißen und tue Böses im Namen irgendeines Ideals.«
    Seine Schwester nahm ihn wieder in die Arme.
    Schließlich zuckte er mit den Achseln. »So spielt eben das Leben.«
    »Du hat dich verändert. Du bist viel ernster.«
    Justen zwang sich zu einem kurzen Lachen. »Das ist ein Teil davon.«

 
CVI
     
    J usten saß rittlings auf dem Stuhl, die locker überkreuzten Arme auf die geschwungene Lehne gestützt, und sah Gunnar an. »Was machst du jetzt?«
    »Ich höre dir zu.« Gunnar machte es sich auf dem schmalen Bett bequem und lehnte den Kopf an die vertäfelte Wand seiner Kammer in der Unterkunft der älteren Magier. Die Wände in Justens Raum bestanden nur aus roh behauenem Stein.
    Justen seufzte. »Ich meine, was machst du jetzt für Turmin und für die Bruderschaft?«
    »Meist fliege ich mit den hohen Winden und halte Ausschau, was in Suthya vor sich geht. Ich verfolge auch die Winde für die Flotte und teile den Schiffen mit, was sie erwartet und wo es Stürme geben könnte. Das Übliche eben.«
    »Mit diesem Ratsherrn – Ryltar – stimmt etwas nicht. Es ist kein Chaos, aber er fühlt sich nicht richtig an.«
    Justen rieb sich das Kinn. »Ich frage mich, was er im Schilde führt. Kannst du es herausfinden?«
    »Ich soll einen Ratsherrn ausspionieren?«
    »Es war nur so eine Idee.« Justen zuckte mit den Achseln. »Wahrscheinlich ist es auch zu anstrengend …«
    »Darauf bin ich schon immer hereingefallen.« Gunnar setzte sich auf. »Du sagst zu mir, ich würde irgendetwas nicht schaffen, und schon muss ich beweisen, dass ich es kann.«
    Justen grinste und wartete.
    »Also gut. Ich werde ein wenig Zeit darauf verwenden. Aber nur ein wenig.«
    »Das ist schon mehr, als ich erwartet habe.« Justen trank einen Schluck vom inzwischen lauwarmen Dunkelbier.
    »Ich kann immer noch nicht

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