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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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zulässt«, widersprach Beltar.
    »Das könnt Ihr nicht öffentlich verlauten lassen«, seufzte Jehan. »Dann werden die Einheimischen sich irgendetwas Übles ausdenken und Ihr müsst entweder einen unschuldigen Soldaten einäschern oder es bleiben lassen und dumm dastehen. So oder so werdet Ihr verlieren.«
    Beltar sah von einem zum anderen. »Was schlagt Ihr dann vor?«
    »Tut überhaupt nichts«, meinte Jehan. »Alles, was geschieht, wird vertuscht werden, weil sie wissen, dass Ihr sie braten werdet, wenn Ihr es herausfindet. Eine oder zwei Frauen aus der Umgebung werden verschwinden. Auf mehr könnt Ihr nicht hoffen.«
    Beltar holte tief Luft.
    »Mit Macht allein kann man nicht alle Probleme lösen«, fügte Eldiren hinzu.
    »Ihr könnt die Trainingspläne aufstellen, Eldiren.« Beltar lächelte den Magier mit dem schmalen Gesicht verschlagen an.
    Eldiren zuckte mit den Achseln. Als Beltar aufstand und sich zum Gehen wandte, schüttelte Jehan den Kopf.

 
CXVI
     
    J usten betrachtete die Pläne auf der Werkbank. Die Ecken der Zeichnungen waren mit Steinen beschwert. Er sah zwischen den Teilen, die auf dem sauber gefegten Boden der Schmiede lagen, und den Plänen hin und her.
    »Wie willst du denn die Kraft auf die Räder übertragen?« Cirlin warf einen prüfenden Blick zu den Teilen der Achse und dem Modell auf der improvisierten Werkbank.
    »Dabei hat Warin mir geholfen.« Justen blätterte den Stapel Zeichnungen durch, bis er das richtige Blatt gefunden hatte. »Siehst du, hier.«
    Cirlin sah ihrem Sohn über die Schulter. »Das sieht aus wie eine Kiste in der Mitte der Achse.«
    »Ja, so sieht es aus. Dort stößt die Antriebswelle auf die Achse. Aber sie ist dergestalt angebracht, dass die Räder sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten drehen, wenn der Dampfwagen eine Kurve fährt.«
    Die Schmiedin blickte zu den Eisenteilen und den merkwürdig geformten Bauteilen, die Justen im hinteren Teil der Schmiede angefertigt hatte. »Soll das alles in die Maschine eingebaut werden?«
    »Der größte Teil. Die anderen Teile soll ich als Rohmaterial verwenden oder entordnen und zu Altara zurückschicken.«
    »Wie willst du das alles bezahlen?«
    »Du willst bezahlt werden? Das ist nur fair. Wie viel?« Justen grinste seine Mutter an.
    »Du weißt genau, dass ich es nicht so gemeint habe.«
    »Ich weiß. Aber ich sollte dir wirklich etwas bezahlen. Während du mir hilfst, kannst du dich nicht um andere Dinge kümmern.«
    »Du könntest umgekehrt auch mir helfen. Du bist ja ein guter Schmied.«
    »Das werde ich tun. Aber ich kann auch bezahlen. Die Druiden haben mir die Besitzrechte an einer halben Ladung Lorkenholz überschrieben und mir noch etwas ›Glitzerkram‹ mitgegeben, wie sie es nennen.«
    »Glitzerkram?«
    »Edelsteine – alle Sorten. Dayala sagte, ich würde sie früher oder später brauchen. Bisher habe ich aber noch keinen verkaufen müssen.«
    »Warum sind die Druiden bereit, dich so großzügig zu unterstützen? Das kommt mir etwas seltsam vor. Unerwartete Wohltaten von Fremden sollte man genau prüfen.«
    »Es ist in ihrem eigenen Interesse. Sie sind der Ansicht, die Ansammlung von Ordnung in Recluce und von Chaos in Fairhaven sollte ein Ende nehmen.«
    »Warum nicht einfach das Chaos aufhalten?«
    »So hat es begonnen. Aber sie haben mir gezeigt, auf welche Weise Ordnung und Chaos in Wechselwirkung zueinander stehen, und ich glaube nicht, dass man das Chaos aufhalten kann, ohne die Ordnung zurückzunehmen.«
    »Das ist aber ein schrecklicher Gedanke, mein Sohn.«
    »Mag sein, aber es stimmt.«
    »Warum glaubst du ihnen?«
    Justen schwieg einen Augenblick, während er mit einem Greifzirkel den Umfang einer zukünftigen Achse maß. »Nimm mal die Eiserne Garde der Weißen. Warum sollten die Weißen Magier in ihren eigenen Grenzen einen Brennpunkt der Ordnung aufbauen, wenn es ihnen nicht nützt?«
    »Das heißt aber nicht …«
    »Ich weiß. Die Eiserne Garde kann Dinge ertragen, die für Weiße Lanzenreiter unmöglich sind. Ich kann dir nicht sagen, warum das so ist. An der Oberfläche ist es wahrscheinlich nicht einmal logisch, aber es fühlt sich richtig an.«
    Cirlin lachte. »Das kann ich sogar eher akzeptieren als Logik, Justen.«
    Justen legte den Greifzirkel auf die Werkbank. »Dieses Teil hier hat im Innern einen Fehler. Ich muss ein paar andere im Schuppen überprüfen.«
    »Schleppe mir nur nicht zu viel Dreck hier herein.«
    Justen schüttelte den Kopf und ging lächelnd in den

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