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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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die Feueraugen nicht funktionieren.«
    Gunnar schluckte. »Das ist aber gefährlich, Justen.«
    »Dann wollen wir hoffen, dass die Feueraugen funktionieren.« Der jüngere Bruder lächelte kurz. »Und ich muss wahrscheinlich außerdem noch ein Gros Pfeilspitzen aus Schwarzem Eisen schmieden.« Er spürte einen Stich im Kopf, als er an die Pfeile dachte, und fragte sich, ob er jemals ohne Schmerzen an diese Waffen würde denken können.

 
CXXXII
     
    » E in Wagen, der aussieht wie das Fuhrwerk der Ingenieure, fährt soeben in den Hof«, verkündete Elisabet. Sie hatte den Kopf in den Schuppen gesteckt, wo Justen murmelnd am Schleifstein stand und versuchte, die Fassung und die Klammer zu verstellen, bis sie den Edelstein an der richtigen Stelle hielten.
    »Ein Wagen?« Er hob nicht einmal den Kopf.
    »Er hat vier Räder und wird von zwei Pferden gezogen. Auf dem Kutschbock sitzt ein Mann.«
    »Elisabet …« Justen legte die Klammer beiseite und sah seine Schwester lange an. »Bist du sicher, dass es nicht Lyndner ist, der dich entführen will?«
    »Justen! Das ist überhaupt nicht lustig.«
    Justen seufzte und eilte hinter Elisabet her. Im Hof holte er sie ein. »Entschuldige. Aber du hast mich auch auf den Arm genommen.«
    »Das ist aber nicht das Gleiche. Ich nehme dich nicht wegen Dayala auf den Arm … wenigstens nicht mehr.« Elisabet schniefte.
    »Ich werde dich nicht mehr wegen Lyndner necken. Einverstanden?«
    »Einverstanden.«
    Sie drehten sich erschrocken um, als der Wagen laut holperte. Warin winkte ihnen kurz zu, dann konzentrierte er sich darauf, die Zugpferde bis dicht vor den Stall zu lenken.
    Schon nach wenigen Augenblicken in der prallen Sonne hatte Justen zu schwitzen begonnen. Er wischte sich die Stirn am Ärmel ab. Dann ging er zum Wagen und schob, nachdem Warin die Bremse angelegt hatte, einen Klotz unter das rechte Vorderrad.
    »Ich habe nicht mit dir gerechnet.«
    »Altara schickt mich mit deinem Tuch.« Warin deutete auf drei große Ballen auf der Ladefläche. »Sie sagte, ich solle entordnetes Eisen abholen, falls du etwas hast.« Der Ingenieur mit dem schütteren Haar wandte sich an Elisabet. »Hallo.« Er grinste. »Wenn ich nicht Estil hätte, würde ich vielleicht hierher nach Wandernicht umziehen.«
    Elisabet errötete.
    »Pass bloß auf, Warin, sonst petze ich bei Estil.« Justen hielt nachdenklich inne. »Im Behälter ist eine Menge Eisen. Wenigstens das kann ich für euch tun … vorausgesetzt, du kannst dich entschließen, Elisabet nur aus größerer Entfernung anzuhimmeln.«
    »Justen …« Elisabet war inzwischen beinahe tiefrot angelaufen.
    Justen wechselte das Thema. »Ich glaube, wir sollten erst einmal den Wagen abladen. Elisabet? Kannst du dich um die Pferde kümmern, während ich mit Warin die Seide in den Schuppen bringe und das Eisen auflade?«
    »Natürlich kann ich mich um die Pferde kümmern.« Elisabet warf trotzig den Kopf in den Nacken. Das blonde Haar flatterte im leichten Wind.
    Warin warf einen kurzen Blick zu Justen und flüsterte: »Sie wird mal eine sehr attraktive Frau.«
    »Das ist sie schon, falls du das noch nicht bemerkt hast«, flüsterte Justen zurück, während er die hintere Klappe des Wagens löste und nach den breiten Wollbändern griff, mit denen die Tuchballen gesichert waren. Er runzelte die Stirn, als ihm bewusst wurde, dass er keine Fäden und Schnüre hatte. Immer vergaß er etwas. Aber vielleicht konnte er das Material von Basta in Wandernicht beziehen.
    Die beiden Ingenieure schleppten den ersten Ballen in den Schuppen.
    »Was willst du eigentlich mit so viel Tuch anfangen?«, fragte Warin, als sie zum Wagen zurückkehrten.
    »Experimentieren. Erinnerst du dich an Lystrils Versuche mit Heißluftballonen?«
    »Höher als zwanzig oder dreißig Ellen hat er sie nie in die Luft bekommen.«
    »Ich versuche, mir etwas auszudenken, um es besser zu machen.« Justen griff nach den Bändern des zweiten Ballens.
    »Um der Dunkelheit willen, warum?« Warin packte die nächsten Bänder.
    »Um Fairhaven zu zerstören.«
    Warin stolperte, so dass es Justen beinahe den Ballen aus der Hand gerissen hätte. Im letzten Augenblick richtete sich der ältere Ingenieur wieder auf.
    »Du meinst es wirklich ernst.«
    »Ich? Der ordnungstolle Justen? Aber nicht doch.«
    »Du meinst es ernst.«
    Sie stellten den zweiten Ballen neben den ersten.
    Warin sah Justen an. »Ich weiß nicht, was schlimmer ist – dass du ernsthaft diesen Gedanken ausgesprochen hast oder

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