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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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was soll ich nun mit … mit dieser Maschine machen?«, fragte Altara mit sprödem Lächeln.
    »Ich dachte, die Ingenieure würden sie vielleicht gern einen Tag oder so untersuchen, bis wir …« Justen brach mitten im Satz ab.
    »Richtig, erspare mir lieber die Einzelheiten, Justen.« Altara blickte zur Sonne, die gerade über dem Ostmeer aufging. »Verstehe ich dich richtig, dass du diese Nadel einen Tag lang oder etwas länger im Heuhaufen der Großen Werkstatt verstecken willst? Ist es dies, worum du mich im Grunde bittest?«
    »Ja, geehrte und weise Leitende Ingenieurin.«
    »Und auf diese Weise wirst du natürlich auch dafür sorgen, dass jeder lebende Ingenieur erfährt, was du getan hast und wie man es nachbauen kann. Damit entweder deine Idee überlebt oder der Rat sich entschließen muss, uns alle zu verbannen?«
    »Ich halte es für höchst unwahrscheinlich, dass der Rat euch alle verbannen wird«, meinte Gunnar.
    »Mag sein. Andererseits ist es vielleicht auch gar nicht so abwegig. Der ehrenwerte Ratsherr Ryltar hat sich in den letzten Achttagen ungefähr ein halbes Dutzend Mal nach deinem Befinden erkundigt. Er scheint sehr daran interessiert zu sein, dass dein Erholungsurlaub … zufrieden stellend verläuft.«
    »Ich sehe da keine große Gefahr«, meinte Justen gähnend.
    »Wer weiß?« Altara sah Justen an. »Du bist müde. Schläfst du nicht genug?«
    »In der letzten Zeit nicht.«
    »Und was hast du nun eigentlich vor? Als ob ich es nicht schon längst wüsste.«
    »Soll ich es dir wirklich erklären?« Justen zwang sich zu einem Lächeln. »Wir versuchen gerade, die gesamte Bruderschaft in eine Verschwörung zu verstricken, indem wir nachweisen, wie leicht es ist, einen Dampfwagen zu bauen.« Er versuchte, nicht zusammenzuzucken, als die kleine Lüge ihm einen Stich im Kopf versetzte.
    Altara schüttelte den Kopf. »Sehr lange kann ich die Maschine nicht hier behalten.«
    »Ich weiß. Aber es ist eine Ingenieursarbeit. Zwei Tage?«
    »Wir werden sehen.« Die Leitende Ingenieurin wandte sich an Gunnar. »Kannst du dafür sorgen, dass er nicht noch mehr in Schwierigkeiten gerät? Und dass er etwas Schlaf bekommt?«
    Gunnar zuckte mit den Achseln.
    »Willst du in Gunnars Kammer schlafen?«, fragte Altara, an Justen gewandt.
    »Nicht in der Nacht. Ich habe ein paar Vorkehrungen getroffen, damit ich im Dampfwagen oder in dessen Nähe schlafen kann.« Justen blickte zum Hinterrad.
    »Ob ich dich nun in die Quartiere der Bruderschaft oder in die Große Werkstatt lasse, ich weiß nicht, was schlimmer ist«, meinte Altara mit nervösem Lachen.
    »Tagsüber werde ich mich von der Werkstatt fernhalten«, erwiderte Justen.
    »Nun, dann lasst uns dieses Landdampfschiff, diesen Dampfwagen oder was auch immer nach drinnen bringen, bevor zu viele Leute darauf aufmerksam werden.«
    Justen löste die Bremse und ließ die Maschine mit dem letzten Dampf anfahren.
    »Da drüben«, sagte Altara. »Die große Mühle werden wir in den kommenden Achttagen nicht brauchen.«
    »Soll ich die Maschine – den Dampfwagen – irgendjemandem zeigen, bevor wir uns etwas zu essen besorgen?«, fragte Justen.
    »Ich bin sicher, ihr werdet, bevor ihr aufbrecht, eine Gelegenheit finden …«
    »Justen!« War in tauchte hinter Altara auf und umarmte den jüngeren Ingenieur, dann hielt er nachdenklich inne. »Du solltest eigentlich nicht hier sein. Und du siehst müde aus.«
    »Vielleicht sollte ich wirklich nicht hier sein. Sieh mal, dies haben wir gebaut.« Justen wandte sich grinsend an Altara. »Einen Dampfwagen. Siehst du … wir haben hier einen kleinen Kessel …«
    Altara blickte mit gespielter Verzweiflung zu Gunnar und die beiden schüttelten den Kopf.
    Als Warin wieder gegangen war, fasste Gunnar seinen Bruder am Arm. »Ich bin halb verhungert und wenn du nicht machst, dass du hier verschwindest, wird Altara dich und den Dampfwagen wieder hinauswerfen.«
    Sie huschten zur Hintertür hinaus und gingen durch die Gasse zum Hafen.
    »Warum hast du gesagt, dass du in der Werkstatt bei der Maschine schlafen willst? Das wird nicht gerade bequem werden.« Gunnar blickte zu den Werkstätten, die vor ihnen lagen.
    »Wahrscheinlich werde ich überhaupt nicht schlafen.« Justen gähnte. »Wenn wir bei Houlart etwas gegessen haben, werde ich mich auf dem Boden deiner Kammer hinlegen.« Er blickte zur Morgensonne. »Morgen Abend und in den kommenden Nächten werde ich versuchen, wach zu bleiben … oder ein paar Schutzsprüche sprechen und

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