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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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und grünen Rasen, schlug Funken und wirbelte aus der Mauer neben der Straße geschmolzenes Gestein hoch, als würden winzige Feuerkugeln aufsteigen. Kleine Brände brachen aus, Rauchwolken bildeten sich über dem Feld, wo das glutflüssige Gestein herabgefallen war.
    Die Sonnen-Klinge wurde dunkler, als Gunnars Schilde einige Feuerkugeln ablenkten, dann stand sie wieder in voller Kraft über der Landschaft und schnitt quer durch einen Trupp Lanzenreiter. Schreie mischten sich in ein Zischen, das dem Arbeitsgeräusch einer schweren Dampfmaschine zu ähneln schien.
    Wo die Licht-Klinge vorbeigezogen war, wirbelte weiße Asche hoch und trieb wie Schnee durch die Luft, landete auf dem Lehm neben der Straße, auf dem harten, geschmolzenen und wieder geronnenen Gestein der Straße selbst, auf den glasigen Böschungen, wo zuvor Sand gelegen hatte.
    Pferde stiegen hoch, die wenigen, die noch übrig waren, und versuchten kreischend vor dem Ascheregen und den schwarzen Haufen zu fliehen, die vor der flüchtigen Berührung der Licht-Klinge Männer und Pferde gewesen waren. Im Halbdunkel wehten weiße Banner in einem Wind, der aus dem Nichts zu kommen schien, und das gedämpfte Flattern der Stoffbahnen mischte sich in den Lärm ringsherum.
    Es zischte in unmittelbarer Nähe und Justen zuckte zusammen, als eine Feuerkugel ihm das Gesicht zu versengen schien.
    Wieder ertönte ein Trommelwirbel und jetzt zogen die rot eingefassten Banner den Hügel hinauf zum Ballon – und vor allem Gunnar und Martan entgegen. Die Reiter der Eisernen Garde übernahmen bei diesem Vorstoß die Führung und auch die Fußtruppen setzten sich in Marsch.
    Martans Pfeile trafen nun die grau gekleideten Truppen, aber wo sie trafen, gab es keine Explosionen und keine hingestreckten Körper mehr. Einige Gardisten fielen zwar, aber immer nur einer nach dem anderen, und es gab viel weniger Pfeile als Gardisten, auch wenn die Arme des Marineinfanteristen sich mit doppelter Geschwindigkeit zu bewegen schienen. Einen Moment lang wurden die raschen Bewegungen unterbrochen, als Martan einen Pfeil aus einer Fleischwunde an der Schulter zog, aber dann schoss er weiter Pfeil auf Pfeil ab, als wäre er nie verletzt worden. Doch die Welle der anrückenden grauen Truppen näherte sich unaufhaltsam Gunnars und Martans Stellung.
    Mit der Kraft seiner Gedanken allein lenkte Justen den Strahl durch die Reihen der Weißen Streitmacht und versuchte, den Ansturm zu bremsen. Die Licht-Klinge spielte über die Hügelflanke und schnitt eine schwarze Schneise ins Gras. Brennende Brocken flogen hierhin und dorthin.
    Doch nur wenige Schreie erhoben sich, als der Strahl die Eiserne Garde traf.
    Dichter grauer Rauch stieg vom brennenden Gras hoch. Der Geruch des verbrannten Graslands und des verkohlten Fleisches – menschliches wie tierisches – stieg über dem Hügel auf. Aber die Eiserne Garde schloss die Reihen, wo Krieger gefallen waren, und die rot geränderten Banner zogen unerbittlich bergauf.
    Abermals zischte eine Feuerkugel knapp unter dem Ballon vorbei. Das Weidengeflecht knisterte vor Hitze und der Ballon tat einen Satz.
    Justen wollte die Sonnen-Klinge wieder zur Eisernen Garde zwingen, aber die feurige Linie lief jetzt über die Straße und über die Weißen Lanzenreiter hinter der Mauer aus Stein. Die restlichen Lanzenreiter brachen den Angriff ab und flohen. Pferde spuckten Schaum und kreischten, einige warfen die Reiter ab.
    »Formiert euch! Folgt der Garde!«
    Wieder ertönte ein Trommelwirbel, wenngleich etwas zitternd und gebrochen, und die übrigen zwei Trupps Lanzenreiter trabten den Hügel hinauf, als wollten sie Justens Licht-Klinge verfolgen.
    Höher auf dem Hügel und näher am Dampfwagen und der Verankerung des Ballons zog mindestens die Hälfte der Eisernen Garde – die eine Hälfte zu Fuß, die andere Hälfte zu Pferd – langsam, aber stetig bergauf, Martan und Gunnar entgegen.
    Von den Weißen Magiern auf der Straße ging ein zunehmender Druck aus: Reines Chaos waberte dort und die Energie war so stark konzentriert, dass es eher rot als weiß erschien.
    Eine der zahlreichen Feuerkugeln, die immer wieder gegen Justen abgeschossen wurden, flog knapp an ihm vorbei und traf den Ballon. Der Korb ruckte heftig und ein leises Zischen war zu hören. Justen bemühte sich, nicht die Konzentration zu verlieren, und packte mit einer Hand den Korb, aber das Licht-Schwert, das aus dem Feuerauge fiel, wanderte ziellos über einige Häuser am Rand Fairhavens.
    Eines

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