Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
der Häuser, das ein Strohdach hatte, brach wie nach einer Explosion in Flammen aus. Lichterloh, wie eine Fackel, brannte es und Rauch stieg zum Himmel. Das Ziegeldach des nächsten Hauses barst und splitterte, heißes Mauerwerk flog durch die Straßen. Ein hohes, aus Stein gebautes Haus sank wie eine dicke Wachskerze in der Sommersonne oder im Backofen in sich zusammen und schien in alle Richtungen zu zerfließen. Der geschmolzene Stein steckte Bäume und Gartenpflanzen in der Nähe in Brand und breitete sich in einem Ring aus Feuer weiter aus.
    Das Knistern der sterbenden Pflanzen, das Kreischen der Menschen und die panischen Schreie der Tiere vermischten sich zu einem Tosen, das vom Zischen des Licht-Schwerts überlagert wurde.
    Zwei Feuerkugeln kamen geflogen, aber sie waren zu kurz gezielt. Doch Justen konnte spüren, wie sich bei den Weißen Magiern die Chaos-Energie noch weiter aufbaute.
    Er versuchte, sein Entsetzen über die grausame Wirkung seiner Waffe zu verdrängen. Jetzt galt es, im schwankenden Ballonkorb das Gleichgewicht zu halten und die Sonnen-Klinge auf die Eiserne Garde zu richten, die unaufhaltsam gegen Gunnar und Martan vorstieß.
    Martan feuerte nach wie vor einen Pfeil nach dem anderen ab. Sein rechter Ärmel war nass von seinem Blut. Gunnar kämpfte mit den hohen, mächtigen Winden, um für Justen den Himmel frei zu halten.
    Justen riss die Sonnen-Klinge herum. Er versuchte, sie auf die Reihen der Eisernen Garde zu richten und den fettigen Rauch und die Schreie zu ignorieren.
    Doch die Garde rückte weiter vor, bis sie kaum mehr als einhundert Ellen von Martans Stellung entfernt war.
    Justen musste husten und die Klinge schwankte wild hin und her, blitzte bis zum Horizont und verwandelte eine Ecke des Marktes der Händler in ein Durcheinander aus geschmolzenem weißem Stein.
    Wieder konzentrierten die Weißen Magier ihren Willen und wieder flammte eine riesige Woge von Chaos auf. Als er die Chaos-Energie spürte, zog Justen die Sonnen-Klinge quer durch die heranfliegenden Feuerkugeln, die der Reihe nach explodierten.
    Wo Chaos und Ordnung aufeinander prallten, schien der Himmel selbst zu explodieren. Schwarze Sterne und blendend weiße Flammen mischten sich ineinander, brachten sich gegenseitig zur Explosion und erloschen rasch, als der Wind stärker wurde. Der Ballon tanzte wild herum, so dass Justen, obwohl er sich mit beiden Händen am Rand des Korbes festhielt, gegen die Kohlenpfanne geschleudert und fast aus dem Korb geworfen wurde. Wieder stieg ihm der Geruch von verbranntem Haar in die Nase.
    Die Licht-Klinge zog nach Norden und die Grünfläche mitten auf dem Platz der Händler begann lichterloh zu brennen. Ruß und Asche flogen zum Himmel hoch. Noch während Justen sich mühsam aufrichtete und mit der Klinge wieder auf die Eiserne Garde zielte, brannten die Bäume auf dem Platz der Händler wie Kerzen. Zwielicht lag über dem Platz, dichter Rauch breitete sich aus.
    »Das ist es«, murmelte Justen zu sich selbst. »Dem Chaos mit Ordnung begegnen …«
    Er spuckte Blut und zwang sich, nur an die Licht-Klinge zu denken und sie auf die ersten Reihen der Eisernen Garde zu lenken, auf Berittene und Fußsoldaten, und die Weißen Qualen zu ignorieren, die sich überall erhoben, wo Körper explodierten, verdampften und als Aschehaufen zurückblieben.
    Wieder flackerte Chaos um den Ballon.
    Der Ballon machte einen Satz, beruhigte sich aber gleich wieder. Justen schwenkte die Klinge über die Eiserne Garde, von der weniger als zwanzig Berittene übrig geblieben waren, die weiter gegen Martan und Gunnar vorrückten.
    Justen zog die Klinge quer zwischen den beiden Gefährten und den Angreifern hin und her. Nach wie vor versuchte er, das Gleichgewicht zwischen Chaos und Ordnung zu halten, während er sein Netz so weit wie möglich über den Himmel spannte, um das Licht zu sammeln. Wenn er erfolgreich sein wollte, musste er so viel Licht wie nur irgend möglich einfangen.
    Unter ihm hackte Martan auf einen Eisernen Gardisten ein und riss ihn vom Pferd, dann übernahm er das Pferd und griff mit einem gestohlenen Säbel die restlichen Gardisten an, als wolle er sie von Gunnar und Justen weglocken.
    Weitere Feuerkugeln zogen nah an Justen vorbei und das Zischen des Ballons wurde lauter. Justen spürte das Geräusch eher, als dass er es hörte, denn seine Ohren waren vom Kreischen der Licht-Klinge selbst, vom Tosen der Feuerkugeln und vom Rauschen des Windes, der am Ballon zerrte, beinahe

Weitere Kostenlose Bücher