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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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taub.
    Drunten wurde Martan der Säbel aus der Hand gerissen, als einer der drei noch lebenden Eisernen Gardisten aus dem toten Winkel angriff.
    Beinahe schluchzend bündelte Justen mit seinem Geist die verstärkte Ordnungs-Energie aus seinem weit gespannten Fangnetz und führte die Sonnen-Klinge gegen die drei Eisernen Gardisten um Martan. Sein Netz webend und die Strahlen verdichtend, lenkte Justen den stärker werdenden Strom der Ordnung, der sich wie ein Fluss aus dem Himmel selbst anfühlte, über das Land, der dunkleren Kraft, die er daneben aufbranden spürte, zum Trotz.
    Justen ignorierte die dunkle Kraft und zog die verstärkte Licht-Klinge wieder über den Hügel. Überall, wo sie den Boden berührte, blieben Gefallene zurück, Gras wurde versengt und Steine geschmolzen. Die drei unverletzten Gardisten durften keinesfalls Gunnar und Martan erreichen. Von Martan war allerdings nichts mehr zu sehen, Justen spürte nur noch Gunnars Willen zum Himmel herauf greifen.
    Dann erschütterte ein ausgedehntes Beben die Erde unter dem Tal. Von den Hügeln im Norden schien die Welle durch den Boden zu laufen, pflanzte sich über die Seile fort und schüttelte auch den Ballon durch, wenngleich gedämpft, weil die Seile jetzt, da der Ballon im Sinken begriffen war, nicht mehr straff gespannt waren.
    Im Norden lief das Erdbeben als Welle über die Straße, hob zwanzig Stein schwere Pflastersteine aus und warf einige von ihnen kreuz und quer herum, während andere einen Riss bekamen und in tausend Stücke zersprangen.
    Häuser – soweit nicht schon in Brand gesteckt, verkohlt oder explodiert – hoben sich wie Boote in der Dünung, als der scheinbar massive Boden unter ihnen aufwallte, als wäre er flüssig, und zitterte wie Gelee.
    Eine Welle folgte auf die andere, Holzwände bogen sich durch und brachen wie Zweige. Steine und Mauern bebten, schauderten und ergossen sich in Kaskaden von Ziegeln und Steinen in die Straßen.
    Wellen rot-weißer Zerstörung, Heerscharen verlorener und verstoßener Seelen, strömten Justen entgegen und voller Verzweiflung lenkte er das Licht-Messer gegen das dunstige Weiß und ließ es hindurch gleiten, um sich zu schützen und Gunnar und auch die ferne Dayala zu verteidigen.
    Das Knirschen der zusammenbrechenden Steine und die gedämpften Schreie der unschuldigen Menschen, die in den Flammen, unter dem Gestein und in der aufgewühlten Erde starben, all dies verlor sich beinahe unter dem Zischen und Brodeln, das überall dort entstand, wo die Licht-Klinge den Boden berührte. Justen lenkte die Schneide aus Ordnung und Chaos zu den restlichen Weißen Lanzenreitern, die der Eisernen Garde bergauf gefolgt waren. Die ersten Soldaten hatten beinahe schon die Stelle direkt unter dem Ballon erreicht.
    Auf die nächste Welle des Lichts folgten keine Schreie mehr, nur eine Woge von Weißem Schmerz fuhr durch Justen, als so nahe unter ihm Menschen starben. Auf der Seite des Hügels, die Fairhaven zugewandt war, glänzte der Boden inzwischen wie Glas. Kleine Erhebungen, die Überreste der Hütte des Schäfers, ragten aus der schimmernden Fläche empor.
    Fast geblendet vom Strom der Weißen Agonie, versuchte Justen, die Kräfte auszugleichen und sie und die Klinge aus Chaos und Ordnung wieder auf die verbliebenen Weißen Magier zu richten.
    Unter dem fortgesetzten Beschuss weiterer Feuerkugeln, die zum größten Teil von Gunnar abgewehrt wurden, der zugleich versuchte, den Himmel frei von Wolken zu halten, begannen Ballon und Korb wieder zu schlingern. Das Zischen über Justen wurde lauter und der Korb schwankte nun heftig und sank immer schneller. Justen blinzelte und versuchte, sich zu konzentrieren, darum bemüht, den Strom der Ordnung zu fühlen und ruhig zu bleiben, während die Klinge aus Ordnung und Chaos um den Chaos-Schild des Erzmagiers spielte.
    Die Klinge schnitt bebend durch das Zentrum Fairhavens, das Justen so vorkam, als würde es von einer Art von weißem Netz zusammengehalten. Wo die Licht-Klinge auf das weiße Netz traf, schmolzen die Sterne der Gebäude. Alte Bäume explodierten und gingen in Flammen auf, um gleich danach verkohlt in Schutt und geschmolzenem Stein zu versinken. Gepflasterte Straßen flossen dahin wie Ströme aus weißer Lava.
    Sogar im Ballonkorb war die Luft jetzt heißer als mittags in den Steinhügeln. Der Geruch von versengten Pflanzen, von verkohltem Fleisch, von Asche und Schlacke und noch mehr Asche erfüllte die Luft. Als steckte es in einem Backofen, wurde

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