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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Merwha.«
    »Altara. Ich bin die Leitende Ingenieurin der Abteilung. Dies hier ist Ninca, sie ist die Leitende Heilerin.«
    Die dunkelhaarige, stämmige Heilerin nickte knapp.
    »Ihr seid nur zehn?«, fragte die Offizierin.
    »Sieben Ingenieure und drei Heiler.« Altara bückte auf die Offizierin herab. »Dorrin war allein, aber er hat in Spidlar die Hälfte der Weißen Truppen vernichtet.«
    »Leider hat er es versäumt zu siegen.«
    »Da habt Ihr nicht Unrecht«, räumte Altara lächelnd ein. »Eine Abteilung mit Schwarzen Marineinfanteristen wird uns folgen, außerdem ein Wetter-Magier.«
    »Wann treffen sie ein?«
    Altara zuckte mit den Achseln. »Mit dem nächsten Schiff aus Nylan.«
    »Vertrauen wir auf die Legende und hoffen wir, dass es nicht zu lange dauern wird. Ein Wetter-Magier, einer wie der große Creslin – das wäre wirklich eine Hilfe.«
    Justen schüttelte den Kopf. Dem Gleichgewicht konnte man am Ende wohl wirklich zutrauen, dass es Gunnar zum rettenden Helden machte.
    »Und wann wird dieser mächtige Magier nun eintreffen?«
    »Natürlich, wenn die großen Winde kommen«, warf Justen grinsend ein.
    Jetzt war es an Altara, den Kopf zu schütteln.
    »Könnt Ihr alle reiten?« Merwha deutete auf ein Fachwerkhaus, das hinter der Pier auf einer Anhöhe stand. »Dort müssen wir hin. Die Pferde stehen im Stall.«
    »Mehr oder weniger«, erklärte Altara. »Einige Ingenieure hatten, wie ich vermute, in letzter Zeit nicht viel Gelegenheit zum Üben.«
    »Die Übung werden sie schon noch bekommen. Der Ritt zur Hauptstadt Sarron dauert sieben Tage. Wie viel Fracht habt Ihr mitgebracht?«
    »Ich würde sagen, ungefähr eine Wagenladung. Werkzeug und Material im Gewicht von zwanzig Stein, und …« Altara winkte Ninca. »Wie viel Heilutensilien und sonstige Sachen haben wir dabei?«
    Die grün gekleidete Heilerin neigte höflich den Kopf. »Wir haben nicht alles gewogen, aber es sind zwei große und zwei kleine Kisten, wenngleich gewiss leichter als die zwanzig Stein der Ingenieure.«
    »Sirle, lass den Wagen hier vorfahren«, befahl Merwha.
    Die dunklere der beiden sarronnesischen Soldatinnen machte kehrt und lief die Pier hinunter. Trotz der schweren Stiefel waren ihre Schritte auf den verwitterten Balken kaum zu hören.
    Merwha wandte sich wieder an Altara. »Sobald Eure Kisten gelöscht worden sind, werden die Arbeiter den Wagen beladen. Wir holen unterdessen die Pferde und bereiten uns auf die Reise vor.«
    »Eine Sache wäre da noch«, hielt Altara sie auf. »Dem Abkommen gemäß soll eine Entschädigung für Essen ausbezahlt werden … und natürlich müssen Eisen und Holzkohle kostenlos gestellt werden.«
    »Seid Ihr sicher, dass Ihr nicht aus Nordla stammt?«, fragte Merwha.
    »Ich wollte das gern geklärt haben, bevor wir sechs Tage geritten sind.«
    »Die Tyrannin hat damit gerechnet.« Merwha löste eine Lederbörse vom Gürtel und bot sie Altara an. »Das war für eine größere Truppe gedacht. Ich gehe davon aus, dass es für eine kleinere etwas länger reichen wird.«
    »Wir halten uns immer an unsere Absprachen.«
    Merwha nickte. »Ganz im Gegensatz zu einigen anderen Leuten.«
    Justen sah sich noch einmal zur Clartham um, bevor er die Pier betrachtete: ein lang gestreckter Steg, der auf runden Holzpfählen ruhte, die man geschält und annähernd in die richtige Form gebracht hatte. Er tippte mit dem Stab auf die dicken Planken, die verwittert und grau waren. Das dumpfe Geräusch überzeugte ihn, dass die Pier solide gebaut war.
    Am Ende der Pier erreichte die Soldatin Sirle gerade den wartenden Wagen. Mit einem Peitschenknallen setzte der Fuhrmann den zweispännigen Wagen zur Clartham in Bewegung.
    Justen spürte nur eine leichte Schwingung durch die Stiefel. Obwohl jetzt ein schwerer Wagen zum Schiff rollte, fühlte sich die Pier so massiv an, als wäre sie aus Stein gebaut worden.

 
XXI
     
    » R uhig, Pferdchen, ruhig …« Justen tätschelte dem Tier den Hals, achtete aber peinlich darauf, sich nicht zu weit vorzubeugen. Soweit seine begrenzten Ordnungs-Sinne es ihm verrieten, war die Stute alt, fügsam und ohne jeden Eigensinn. Justen verzog den Mund. Er hatte Statuen gesehen, die mehr Bewusstsein für ihre Umgebung zu haben schienen als diese Mähre. Aber immerhin hatte die graue Stute keine Lust herauszufinden, wer der Anführer war – ein Wettstreit, den Justen bei einem lebhafteren Pferd, wie Altara es ritt, mit ziemlicher Sicherheit verloren hätte.
    Die Leitende Ingenieurin

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