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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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waren nur zwei kleine Tische besetzt. An einem saß eine sarronnesische Offizierin, am anderen ein Paar aus dem Ort.
    Altara begutachtete die Schankstube. »Es gibt hier keine großen Tische. Nehmen wir die beiden da in der Ecke …«
    Nicos, Berol und Jirrl setzten sich mit Ninca und ihrem Mann an den Ecktisch. Krytella gesellte sich am Nachbartisch zu Altara, Clerve, Justen und Quentel. Sie saß mit dem Rücken zum unebenen, rosafarbenen Gemäuer. Eine Schankmaid mit frischem Gesicht und flammend rotem Haar, das hinter dem Kopf zu einem dicken Pferdeschwanz zusammengebunden war, trat an ihren Tisch. »Wir haben Dunkelbier, helles Bier … etwas Rotbeerensaft und Rotwein.«
    »Was gibt es zu essen?«, fragte Altara.
    »Wir haben Fischeintopf oder Burkha. Es könnten auch noch ein paar Hammelkoteletts da sein …« Sie sah sich über die Schulter zur Küche um. »Aber die Koteletts sind ziemlich deftig geraten, wenn Ihr wisst, was ich meine.«
    Justen nickte nur. Wenn er deftige Hammelkoteletts aß, bekam er den Geschmack mehrere Tage nicht mehr aus dem Mund.
    Altara schürzte die Lippen. »Was ist besser, die Burkha oder der Eintopf?«
    »Beides schmeckt gut, aber unsere … nun die Reisenden nehmen meist lieber den Eintopf. Die Burkha ist ziemlich scharf. Sie kosten beide drei Kupferstücke, genau wie die Getränke. Nur der Rotbeerensaft kostet zwei.«
    »Schmeckt der Fischeintopf denn nach Fisch?«, fragte Justen.
    Die Schankmaid lächelte. »Es ist doch ein Fischeintopf, Ser.«
    »Ich nehme Burkha und das dunkle Bier.«
    Altara hob eine Augenbraue und sagte: »Fischeintopf und Rotbeerensaft.«
    Auch die anderen bestellten Rotbeerensaft, und neben Justen war Castin der Einzige, der Burkha haben wollte.
    »Rothaarige sind hier selten«, bemerkte Krytella, als die Schankmaid in der Küche verschwunden war.
    »Und ihr Haar ist sogar noch auffälliger als deines«, meinte Jirrl. »Findest du nicht auch, Justen?«
    Justen fummelte an der schartigen Tischkante herum und nickte. Krytellas dunkleres Haar gefiel ihm besser.
    Das Paar in der hinteren Ecke sah mehrmals zu den Freiwilligen aus Recluce herüber, dann standen die beiden abrupt auf und gingen hinaus.
    Die sarronnesische Offizierin grinste und schüttelte den Kopf. Sie trank ihren Becher leer und hob ihn, um der Schankmaid zu zeigen, dass sie Nachschub brauchte.
    »Ein dunkles Bier.« Der schwere Bierkrug wurde mit einem Knall vor Justen auf den Tisch gesetzt. »Der Rotbeerensaft für die anderen kommt sofort.« Sie sah Justen an. »Das macht drei für Euch und je zwei für die anderen.«
    Justen kramte in der Börse herum und fischte drei Münzen heraus. Die Schankmaid sammelte das Geld mit einer raschen fließenden Bewegung ein, drehte sich um und holte den leeren Becher der sarronnesischen Offizierin.
    Nachdem er einen Schluck vom warmen, bitteren Bier getrunken hatte, massierte Justen sich die Muskeln über dem linken Knie. Im Augenblick tat ihm nichts mehr weh. Während der ersten paar Tage ihrer Reise hatte er schon befürchtet, die Schmerzen würden überhaupt kein Ende nehmen.
    »Immer noch wund gerieben?« Quentel stellte seinen Becher, der in den riesigen Händen beinahe verschwand, wieder auf den Tisch.
    »Es wird allmählich besser.«
    »Du hättest wohl noch einige andere altmodische Fertigkeiten erlernen sollen, wie zum Beispiel das Reiten«, meinte Altara. »Wie wäre es mit einem Übungskampf nach dem Essen?«
    »Nein, ich muss mich ausruhen.«
    »Ich bin dabei«, bot Quentel an.
    Altara zuckte zusammen. »Wenn ich es mit deinem Übungsschwert und deinem Stab zu tun habe, fühle ich mich immer, als würde ich gegen eine Eisenstange kämpfen.«
    »Ich könnte es ja versuchen«, bot Krytella an.
    »Mir würde es wahrscheinlich auch gut tun«, räumte Justen ein.
    Altara grinste. »Also du mit Quentel und ich übe mit der Heilerin.«
    »Das hört sich nach blauen Flecken an«, grollte Justen.
    »Ich glaube nicht«, gab Quentel polternd zurück. »Du bleibst ja nicht lange genug stehen, um getroffen zu werden.«
    »Ganz so beweglich bin ich jetzt nicht mehr.«
    »Das freut mich!«
    Justen stöhnte nur.
    Die Schankmaid servierte Justen einen braunen Steingutteller. Altara, die rechts neben ihm saß, bekam den zweiten, und so ging es weiter rings um den ersten und dann um den zweiten Tisch. Als Letztes stellte sie in die Mitte jedes Tischs je einen Korb mit frischem, noch dampfendem braunem Brot.
    Altara betrachtete erst ihren und dann Justens Teller.

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