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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Kaserne der Garde erreicht. Der Platz der Händler ist dann gleich zur Linken.« Die Wächterin trat zur Seite und winkte sie weiter. »Gebt gut auf die beiden Acht, meine Dame. Wir wollen hier keinen Ärger haben.« Sie nickte Krytella noch einmal zu, als die drei Gefährten weitergingen.
    »So langsam beginne ich zu verstehen, warum Creslin nicht viel von der Idee gehalten hat, nach Sarronnyn zu gehen«, bemerkte Justen ironisch.
    »Und warum er Bedenken hatte, sich mit einer Rothaarigen einzulassen?«, fügte Gunnar hinzu.
    Krytella wurde rot.
    Selbst jetzt, am Spätnachmittag, war die Straße, die zum Hauptplatz führte, noch sehr belebt. Sie schoben sich an einem Wagen vorbei, von dem gegerbte Felle abgeladen und in ein Gebäude gebracht wurden. Justen rümpfte die Nase, weil von der Ladefläche ein beißender Gestank aufstieg.
    »Sie müssen mit dem Wagen auch noch etwas anderes als gegerbtes Leder transportiert haben«, meinte Gunnar.
    Justen ließ seine Sinne in das Holz eindringen. »Es fühlt sich ähnlich an wie Beize, aber es ist schärfer.«
    Krytella und Justen wechselten einen raschen Blick. Justen ignorierte den stummen Austausch.
    Nicht lange, und die drei betraten den Marktplatz, der trotz der nahenden Abenddämmerung noch voller Händler war.
    »Teppiche … Teppiche aus der besten Hochlandwolle …«
    »Klingen … die besten Klingen … so gut wie die Klingen aus Hamor …«
    »Die besten Teppiche in Sarron … seht sie euch an … weich wie ein Babypopo … fester gewebt als gesponnenes Messing.«
    »Gewürze … frische Gewürze. Holt euch hier euer Astra … frischer als die frischeste Ware der Schwarzen …«
    Als sie die letzte Bemerkung hörte, blieb Krytella stehen, drehte sich zur Händlerin um und hob die Augenbrauen. Die Frau, die vor einem kleinen Karren aus dunklem Holz stand, auf dem fast ein Dutzend Beutel zum Verkauf feilgeboten wurden, verstummte auf der Stelle.
    »Sie kommen aus Hamor und sind trotzdem frischer als die aus Recluce?«
    »Sie sind frisch … meine Dame.«
    Krytella lächelte leicht, dann nickte sie Gunnar und Justen zu. Sie ging ans andere Ende des Platzes zu einem schmalen, grauen Gebäude, das ein paar Ellen höher war als die anderen.
    Justen unterdrückte ein Stirnrunzeln und folgte den beiden.
    »Seht euch die Dame an … zwei solche Kerle!«
    »Der Blonde da gefällt mir …«
    »Nein, der Dunkle hat einen hübscheren Hintern. Der Blonde ist ein bisschen dürr.«
    Justen schielte grinsend zu Gunnar, aber sein Bruder war in Gedanken versunken und hatte die Unterhaltung der Passantinnen nicht gehört.
    »Etwas dürr? Neben dem sieht dein Fiedner aus wie ein halb verhungertes Kalb. Ich möchte wetten, den würdest du nicht aus dem Bett werfen. Aber der Dunkle ist natürlich auch nicht übel …«
    Justen wurde rot. Er drehte sich um und sah, dass auch Krytella errötet war.
    »Die Leute hier sind ziemlich … direkt.« Justen bemerkte das geschmackvolle Schild eines Gasthofs. Es zeigte einen silbernen, schwarz eingefassten Schild. »Da ist ein Gasthof und es ist nicht der Messingstier.«
    In der Schankstube des Silberschild roch es ein wenig nach verbranntem Öl, aber die Fensterläden waren nicht geschlossen, und Justen wusste die kühle Brise an einem Nachmittag wie diesem durchaus zu schätzen. Die meisten Tische waren frei und die drei setzten sich in einer Ecke an einen runden Tisch, von dem aus sie die Tür im Auge behalten konnten.
    Gunnar winkte einem Schankburschen, der schmächtiger und jünger war als die meisten Lehrlinge auf Recluce. »Könnten wir etwas zu trinken bekommen?«
    Der Bursche ignorierte Gunnars Frage und wandte sich an Krytella. »Ja, meine Dame?«
    Krytella grinste Gunnar an, dann wandte sie sich an den Jungen. »Was habt ihr hier?«
    »Wir haben Rotwein, dunkles Bier, helles Bier und Rotbeerensaft.« Der Junge sprach mit schriller, fast quiekender Stimme. Er räusperte sich und wartete.
    Krytella nickte Gunnar und Justen zu.
    »Ich nehme ein dunkles Bier«, sagte Justen. Er hatte Mühe, sich das Grinsen zu verkneifen.
    »Ich nehme Rotbeerensaft«, erklärte Gunnar.
    Der Junge sah Krytella einen Moment an, schließlich fragte er: »Und Euer Wunsch, meine Dame?«
    »Rotbeerensaft.«
    Der Junge sah zwischen ihr und den beiden Männern hin und her und hob eine Augenbraue.
    »Zwei Rotbeerensaft und ein dunkles Bier«, bekräftigte Krytella.
    »Sehr wohl.« Der Junge eilte zum hinteren Zimmer. Seine Füße flüsterten beinahe auf den

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