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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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wartete.
    Kurz hintereinander rasten drei Feuerkugeln durchs Tal und schlugen an den Schanzen ein. Eine allzu vorwitzige Soldatin wurde getroffen und verbrannte kreischend.
    Justen schluckte schwer.
    »Macht die Raketen bereit.« Firbek sah sich zu Deryn und Fesek um. »Wir warten, bis die Eiserne Garde marschiert, es sei denn, die gewöhnlichen Fußtruppen kommen uns zu nahe.«
    Eine Handvoll Weißer Lanzenreiter floh zum östlichen Zugang des Tals, gefolgt von herrenlosen Pferden.
    Am westlichen Ende des Tals herrschte unterdessen eine angespannte Stille, die nur vom Flüstern des Windes und hin und wieder vom Murmeln eines Soldaten durchbrochen wurde.
    Dann waren am östlichen Ausgang wieder Trommelwirbel zu hören und ein weiterer Trupp Lanzenreiter überholte die Fußtruppen und stieß gegen die Sarronnesen vor.
    Feuerkugeln gingen zischend nieder, setzten aber nur einige Büsche in Brand.
    Gleich darauf flog eine weitere Salve von Pfeilen den Lanzenreitern entgegen und wieder gingen die Reiter in Flammen auf und barsten. Justen schluckte, zum einen wegen der Zerstörungskraft, die das Schwarze Eisen entwickelte, und zum anderen angesichts der Tatsache, dass nur noch wenige dieser wirkungsvollen Schwarzen Pfeile übrig waren. Wieder überkam ihn eine Benommenheit, die er abermals kopfschüttelnd zu vertreiben suchte.
    Dieses Mal ritten die überlebenden Lanzenreiter im Bogen zurück, formierten sich neu und griffen, durch einen Trupp frischer Kavallerie verstärkt, sogleich noch einmal die Sarronnesen an.
    Nach wie vor wurden die Angreifer von Pfeilen getroffen, aber einige der Getroffenen ritten weiter.
    Andere dagegen fielen, aber sie fielen wie normale Soldaten. Die Wucht des Angriffs, die schiere Überzahl der mehr als fünfhundert verbleibenden Lanzenreiter, ließ die Abwehr der blau uniformierten Sarronnesen zu einer dünnen Linie zusammenschmelzen.
    Die weiß gekleideten Männer und ihre Pferde bauten sich weniger als hundert Ellen vor dem unzulänglichen sarronnesischen Schanzwerk auf.
    Wieder ertönte ein lauter Trommelwirbel und die Lanzenreiter stürmten, durch leichte, weiße Schilde gedeckt, gegen die sarronnesischen Linien vor. Ihnen folgten Weiße Bogenschützen und ein Schwarm weißer Pfeile flog den Sarronnesen entgegen.
    »Jetzt!«, befahl Firbek.
    Justen warf sich gerade noch rechtzeitig zu Boden, bevor ihn die Rakete treffen konnte. Zitternd lag er da und fragte sich, warum er nicht schon längst aus der Schusslinie verschwunden war. Und warum hatte er sich nicht geduckt, um den Pfeilen auszuweichen?
    »Habe ich dir nicht gesagt, du sollst vorsichtig sein?« Firbek schlug heftig nach Deryn, die zu Boden ging und sich den Arm hielt.
    Der große Marineinfanterist drehte den Raketenwerfer herum und nickte Fesek zu, der den Zündstein anschlug und die Rakete abfeuerte.
    Justen richtete sich wieder auf und versuchte, Erde und Pferdemist abzustreifen, der an seinem Hemd klebte. Schweiß lief ihm über die Stirn, als ihm bewusst wurde, wie knapp ihn die Rakete verfehlt hatte. Er drehte sich um und beobachtete die Truppen von Fairhaven.
    Das Geschoss aus Schwarzem Eisen pflügte links neben der Hauptmacht, die unter grünen Bannern ritt, den Boden auf. Ein dunkles, grollendes Geräusch begleitete den Vorstoß der Weißen. Hier und dort war Gemurmel zu hören, auch einige Schreie und das Knirschen der Stiefel auf dem harten Boden, als die Fußsoldaten über die Leichen stiegen und die dünne blaue Verteidigungslinie hinter den niedrigen Steinwällen angriffen.
    Wieder wurde eine Salve weißer Pfeile abgefeuert und Justen ging hinter dem Steinwall in Deckung. Deryn krabbelte unbeholfen hinter den Karren.
    Firbek, der hinter dem Eisengerüst des Raketenwerfers stand, richtete den Werfer neu aus und nickte. Fesek zündete die Rakete und dieses Mal versuchte Justen, den Luftstrom rings um die Rakete zu ordnen. Ihre gemeinsame Anstrengung war von Erfolg gekrönt, denn die Rakete schlug inmitten der Weißen Fußtruppen ein. Eine Feuerkugel entstand und im Umkreis von einem Dutzend Ellen verglühten die Soldaten.
    Wieder erhob sich ein zögernder Siegesruf auf der Seite der Sarronnesen, während die Woge der Zerstörung zu Justen zurückdrängte. Er hielt sich am obersten Stein des Walls fest, den er selbst errichtet hatte, und kämpfte gegen die Übelkeit und Benommenheit an, die das Gemetzel, das er geschaffen hatte, ihm bescherte. Er blickte zu Deryn, die versuchte, den gebrochenen Unterarm behelfsmäßig

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