Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
schleppten. Dann setzten sie den Raketenwerfer auf den Wagen. Deryn zog mit einer Hand die Zünder aus den Raketen und steckte sie in einen Lederbeutel, der neben dem Leinenbeutel auf dem Rücken des Maultiers hing.
    Justen billigte die Vorsichtsmaßnahme mit einem Nicken und stieg auf seinen Grauen.
    Eine Feuerkugel erfasste das Maultier, das noch drei taumelnde Schritte machte, ehe es zusammenbrach.
    Dann gingen wieder Pfeile auf sie nieder.
    »Weiter!«, befahl Firbek.
    »Geht schon!« Justen sprang von der grauen Stute und versuchte, den Leinensack von dem toten Maultier zu lösen. Mit einem Gefühl, als würde er durch tiefen Schnee waten, band er die Raketen los, bis er den Leinensack unter dem toten Tier hervorziehen und über den Rücken seines Pferdes legen konnte.
    Eine Feuerkugel zischte dicht an ihm vorbei, als er den ersten Riemen des Sacks festband …
    Wieder eine Feuerkugel …
    Der nächste Riemen …
    Weiße Pfeile strichen knapp über seinen Kopf hinweg.
    Der letzte Riemen …
    Mit einem Seufzen, das beinahe ein Schluchzen war, packte der Ingenieur die Zügel seiner Stute und rannte los, wobei er den Hügel als Deckung nutzte, um einem direkten Angriff des Weißen Magiers zu entgehen.
    Hinter ihm waren wieder Trommelwirbel zu hören. Neben ihm trabten drei blau gekleidete Kämpferinnen. Weiter vorn konnte er gerade noch den Wagen und die beiden Marineinfanteristen zwischen zwei Reihen Bogenschützen und anderen Kämpferinnen, die den Rückzug deckten, in der Schlucht verschwinden sehen.
    Eine weitere Salve von Pfeilen ging rings um die Kämpfer nieder. Einer traf die Frau, die direkt neben Justen lief, und nagelte ihren Arm in den Schmutz. Justen bückte sich automatisch, brach den Pfeil ab, hob sie auf die graue Stute, bis sie direkt auf den Raketen saß, zog das andere Ende des Pfeils aus dem Arm und reichte ihr ein Stück Tuch.
    »Verbinde den Arm damit.«
    Die Soldatin starrte ihn verständnislos an.
    »Wickle das um die Wunde, wenn du überleben willst.« Er zog an den Zügeln der Stute, damit sie nicht stehen blieb.
    »Zäher Hund …«, murmelte die Soldatin, die links neben ihm lief.
    Zäh? Justen hatte noch nicht einmal ein Schwert oder einen Stab eingesetzt, fühlte sich aber trotzdem wie durch den Fleischwolf gedreht. Der Boden schien unter seinen Füßen zu beben und sein Kopf schmerzte, als hätte man ihm eins mit dem Knüppel übergezogen. Er hustete und ging weiter, bis er selbst, die graue Stute und die verletzte Soldatin wohlbehalten die Schlucht erreicht hatten.
    Da die dezimierte Truppe einfach weitermarschierte, schloss Justen sich den anderen an und führte sein Pferd tiefer in die Schlucht hinein.
    »Ingenieur!«
    Justen hob den Kopf und sah sich um, wer ihn gerufen hätte. Es war eine sarronnesische Offizierin, die ein reiterloses Pferd führte, einen Schecken.
    »Steig auf!«
    Mechanisch stieg er in den leeren Sattel. Mit einer Hand hielt er noch die Zügel seiner Stute.
    »Danke … Freund. Aber ich laufe jetzt.« Die verletzte Soldatin glitt von der grauen Stute herunter und schauderte, als sie das Schwarze Eisen der Raketen berührte. Sie schleppte sich mühsam bergab.
    Justen lenkte den Schecken mitsamt seiner Stute an ihr vorbei. Während er tiefer in die Schlucht eindrang, wurde sein Kopf klarer. Nach einer Weile sah er sich zur Marschkolonne um.
    Was konnte er tun, um die Weißen aufzuhalten? Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie die Verletzten töteten, ihnen die Waffen und Vorräte abnahmen und die Toten ausplünderten.
    Was Gunnar mit Hilfe seiner Magie erreichen konnte, konnte er selbst vielleicht dank seiner Beherrschung der Ordnung und mit Hilfe des Schießpulvers in den Raketen erreichen, denn seine Sinne verrieten ihm, dass die Weißen nicht unmittelbar zur Verfolgung der überlebenden Sarronnesen angesetzt hatten.
    Auf dem Weg hierher hatte er mindestens eine Handvoll Stellen in der schmalen Schlucht bemerkt, an denen man einen primitiven Damm errichten konnte. Wenn er sich richtig erinnerte, war die Stelle, wo der Wasserlauf vor der Granitwand abrupt die Richtung wechselte, besonders gut geeignet.
    Weniger als eine halbe Meile vom Eingang der Schlucht entfernt hielt Justen an einer engen Stelle an und betrachtete den überhängenden Fels. Doch dann runzelte er die Stirn, als er sah, wie tief das Wasser drunten war. In den Wassermassen war zwar viel Ordnung gespeichert, aber sie würden andererseits auch das Gestein schlucken, das er lossprengte.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher